Die Union im Bundestag hat das Umweltbundesamt (UBA) wegen des CO2-Rechners auf dessen Internetseite kritisiert. Obwohl der Rechner als Angebot des UBA dargestellt wird, ist er in Wahrheit von der privaten Firma KlimAktiv gGmbH betrieben, laut der „Welt am Sonntag“.

Kritik am CO2-Rechner und Verbindung zu privaten Organisationen

Bis vor kurzem war der CO2-Rechner mit einer Spendensammelseite des Vereins „3 fürs Klima e.V.“ verlinkt, der von einem Mitarbeiter des UBA geleitet wird. Steffen Bilger, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, äußerte gegenüber der „Welt am Sonntag“ scharfe Kritik: „Das Umweltbundesamt wird mehr und mehr zur Skandalbehörde. Die Bundesregierung muss beim CO2-Rechner des Umweltbundesamtes dringend für Aufklärung sorgen“.

Reaktion auf die Kritik

Nachdem die Union durch eine Kleine Anfrage auf die problematische Verbindung aufmerksam gemacht hat, wurde der Link zur Vereinsseite entfernt. Bilger kommentierte die Aktion: „Die Löschung des Links spricht Bände“. Er befand die „enge, auch personelle Vernetzung, die es bei diesem Rechner zwischen der Webseite einer obersten Bundesbehörde und dem Lobbyverein `3 fürs Klima e.V.` gibt, als inakzeptabel“. Bilger äußerte zudem den Verdacht, dass „überhöhte CO2-Werte zu mehr Spendenaufkommen an den Verein für Klima-Kompensationsmaßnahmen führen sollen“.

Umweltbundesamt bleibt stumm, Kritik an Klassifizierung von Holzheizung

Der von UBA präsentierte CO2-Rechner steht darüber hinaus auch in der Kritik, da gegenwärtig das Heizen mit Holz nicht mehr als klimaneutral, sondern als klimaschädlich eingestuft wird. „Dass Holz beim Heizen zum Klimasünder abgestempelt wird, ist wissenschaftlich nicht haltbar“, monierte Bilger. „Es mangelt komplett an Transparenz und behördlicher Neutralität.“ Das Umweltbundesamt wiederum hat bis zum Freitag keine Fragen zum CO2-Rechner beantwortet.