Bereits zum 11. Mal beginnt an diesem Freitag (30.11.) „Lichte Momente“ mit Videokunst und Performance in der Osnabrücker Altstadt. Einen Monat lang werden die Installationen jeweils von 17-22 Uhr zu sehen sein. Drei junge Künstlerinnen beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Frage nach dem Selbst. Wie bildet sich Identität und welche Rolle spielt der Körper dabei? Außerdem zu sehen ist das Ergebnis des Jugendworkshops „Crack my map“, der Mitte November stattfand.

„Mit diesem Format können wir Menschen da erreichen, wo sie sonst nur durchhetzen“, erklärt Patricia Mersinger, die Leiterin des Fachbereichs Kultur. Die Passanten sollen für einen Moment innehalten, und sich mit denn Arbeiten beschäftigen. Insgesamt neun verschiedene Installationen sind im Heger-Tor-Viertel verteilt, manch von ihnen begleitet von Musik, die man mittels eines QR-Codes über sein Smartphone abrufen kann. Eine Videoarbeit stammt aus dem Workshop „Crack my map“, in dem Jugendliche von 15-20 Jahren versucht haben, sich mittels der Kunst ihren eigenen Träumen, Gedanken und Lebensgeschichten zu nähern.

Der erste Eindruck täuscht

Eine der Künstlerinnen ist Funda Gül Özcan, die an der Kunsthalle ihre Arbeit „Random Epic“ präsentiert. Sie besteht aus einer Aneinanderreihung von Protagonisten, die an bestimmte Stereotype erinnern. Doch wenn man eine gewisse Zeit zuschaut, ändert sich der erste Eindruck, den man bekommen hat. „Die Projekte von Lisa Schittulli sind anfangs oft minimalistisch und steigern sich in eine Art Ekstase“, erklärt die Kuratorin von „Lichte Momente“, Monika Witte. Die tierischen Figuren in den Videos werden immer zahlreicher, die Farben schriller und die Musik chaotischer. Drei ihrer vier Arbeiten sind extra für die Projektion in der Altstadt entstanden. Lea Torcelli ist zuvor nach Osnabrück gereist und hat sich mit der Geschichte und der Architektur der Stadt beschäftigt. „Ich wollte einen konkreten Bezug zu Osnabrück schaffen“, erklärt sie. „Dafür habe ich die Orte bewusst gewählt und ihre Geschichte recherchiert.“ Ihre Werke münden zum Schluss in eine Performance, die bei der Eröffnung am Freitag gezeigt wird.

Denkanstöße liefern

„Unserer Meinung nach ist es sehr wichtig, nicht nur arbeiten zu zeigen, an denen allzu leicht vorbeigegangen werden kann. Wir wollen vielmehr Denkanstöße liefern, die sich in den Weg stellen, die unerwartet kommen und auch vielleicht keine Antwort, sondern nur eine Frage liefern, die die Betrachter mit nach Hause nehmen“, erklären die Kuratoren Monika Witte und Jan-Hendrik Steffan.

Die Eröffnung von „Lichte Momente“ findet am kommenden Freitag um 17.30 Uhr in der Kunsthalle Osnabrück statt. Von da an sind die Arbeiten jeden Tag bis zum 6. Januar 2019 von 17-22 Uhr in der Altstadt zu sehen. Mehr Informationen zu den Künstlerin, den Projekten und zu „Lichte Momente“ selbst finden sie im dazugehörigen Flyer, oder auf der Internetseite.