Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, fordert von der Bundesregierung eine rasche Reform der gesetzlichen Rente mit längerer Lebensarbeitszeit und höheren Abschlägen für den Vorruhestand. Angesichts steigender Belastungen der Sozialversicherungen mahnt sie eine zügige Anpassung des Rentensystems an die demografische Entwicklung an. Ohne strukturelle Änderungen drohten stark steigende Beitragssätze, warnt Schnitzer.
Wirtschaftsweise dringt auf längeres Arbeiten
Monika Schnitzer</em), Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sieht die Rentenfinanzen unter erheblichem Druck. "Die Lage ist ernst. Ohne Reformen werden die Beitragssätze zur Sozialversicherung in nicht allzu ferner Zukunft 50 Prozent erreichen. Wir müssen länger arbeiten", sagte Schnitzer der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Konkret plädiert die Münchener Ökonomin für eine Anhebung der Regelaltersgrenze und unterlegt dies mit erstmals genannten Zielmarken. „Die Menschen beziehen heute im Schnitt acht Jahre länger Rente als vor 40 Jahren. Die zusätzliche Lebenszeit kann nicht nur in den Ruhestand gehen. Zwei Drittel sollten in mehr Arbeitszeit gehen – und zwar Schritt für Schritt. Mit Blick auf die Prognosen der Lebenserwartung heißt das: Alle zehn Jahre müsste die Regelaltersgrenze um sechs Monate steigen. Ab 2050 gäbe es dann die Rente mit 68 Jahren, ab 2070 mit 69 Jahren, ab 2090 mit 70 Jahren“, erläuterte Schnitzer gegenüber der „Rheinischen Post“.
Forderung nach höheren Abschlägen beim Vorruhestand
Neben der Anhebung des Rentenalters verlangt Schnitzer eine deutliche Verschärfung der Bedingungen für den vorzeitigen Ruhestand. „Eine weitere wichtige Stellschraube ist die Frühverrentung. Der Abschlag für den vorzeitigen Ruhestand muss steigen. Derzeit liegt er nur bei 3,6 Prozent pro Jahr, das man früher in Rente geht. Er müsste doppelt so hoch liegen“, sagte sie der „Rheinischen Post“.
Besonders kritisch bewertet sie die ,Rente mit 63`. Diese Regelung werde vor allem von gut qualifizierten Beschäftigten genutzt: „Sie betonte, dass die ,Rente mit 63` vor allem von Fachkräften genutzt werde, die überdurchschnittlich gesund seien: „Die brauchen wir im Arbeitsmarkt und nicht im Vorruhestand.““ (Quelle: „Rheinische Post“)
Kritik an gestaffeltem Rentenalter nach Beitragsjahren
Deutliche Ablehnung äußert die Wirtschaftsweise gegenüber einem von Ministerin Bas ins Spiel gebrachten Modell, das Rentenalter stärker an die Zahl der Beitragsjahre zu knüpfen. „Die Wirtschaftsweise hält nichts vom Vorschlag von Ministerin Bas, das Rentenalter nach Beitragsjahren zu staffeln: „Das ist die Rente mit 63 in neuem Gewand, der Vorschlag löst keine Probleme. Es ist schon heute so, dass Akademiker meist keine 45 Beitragsjahre zusammenbekommen und damit die Rente für besonders langjährig Versicherte nicht erreichen können“, so Schnitzer.“ (Quelle: „Rheinische Post“)
Im neuen Jahr nimmt die Rentenkommission der Bundesregierung ihre Arbeit auf und soll Reform-Vorschläge machen.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .