Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, Markus Beier, äußert Kritik an der möglichen Wiedereinführung der Praxisgebühr und plädiert für konstruktive Strukturreformen im Gesundheitswesen. Statt einer Praxisgebühr fordert er einen Bonus für Patienten, die sich für eine koordinierte, hausarztzentrierte Versorgung entscheiden.

Gegen Praxisgebühr, für Strukturreformen

Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands, Markus Beier, warnt vor einer Rückkehr der Praxisgebühr. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ äußerte er sich kritisch zu den aktuellen Vorschlägen einer Wiedereinführung: „Die aktuellen Vorschläge um eine Wiedereinführung der Praxisgebühr setzen an der völlig falschen Stelle an“, so Beier. Seiner Meinung nach sollten die Diskussionen vielmehr auf notwendige Strukturreformen im Gesundheitswesen fokussiert sein, um effizientere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Forderung nach Bonus für koordinierte Versorgung

Doch Beier bleibt nicht nur bei Kritik. Er hat auch konkrete Vorschläge, wie das deutsche Gesundheitssystem verbessert werden könnte. Insbesondere fordert er einen Bonus für Patienten, die sich für eine koordinierte, hausarztzentrierte Versorgung entscheiden. „Wir halten diesen Weg für zielführender und deutlich bürokratieärmer als die Praxisgebühr“, argumentiert er. Dies könnte auch einen Anreiz für Patienten darstellen, sich stärker auf die hausarztzentrierte Versorgung zu verlassen.

Appell an Bundesgesundheitsminister

Beier richtet in diesem Zusammenhang auch einen Appell an den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er fordert, dass Lauterbach sich mit einem Gesetz für eine Stärkung der hausarztzentrierten Versorgung einsetzen sollte. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese Vorschläge reagieren wird.