Hoher Besuch in der Gesamtschule Schinkel: Ministerpräsident Stephan Weil hat am Mittwoch (12. Februar) die Gesamtschule Schinkel besucht. Ziel des Besuchs war es, sich über die Umsetzung des Startchancenp-Pogramms zu informieren. Das Programm des Bundesministeriums sieht vor, Schulen mit einem hohen Anteil an benachteiligten Schülerinnen und Schülern zu unterstützen. Es könnte jedoch von der CDU, deren Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Osnabrück-Stadt, Mathias Middelberg, im Finanzausschuss sitzt, gestrichen werden.
SPD steht hinter milliardenschwerem Förderprogramm
Gemeinsam mit seinen Parteikollegen Thomas Vaupel (Bundestagskandidat für den Wahlkreis OS-Stadt) und Frank Henning (Landtagsabgeordneter in Hannover) ließ sich der Ministerpräsident von der Schülervertretung der Gesamtschule durch das Gebäude führen. Weil wollte dabei insbesondere erfahren, was sich durch das Startchancen-Programm geändert hat.
Wie Weil findet, wird die Qualität von Schulen „an den Abschlüssen der Schüler gemessen, die es nicht so leicht haben“. Aus diesem Grund seien für ihn Initiativen in der Bildungspolitik wichtig, um auch an der Schule im Schinkel für faire Bildungsperspektiven zu sorgen. Er sieht zudem Vorteile für Familien: Die Fördermittel stünden auch dafür bereit, den Erziehungsanteil von Schulen zu erweitern und somit die Familien letztendlich zu entlasten, erklärt er im Pressegespräch.

SPD sieht Förderprogramm in Gefahr
Ein Fehlen des Startchancenprogramms würde „Schaden hinterlassen“, meint der SPD-Politiker Vaupel, der in Osnabrück für den Bundestag kandidiert. Er findet außerdem: „Soziale Herkunft darf nicht über Bildungserfolg bestimmen.“ Zwar ist Bildung Aufgabe der Länder, jedoch sind diese auf die Förderung des Bundes sowie auf die Umsetzung durch die Kommunen angewiesen. Für Vaupel gilt: „Investitionen müssen auf kommunaler Ebene laufen.“
CDU fordert andere Herangehensweise für Fördermittel
Für die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag gehen die Investitionen des Programms nicht weit genug. Nach dem Beschluss des Startchancenprogramms Anfang 2024 sprach die CDU-Politikerin Daniela Ludwig von einem „Tropfen auf den heißen Stein“. Der bildungspolitische Sprecher Thomas Jarzombek erklärte in einer Pressemitteilung der CDU, dass er ein „verpflichtendes, vorschulisches Programm für Kinder mit Förderbedarf im fünften Lebensjahr“ für sinnvoller hält, um Lerndefiziten der Schülerinnen und Schüler entgegenzuwirken.
Der Osnabrücker CDU-Bundestagsabgeordnete Mathias Middelberg, Mitglied des Finanzausschusses im Bundestag, hatte 2024 Sparvorschläge gemacht, die auch Schulen in der Friedensstadt betreffen könnte. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl bleibt aber offen, inwiefern Förderprogramme wie das Startchancen-Programm in Zukunft umgestaltet werden.
19 Osnabrücker Schulen profitieren vom Förderprogramm
Das Startchancen-Programm soll Schulen mit einem hohen Anteil benachteiligter Schüler dabei helfen, gerechtere und bessere Bildungsperspektiven zu schaffen. In Osnabrück profitieren 19 Schulen von den insgesamt 20 Milliarden Euro, die die Ampel Anfang 2024 beschlossen hat. Wie kürzlich bekannt wurde, verläuft die Verteilung der Fördersummen jedoch nur schleppend.
Für die Gesamtschule Schinkel steht noch nicht fest, wie hoch die Fördersumme sein wird. Eine konkrete Zahl, wie viel Geld in die Gesamtschule Schinkel investiert werden soll, konnte der Ministerpräsident nicht nennen. Er nehme dies „als Hausaufgabe mit nach Hannover“.
