Starke Zunahme von Regelinsolvenzen in Deutschland im April 2024

Die Zahl der Regelinsolvenzanträge in Deutschland ist im April 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28,5 Prozent gestiegen, so das Statistische Bundesamt. Dieser Anstieg setzt einen Trend fort, der seit Juni 2023 eine durchgängige Zunahme in zweistelliger Prozentzahl im Vergleich zum Vorjahr zeigt.

Betrachtung der Insolvenzstatistik

Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass die Anträge erst in die Statistik einfließen, nachdem das Insolvenzgericht eine erste Entscheidung getroffen hat. “Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.”

Unternehmensinsolvenzen und Gläubigerforderungen

Im Februar 2024 meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamts insgesamt 1.785 beantragte Unternehmensinsolvenzen. “Das waren 31,1 Prozent mehr als im Februar 2023 und 16,7 Prozent mehr als im Februar 2020 (1.529 beantragte Unternehmensinsolvenzen), dem entsprechenden Vergleichsmonat im Zeitraum vor dem von Sonderregelungen und niedrigen Insolvenzzahlen geprägten Zeitraum der Coronakrise.”

Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Insolvenzen beliefen sich auf rund 4,1 Milliarden Euro, verglichen mit Forderungen von rund 3,2 Milliarden Euro im Februar 2023.

Verbraucherinsolvenzen

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Es wurden 5.795 entsprechende Fälle gemeldet, was einer Zunahme von 12,3 Prozent gegenüber Februar 2023 entspricht.

Insolvenzen nach Wirtschaftszweig

Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im Februar 2024 in Deutschland 5,2 Unternehmensinsolvenzen. “Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 9,0 Fällen. Danach folgten das Verarbeitende Gewerbe sowie das Baugewerbe mit jeweils 8,0 Fällen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 7,4 Fällen je 10.000 Unternehmen.”


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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