Mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließender Festveranstaltung hat das Stephanswerk, die Wohnungsbaugesellschaft des Bistums Osnabrück, sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Seit seiner Gründung am 23. Dezember 1949 ist es fest in der kirchlichen Sozialarbeit verankert – gegründet mit dem Ziel, Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein Zuhause zu geben.
Mehr als reine Infrastruktur
Heute unterstützt das Stephanswerk Kirchengemeinden, kirchliche Schulen, Ordensgemeinschaften und sozial-caritative Einrichtungen bei allen Bau- und Nutzungsfragen. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in besonderer Weise für wohnungssuchende Menschen, darunter Alleinerziehende, Studierende, Geflüchtete, Menschen mit Behinderungen und Obdachlose.
Im Festgottesdienst würdigte Bischof Dominicus die gesellschaftliche und geistliche Bedeutung des Wohnungsbaus: „Die toten Steine sollen Lebensraum sein für lebendige Menschen. Es sollen Wohnungen und Häuser entstehen, in denen Menschen erfüllt, glücklich und zufrieden zusammenwohnen können und dabei etwas von Gottes Gegenwart mitten unter ihnen erfahren, wo sein Frieden wohnen kann – auch heute noch!“ Dabei sei der Wohnungsbau mehr als reine Infrastruktur. „Man kann nicht vom Haus Gottes reden und von den ewigen Wohnungen, die er uns bereitet hat, wenn unzählige Brüder und Schwestern weder eigene vier Wände noch ein Dach über dem Kopf haben“, betonte der Bischof.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden
In seinem Festvortrag „Zukunft bauen – Heimat geben“ stellte Prof. Felix Osterheider aktuelle Projekte wie das Lokviertel in Osnabrück vor – ein Stadtquartier, das bezahlbaren Wohnraum mit moderner Stadtentwicklung verbindet.
Das Stephanswerk entstand auf Initiative von Bischof Wilhelm Berning, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem an die vielen Geflüchteten dachte, die nach Deutschland kamen. Ihnen gab das Stephanswerk mit kleinen Häusern und Mietwohnungen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Hoffnung und neue Perspektiven. In den 1950er bis 1970er Jahren entstanden so jährlich 50 bis 100 neue Wohneinheiten, vor allem Einfamilien- und Doppelhäuser. Später verlagerte sich der Schwerpunkt zunehmend auf den Mietwohnungsbau.
Rund 1.000 Wohnungen im eigenen Bestand
Heute zählt das Stephanswerk rund 1.000 Wohnungen im eigenen Bestand, etwa die Hälfte davon im sozialen Wohnungsbau. Insgesamt verwaltet die Gesellschaft, die in Trägerschaft des Bistums Osnabrück und des Bischöflichen Stuhls steht, mehr als 3.300 Wohnungen.
Auch in Zukunft bleibt das Stephanswerk seinem sozialen Auftrag treu. Derzeit entstehen unter anderem ein neues Mutter-Kind-Haus des SKF in Osnabrück-Voxtrup sowie in Zusammenarbeit mit der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück und der Stadt Quakenbrück Wohnräume für Menschen mit Behinderung, Sozialwohnungen und Studierendenwohnungen in einem ehemaligen Kasernengebäude. Weitere Projekte sind der Neubau zweier Kindergärten sowie die Sanierung und Erweiterung dreier Altenpflegeheime.
Bildunterschrift zum Titelbild: Bischof Dominicus (rechts) und Generalvikar Ulrich Beckwermert (zweiter von links unten) mit den Mitgliedern von Aufsichtsrat und Geschäftsführung (von links oben) Manfred Hülsmann, Johannes Baune, Friedrich Petersmann, Dr. Reinhold Kassing, Annette Niermann, Werner Lager, (erste Reihe von links) Franz Loth, Carolin Lauhoff, Dr. Astrid Kreil-Sauer.
