Spannung lag in dieser Woche beim Training der LG Osnabrück im Sportpark Gretesch in der Luft. Am Wochenende werden bei den Finals in Dresden die deutschen Meistertitel 2025 vergeben. Nach den 400 m-Festspielen der LG bei den letzten nationalen Titelkämpfen in Braunschweig 2024 (Freiluft) und in Dortmund (Halle) im Februar 2025 fiebert man dem diesjährigen Saisonhöhepunkt entgegen.
Kroll legt vor
Florian Kroll hat vorgelegt: Silber bei den Deutschen Meisterschaften der U23, dann sensationell Finaleinzug (400 m) und Bronze (4×400 m) bei der U23-Europameisterschaft. Damit zählt Florian in der offiziellen Vorschau des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zu den Medaillenkandidaten. Aufgeführt ist dort auch Fabian Dammermann. Im Vorjahr Vizemeister, lieferte er eine starke Hallensaison und bemerkenswerte Auftritte bei den World Relays in China ab. Jetzt hat er acht Wochen Verletzung hinter sich und möchte beim Comeback in Dresden in jedem Fall ins Finale laufen.
Völkel geht locker ins Finale
Ganz locker kann Nevio Völkel (LG Osnabrück) ins Hochsprungfinale gehen. Als jüngster Starter darf er Wettkampfluft bei den ganz Großen schnuppern – und kann im besten Falle für kleine Überraschungen sorgen.
Jonas Kulgemeyer (OTB) hatte das Finale über 1.500 m fest im Visier. Nach Knieproblemen in der letzten Woche hofft er nun, starten zu können. „Schauen, was geht“, lautet dann das Motto.
Ein Riesenerlebnis für den Nachwuchs sind die Jugendstaffeln, die nicht zuletzt auf Initiative von LG-Trainer Anton Siemer nach einigen Jahren Pause wieder in das Meisterschaftsprogramm der Erwachsenen eingegliedert wurden. Dauerbrenner sind dort seit 2004 die Staffeln der LG Osnabrück. Sowohl über 3 x 1000 m (Konstantin Hans, Matthias, Apel und Mika Pikutzki) als auch über 4 x 400 m (zusätzlich Niclas Brinkmann) gehen sie als klare Außenseiter an den Start. Nicht selten die beste Basis, um am Ende mit einem Top Ten-Platz zu überraschen.
ARD und ZDF berichten live aus Dresden, über leichtathletik.de gibt es die Livestreams mit allen Disziplinen.
Duell mit einigen Unbekannten
Der Titelverteidiger Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg; 45,16 sec) bringt die schnellste Zeit des Jahres mit. Der Deutsche Meister aus 2023 Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01; 45,43 sec) geht auf Platz zwei der Meldeliste ins Rennen. Damit sind bereits die großen Favoriten genannt. Denn auf ihren Fersen waren mit ihren ersten Zeiten unter 46 Sekunden in diesem Jahr zwei U23-Athleten, die ihren DM-Start auf dieser Strecke abgesagt haben: Max Husemann (Eintracht Hildesheim; 45,55 sec) und Tyrel Prenz (SC Potsdam; 45,95 sec).
Immer besser in Schwung kommt der Deutsche Hallenmeister und U23-EM-Finalist Florian Kroll (LG Osnabrück; 46,26 sec). Die erste Zeit unter 46 Sekunden und damit das DM-Podium von Dresden ist für den 21-Jährigen Reichweite. Fast im selben Atemzug muss sein Vereinskollege und Trainingspartner Fabian Dammermann genannt werden, der in seiner Karriere schon dreimal unter 46 Sekunden geblieben ist. Der Deutsche Vizemeister von Braunschweig geht mit einem Sonderstartrecht ins Rennen und hat mit Dresden noch eine Rechnung offen: Am 1. Juni beim Goldenen Oval musste er mit Wadenproblemen seinen Saison-Einstieg abbrechen. Wenn der Körper mitspielt, rennt er immer um die Medaillen mit. sb
Titelverteidiger: Jean Paul Bredau (SC Potsdam; 45,67 sec)
Jahresbester: Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg; 45,16 sec)
WM-Norm: 44,85 sec
