Ein Paukenschlag im deutschen Fußball: Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte, hat das DFB-Sportgericht am Donnerstag (28. August) nach einer mündlichen Verhandlung harte Strafen gegen die ehemaligen VfL-Osnabrück-Trainer Marco Antwerpen und Frank Döpper verhängt. Hintergrund ist der Versuch einer Spielmanipulation im Vorfeld des NFV-Pokalendspiels am 24. Mai 2025.
Cheftrainer trägt Hauptverantwortung
Marco Antwerpen, Inhaber der Pro Lizenz und Ex-Cheftrainer des VfL Osnabrück, wurde für zwölf Monate gesperrt und darf in dieser Zeit keine Trainertätigkeit ausüben. Sein damaliger Co-Trainer Frank Döpper (A-Lizenz) erhielt ein dreimonatiges Ausübungsverbot. Nach Auffassung des Gerichts lag die Hauptverantwortung klar bei Antwerpen.
Versuch der Einflussnahme
Dem Duo wurde zur Last gelegt, einen an TuS Blau-Weiß Lohne ausgeliehenen Spieler davon abhalten zu wollen, im Endspiel gegen den VfL Osnabrück aufzulaufen. Ein Mitglied des Osnabrücker Trainerteams sollte dem Spieler den Eindruck vermitteln, dass ein Nicht-Einsatz seine spätere Rückkehr nach Osnabrück begünstigen würde. Damit sollte Osnabrück ein Vorteil im Pokalfinale verschafft werden.
Glaubwürdige Zeugenaussagen
Das Gericht sah den Vorwurf nach der Beweisaufnahme als erwiesen an. Der Hauptbelastungszeuge habe „glaubwürdig ausgesagt, seine Aussagen waren konsistent und wurden durch weitere Zeugenaussagen gestützt“, heißt es in der Urteilsbegründung.
Strafen mit Milderung
Bei der Strafzumessung berücksichtigte das Gericht, dass keine tatsächliche Spielbeeinflussung zustande kam und beide Trainer bisher sportgerichtlich nicht aufgefallen waren. Dennoch sei der Versuch einer unbefugten Einflussnahme ein schwerwiegender Verstoß gegen die Integrität des Wettbewerbs.
Verhandlung mit Signalwirkung
Die Verhandlung fand auf Antrag des DFB-Kontrollausschusses statt, da der Fall von grundsätzlicher Bedeutung sei. Den Vorsitz führte Stephan Oberholz. Gegen das Urteil kann binnen einer Woche Berufung beim DFB-Bundesgericht eingelegt werden.
