Die Forderung nach einer Nato-Präsenz auf Grönland wird lauter. Angesichts der schmelzenden Eismassen und der geopolitischen Spannungen mit Russland und China wird die strategische Bedeutung der Insel erneut betont. Politiker mehrerer Parteien unterstützen eine stärkere militärische Präsenz europäischer Staaten, um die Interessen zu wahren und ein Signal an die USA zu senden.
Forderung nach Nato-Präsenz
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses, hat eine stärkere Präsenz der Nato auf Grönland gefordert. Sie erklärte gegenüber dem „Spiegel“: „Angesichts der Bedrohungslage, die seitens der Sicherheitspolitiker seit Jahren beobachtet wird und die mehr denn je akut ist – nämlich, dass die natürliche Barriere, das Eis, aufgrund des Klimawandels schmilzt und es dadurch möglich wird, dass russische sowie chinesische Schiffe in den Nordatlantik vordringen können -, ist eine Präsenz der Nato dort unerlässlich.“ Strack-Zimmermann betonte, dass es auch im Interesse Deutschlands liege, diese Passage zu sichern und dass sich die Bundeswehr beteiligen sollte, falls sie über das notwendige Fachwissen verfügt.
Unterstützung durch die Grünen
Auch der Grünen-Verteidigungspolitiker Philip Krämer sieht eine bedeutende Rolle für die Bundeswehr. „Gerade zum Monitoring russischer Atom-U-Boote hat Grönland eine zentrale geografische Lage. Hier sind die Marineflieger der Bundeswehr ausgewiesene Experten, von deren Fähigkeiten auch unsere Alliierten USA und Großbritannien lernen“, sagte er im Gespräch mit dem „Spiegel“.
Europäische Zusammenarbeit
Während die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem verteidigungspolitischen Gipfeltreffen in Brüssel über die Nato-Präsenz auf Grönland diskutierten, betonte Strack-Zimmermann die Notwendigkeit der europäischen Zusammenarbeit: „Es müssten sich allerdings auch weitere europäische Partner beteiligen, schon allein, um den USA zu signalisieren, dass sie dort kein alleiniges Hoheitsrecht haben, sondern dass es unserer aller Verantwortung bedarf.“
Stimmen aus der CDU gingen in eine ähnliche Richtung. Johann Wadephul, für Außen- und Verteidigungspolitik zuständiger Unions-Fraktionsvize, schlug vor, die bestehenden US-Militäreinrichtungen in Grönland in die Nato-Strukturen einzubetten: „Grönland allein wird der geballten Herausforderung aus Russland und China womöglich nicht gewachsen sein. Deswegen kann man überlegen, die bestehenden US-Strukturen in die Nato einzubetten und auch mit Truppen aus weiteren Mitgliedstaaten zu verstärken“, äußerte sich der CDU-Politiker gegenüber dem „Spiegel“.
Die Debatte zur Nato-Präsenz auf Grönland wird vor dem Hintergrund der wachsenden Ansprüche von US-Präsident Donald Trump auf die Insel geführt. Die strategische Bedeutung Grönlands wird somit erneut unterstrichen, um den Herausforderungen im Nordatlantik zu begegnen.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .