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Wirtschaftsinstitute warnen Politik vor trügerischer Wachstumsprognose

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute warnen die Politik davor, ihre neue Wachstumsprognose für das kommende Jahr fehlzuinterpretieren. IfW-Ökonom Stefan Kooths sieht die erwartete Belebung vor allem durch zusätzliche öffentliche Mittel getrieben, während Geraldine Dany-Knedlik vom DIW die 1,3-Prozent-Prognose als unsicher einordnet.

Warnung vor Fehlinterpretation der Prognose

Ökonom Stefan Kooths vom IfW sagte am Donnerstag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur: „Das, was hier prognostiziert wird, ist ein Stimulieren der ökonomischen Aktivität“. Und das seien eben nicht wirklich stärkere Wachstumskräfte. Er ergänzte auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur: „Wir haben hier nicht so etwas wie einen selbsttragenden Aufschwung, sondern der wird sehr stark angeschoben durch eine massive Mittelaufnahme der öffentlichen Hand.“

Als Beispiel nannte Kooths auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur einen „Junkie, der in den Seilen hängt“ und der mit einer Spritze kurzfristig einen Schuss bekomme. Er würde sich sicher erst mal besser fühlen, „aber es würde wohl niemand auf die Idee kommen – schon gar kein Arzt – zu sagen, jetzt hat sich der Patient erholt oder er sei auf dem Weg der Gesundung“, sagte Kooths auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.

„Das können wir leider gerade nicht diagnostizieren, und deshalb sollte sich die Wirtschaftspolitik nicht bestätigt fühlen in ihrem bisherigen Kurs.“ Im Laufe des mittelfristigen Projektionszeitraums verkümmere die Wachstumsrate auch auf gerade mal 0,2 Prozent am Ende des Jahrzehnts, und dabei sei unterstellt, dass keine standortstärkenden Reformen eingeleitet werden. „Wenn es also wirklich besser werden soll, dann kann die Wirtschaftspolitik mit den Ergebnissen dieses Gutachtens, was die quantitativen Größenordnungen angeht, nicht zufrieden sein“, sagte Kooths auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.

Handelsabkommen im Blick

Mit Blick auf mögliche positive Effekte durch Handelsabkommen äußerte sich Kooths optimistisch. Es gelte, die anderen wirtschaftlichen Regionen der Welt zu erschließen. „Da ist Mercosur ein ganz wichtiger Kandidat und dort scheint es jetzt ja auch Fortschritte zu geben.“ Auch das EU-Abkommen mit Indonesien sei ein wichtiges Signal. Denn die Europäer hätten sich dabei von ihrer bisherigen Vorgehensweise weitgehend verabschiedet, eine solche Handelsvereinbarung immer mit sehr weitreichenden Standardabkommen zu verknüpfen.

Prognose mit Unsicherheiten

Wie sicher die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von 1,3 Prozent im kommenden Jahr ist, bleibt unklar. Auf die Frage, ob Wachstum durch die erweiterten Verschuldungsregeln „garantiert“ sei, sagte Geraldine Dany-Knedlik vom DIW auf dts-Anfrage, dass es kein Garant, sondern nur eine Prognose sei. „Unser Gutachten ist so zu verstehen, dass das eine Einschätzung von uns als Experten für die deutsche Konjunktur ist, wie es laufen könnte – mit größerer Unsicherheit behaftet, was die Effekte der finanzpolitischen Impulse angeht, auch was die Abflüsse angeht.“

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .


 
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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