Der frühere DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gab am Sonntag bekannt, dass Poppe bereits am Samstag verstorben sei. Die Stiftung würdigt Poppe als klugen und beharrlichen Mitgestalter und betont die Bedeutung seines Beitrags zur Aufklärung über die SED-Diktatur.
Gedenken an einen Bürgerrechtler
Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, äußerte ihre Trauer über den Verlust eines Mitgründers der Stiftung. „Die Bundesstiftung Aufarbeitung verliert mit ihm nicht nur einen Mitgründer, sondern einen klugen, diskreten und beharrlichen Mitgestalter“, erklärte Kaminsky. Sie betonte die Bedeutung seines Engagements: „Und wir alle verlieren einen Menschen, der gezeigt hat, wie lang der Weg der Aufklärung sein muss – und wie lohnend er ist.“
Ein Leben für Demokratie und Menschenrechte
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, kondolierte ebenfalls und hob Poppes Einsatz für Demokratie und Menschenrechte hervor. „Gerd Poppe war einer der bekanntesten Bürgerrechtler der DDR, der sich bis in die Gegenwart mit all seiner Kraft für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt hat“, schrieb Steinmeier in seinem Kondolenzschreiben am Sonntag. Er würdigte Poppe als Vorbild für viele Menschen durch dessen aufrechtes politisches Engagement und klare Haltung.
Einflussreiche Positionen und internationaler Blick
In den Jahren 1989 und 1990 wirkte Gerd Poppe als Mitglied am Runden Tisch und als Minister ohne Geschäftsbereich in der letzten DDR-Regierung entscheidend bei der Demokratisierung mit. Von 1990 bis 1998 war er Abgeordneter im Bundestag für die Grünen. Steinmeier erinnerte zudem an Poppes Rolle als erster Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe von 1998 bis 2003, in der er sich hohen Respekt über Parteigrenzen hinweg erwarb. „Denn immer ging es ihm vor allem um die Sache und um die Betroffenen.“
Gerd Poppe nahm autoritäre Staaten weltweit in den Blick und sein Engagement endete nicht an den deutschen Landesgrenzen, wie Steinmeier weiter ausführte. Auch im Vorstand der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur setzte Poppe bleibende Akzente.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
