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SPD schickt Robert Alferink ins Rennen um das Osnabrücker Rathaus

Die Osnabrücker SPD macht ernst: Bereits mehr als ein Jahr vor dem Wahltermin am 13. September 2026 hat sie ihren Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl benannt – und eröffnet damit den Kommunalwahlkampf.

Als erste der drei großen Ratsparteien stellt die SPD ihren personellen Vorschlag für die Nachfolge – oder mögliche Ablösung – von Amtsinhaberin Katharina Pötter (CDU) vor.

Ein Jurist aus dem Schinkel mit Wirtschafts-Background

Der 41-jährige Robert Alferink soll es richten. Aufgewachsen in Schüttorf (Grafschaft Bentheim), Sohn eines selbstständigen Dachdeckers und einer Sozialpädagogin, lebt der Volljurist seit über 20 Jahren in Osnabrück und ist dort bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) tätig. Mit seinem Ehemann wohnt Alferink im Stadtteil Schinkel, wo er auch kommunalpolitisch verwurzelt ist. Im Stadtrat ist er stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und seit November 2024 Vorsitzender des SPD-Stadtverbands.

„Osnabrück muss wieder funktionieren“

Bei seiner Vorstellung vor der Osnabrücker Presse wurde Alferink deutlich: „Ich will ein Osnabrück, das funktioniert.“ Die Stadt leide unter zu vielen ungelösten Problemen – vom unübersichtlichen ÖPNV über schleppende Bauvorhaben bis hin zur wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung. „Es kann nicht sein, dass wir über Theater und medizinische Hochschule debattieren, während Familien sich den Eintritt ins Nettebad kaum noch leisten können“, so Alferink.

Besonders kritisch sieht er die städtische Prioritätensetzung: Die Kürzung von Buslinien und die Abschaffung der Nachtbusse seien „verheerend für unsere Kneipenszene und Kulturwirtschaft“. Stattdessen fordert er ein Zukunftsnetz mit mehr Taktung und Vernetzung sowie Quartiersgaragen, um den Parkdruck in Wohnvierteln wie dem Schinkel zu entschärfen.

Findungskommission einstimmig für Alferink

Der ehemalige Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stefan Rolfes, der die Findungskommission leitete, betonte die doppelte Eignung Alferinks: „Robert bringt sowohl die fachliche Qualifikation als Jurist mit Verwaltungserfahrung als auch das persönliche Format eines echten Teamplayers mit.“

Susanne Hambürger dos Reis, Fraktionsvorsitzende der SPD, lobte seine charismatische Art und Bodenständigkeit: „Er ist ein Menschenfreundfänger – klar in der Sprache, nah bei den Leuten.“

Da will Robert Alferink rein: das Amtszimmer von Katharina Pötter
Da will Robert Alferink rein: das Amtszimmer von Katharina Pötter im Osnabrücker Rathaus / Foto: Pohlmann

Die Ratskollegin Kerstin Lampert-Hodgson verwies darauf, dass Alferink die Alltagsprobleme der Menschen kenne und ernst nehme. Seine Ziele – bezahlbarer Wohnraum, Bildungsgerechtigkeit, funktionierender Nahverkehr – deckten sich mit den Kernanliegen der SPD.

Frühe Nominierung als strategisches Signal

Mit der frühen Kandidatenkür setzt die SPD bewusst ein Zeichen. „Wir wollen den Osnabrückerinnen und Osnabrückern frühzeitig ein personelles Angebot machen“, sagte Alferink. Die Partei zeige damit Geschlossenheit und Kampfbereitschaft. „Wir haben Lust auf Wahlkampf – und wir können Wahlkampf“, so Alferink. Ziel sei es, die stärkste Fraktion im Rat zu werden und das Rathaus zurückzuerobern.

Kritik an der Stadtspitze und Vorschläge für neue Wirtschaftspolitik

Neben Themen wie Bildung, Mobilität und Familienfreundlichkeit machte Alferink auch wirtschaftspolitisch Ansagen. Er kritisierte die mangelnde Unterstützung für lokale Unternehmen durch die Verwaltung und forderte eine aktive Ansiedlungspolitik. Osnabrück verliere Firmen an andere Standorte, neue Ansiedlungen gebe es kaum. „Der Limberg ist unterentwickelt, die Innenstadt verödet. Wir brauchen eine Verwaltung, die Unternehmen anzieht und nicht vertreibt.“

Er schlug außerdem neue Einnahmequellen wie eine Verpackungssteuer und die bereits auf den politischen Weg gebrachte Bettensteuer vor. Diese träfen vor allem Ketten und Touristen, nicht jedoch die Osnabrücker Bevölkerung. Damit ließen sich notwendige Investitionen finanzieren, ohne Bürgerinnen und Bürger zusätzlich zu belasten.

Und die Konkurrenz?

Dass sich Amtsinhaberin Pötter erneut bewirbt, gilt als wahrscheinlich. Eine offizielle Erklärung steht allerdings noch aus. Als offen gilt hingegen, mit wem die Grünen ins Rennen gehen. 2021 war ihre Kandidatin Annette Niermann in der Stichwahl Pötter unterlegen – trotz bundespolitischem Rückenwinds. Die Personalfrage bei den Grünen sorgt im politischen Osnabrück daher für Spekulationen.


 
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