(mit Material von dts) Deutsche Krankenhausgesellschaft lehnt “Qualitätsampel” ab
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat sich gegen die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante “Qualitätsampel” für Kliniken ausgesprochen. DKG-Chef Gerald Gaß betonte, dass solche Ampelsysteme nichts bringen würden. Lauterbach gehe davon aus, dass man anhand einiger Werte die Qualität eines Krankenhauses feststellen könne, was jedoch Augenwischerei sei. Gaß argumentierte, dass es zu viele Parameter gebe, um diese in ein einfaches Ampelsystem zu gießen.
Krankenhäuser sind bereits transparent
Gaß sagte, dass Krankenhäuser bereits heute über ihre Qualitätsberichte so transparent seien wie kein anderer Bereich im Gesundheitswesen. Er betonte, dass man im Internet nach der Qualität einzelner Arztpraxen suchen könne, was nicht möglich sei, wenn es um Krankenhäuser geht.
Wartezeiten als Qualitätskriterium sind fragwürdig
Gaß fügte hinzu, dass der Zugang zur Versorgung ein weiteres Qualitätskriterium sei, das international gemessen werde. Er kritisierte Lauterbach dafür, dass er auf lange Wartezeiten setze, damit die Menschen am Ende auf eine Hüft- oder Knieoperation verzichten würden. Gaß betonte, dass dies eine Aussage sei, die eines Gesundheitsministers unwürdig sei. Wenn Lauterbach behaupte, dass in Deutschland zu viel operiert werde, müsse er konkret belegen, welche Patienten nicht notwendigerweise operiert werden müssten.