Telekom fordert Beteiligung von Streamingdiensten an Netzausbaukosten

(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Telekom-Chef fordert Beitrag von großen Technologiefirmen zum Netzausbau. 
Der Deutschlandchef der Telekom, Srini Gopalan, hat gefordert, dass große Technologiefirmen am Ausbau der Netze beteiligt werden sollten. “Die Telekom investiert jedes Jahr rund 5 Milliarden Euro in die Netze in Deutschland, Breitbandanbieter ermöglichen mit ihren Investitionen also die Werbeeinnahmen von Netflix, Amazon und Co”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Gopalan betonte, dass 80 Prozent des Internetverkehrs von nur fünf bis acht Anbietern stammt und ein Drittel des kompletten Datenverkehrs nur Werbung ist. Er fragte, warum die großen Anbieter keinen Beitrag leisten sollten und betonte, dass es für die Infrastruktur und für die Kunden gut wäre, wenn sie dies täten.

Keine großen Preissprünge beim Mobilfunk und schnellem Internet erwartet

Gopalan erwartet keine großen Preissprünge beim Mobilfunk und schnellem Internet für Kunden. Er sagte, dass der Wettbewerb in der Branche hoch sei und drastische Preissteigerungen nicht zu erwarten seien. Seit 2015 sei der Verbraucherpreisindex um 17 Prozent gestiegen, während die Mobilfunkpreise um 12 Prozent gesunken seien.

Bundesweites störungsfreies Telefonieren in Zügen in drei Jahren möglich

Die Telekom plant, in gut drei Jahren bundesweit störungsfreies Telefonieren in Zügen zu ermöglichen. “Gemeinsam mit der Bahn haben wir vor, bis Ende 2026 das Schienennetz lückenlos mit Mobilfunk zu versorgen”, sagte Gopalan. In modernen Zügen gebe es Fenster, die Mobilfunk durchließen, was den Empfang auch verbessern werde. Die Telekom baue derzeit alle 2,5 Tage einen neuen Mobilfunkmast an die Schiene und an den Hauptverkehrsverstrecken gebe es nur noch sehr wenige Lücken.

Mangelnde Versorgung aufgrund von Widerständen und Genehmigungsverfahren

Die bestehenden Funklöcher im Mobilfunk in Deutschland seien oft auf Widerstände aus dem Naturschutz, Denkmalschutz oder der Bevölkerung zurückzuführen. “Alle wollen schnellen und günstigen Mobilfunk, aber einen Funkturm wollen viele nicht im eigenen Ort”, so Gopalan. Zudem bremsten die Telekom “lange Genehmigungsverfahren massiv” aus. “Ich habe in 12 Ländern gearbeitet und nirgends so schwierige und bürokratische Verfahren erlebt”, so der Deutschlandchef der Telekom. Genehmigungsverfahren dauerten zwischen wenigen Wochen bis zu mehr als einem Jahr.

Telekom will bis 2030 25 bis 30 Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgen

Bis 2025 will die Telekom 5G für 99 Prozent der Bevölkerung anbieten, heute seien es 95 Prozent. Gopalan sagte, dass auch alle deutschen Haushalte in ländlichen Gebieten mit Glasfaser für schnelles Internet verbunden werden können, wenn mehr Anschlüsse oberirdisch verlegt würden. “Wir müssen auf dem Land, wo alle zwei, drei Kilometer mal ein Haus steht, offen für den oberirdischen Ausbau sein. Würden wir perspektivisch 20 Prozent oberirdisch, 50 Prozent mindertief und 30 Prozent im Tiefbau verlegen, dann können wir auf jeden Fall alle anschließen”, sagte Gopalan. Bis 2030 will die Telekom 25 bis 30 Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgen, allein in diesem Jahr kämen 2,5 bis 3 Millionen Haushalte dazu. Der Telekom Deutschlandchef ist überzeugt, dass bis 2030 überall in Deutschland ein schnelles 5G- und Glasfasernetz zur Verfügung steht, wie dies die Bundesregierung als Ziel ausgegeben hat.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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