Außenminister Johann Wadephul (CDU) warnt vor einer zunehmenden internationalen Isolation Israels infolge des Vorgehens im Gazastreifen. In Interviews mit den Sendern RTL und ntv äußerte er seine Sorge über das anhaltende Leiden der Zivilbevölkerung und hob zugleich die enge Freundschaft Deutschlands zu Israel hervor. Gleichzeitig verweisen aktuelle Analysen auf die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen und die unzureichende Versorgung mit Hilfsgütern.
Warnung vor Isolation Israels
Johann Wadephul (CDU), Außenminister, sieht Israel angesichts des Vorgehens im Gazastreifen international unter Druck. „Meine Sorge ist, dass Israel immer mehr international in eine isolierte Situation kommt“, sagte er den Sendern RTL und ntv. Er betonte, dass das fortwährende Sterben und Leiden der Menschen in Gaza berücksichtigt werden müsse: „Wir haben ein ständiges Sterben und Leiden von Menschen da. Das muss Israel sehen“, so Wadephul gegenüber RTL und ntv.
Zugleich stellte Außenminister Wadephul klar, dass Deutschland weiterhin ein enger Freund Israels bleibe. „Die USA stehen eng an der Seite Israels, aber viele andere Länder wenden sich ab. Und das ist ein schlechter Weg für Israel“, erklärte er in den Interviews.
Reise und humanitäre Hilfe
Seine jüngste Reise wertete Johann Wadephul als Erfolg. „Ich denke, dass ich für Nachdenklichkeit sorgen konnte. Und ich denke, dass das gehört wurde“, sagte er gegenüber RTL und ntv. Zudem zeigte er sich zuversichtlich, dass die jüngst von Israel angekündigte Ausweitung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen zu mehr internationaler Akzeptanz führen werde: „Dass Israel jetzt auch für den Gazastreifen wieder mehr humanitäre Hilfe zulässt, wird auch wieder für mehr Akzeptanz sorgen.“
Humanitäre Lage im Gazastreifen
Die jüngste Analyse der „Integrierte Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphasen“ (IPC) aus dem Mai weist auf eine akute Gefahr einer Hungersnot im Gazastreifen hin. Laut der Prognose werden bis September alle Einwohner des Gazastreifens mit einer hohen akuten Ernährungsunsicherheit (IPC-Phase 3 oder höher) konfrontiert sein. Den Angaben zufolge werden sich rund eine halbe Million Menschen bis September in einer Katastrophensituation mit „extremem Nahrungsmangel, Hunger, Elend und Tod“ befinden (IPC-Phase 5). Im gesamten Gebiet sei zudem mehr als 70.000 Kindern unter fünf Jahren sowie 17.000 schwangeren und stillenden Frauen akute Unterernährung attestiert worden.
Experten schätzen, dass täglich mindestens 500 Lastwagen mit Hilfsgütern für Gaza benötigt werden. Tatsächlich erreichten in den vergangenen Wochen jedoch nur etwa 70 Lastwagen pro Tag das Gebiet.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
