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Sparkasse oder Volksbank – wer verlangt in Niedersachsen höhere Zinsen für den Dispokredit?

In Deutschland gibt es laut dem Bankenverband mehr als 50 Millionen Girokonten allein bei den rund 350 Sparkassen. Für viele Verbraucher ist das Girokonto das zentrale Finanzinstrument im Alltag – Gehaltseingänge, Miete, Versicherungen und alltägliche Zahlungen laufen in der Regel darüber. Was viele jedoch nicht bedenken: Die meisten Sparkassen bieten die Möglichkeit, das Konto bei kurzfristigem Geldbedarf zu überziehen. Diese sogenannte Kontoüberziehung ist praktisch, aber nicht kostenlos – dafür fallen sogenannte Dispozinsen an. Wie hoch diese Zinsen sind, hängt jedoch stark von der jeweiligen Sparkasse ab. Jede Sparkasse legt ihren Zinssatz individuell fest, was bundesweit zu teils erheblichen Unterschieden führt.

Um einen transparenten Überblick zu schaffen, werden die Dispozinsen regelmäßig erhoben – monatlich und flächendeckend für alle Sparkassen. Erfasst wird dabei der Zinssatz für das Standard-Girokonto, also ohne Berücksichtigung möglicher Rabatte für Kunden mit Premium- oder Full-Service-Konten. So lässt sich ein realistisches Bild davon zeichnen, welche Kosten auf den durchschnittlichen Kunden im Falle einer Überziehung zukommen können. Für Verbraucher lohnt es sich daher, regelmäßig einen Blick auf die aktuellen Konditionen ihrer Sparkasse zu werfen – denn auch kleine Zinsunterschiede können bei längerer oder wiederholter Nutzung des Dispokredits spürbare Auswirkungen auf die Haushaltskasse haben.

Analyse der Dispozinsen bei Sparkassen und Volksbanken

Die 37 Sparkassen in Niedersachsen aus der Marktanalyse des Fachportals Konto.org verlangen aktuell 12,43 Prozent Zinsen pro Jahr für den Dispokredit auf dem Girokonto mit einer Spanne von 9,97 Prozent pro Jahr bei der Sparkasse Emden bis 14,49 Prozent pro Jahr bei den Sparkassen Duderstadt und Scheeßel. Zum Vergleich: die durchschnittlichen Zinsen aller 350 von der Redaktion ausgewerteten Sparkassen in Deutschland liegen bei 11,97 Prozent pro Jahr. Die 83 ausgewerteten niedersächsischen Volksbanken liegen mit durchschnittlich 11,91 Prozent Zinsen pro Jahr etwas besser als die Sparkassen und auch der niedrigste Dispozins von 8,03 Prozent pro Jahr – angeboten von der Vereinigten Volksbank eG Bramgau Osnabrück Wittlage – liegt deutlich unter dem niedrigsten Zins einer niedersächsischen Sparkasse.

Warum ist der Dispozinssatz unbedingt zu beachten?

Der Dispozinssatz sollte unbedingt beachtet werden, weil er direkten Einfluss auf die Kosten einer Kontoüberziehung hat. Wer sein Girokonto ins Minus rutschen lässt, zahlt dafür Zinsen – und die können je nach Bank stark variieren. Besonders bei häufiger oder längerer Nutzung des Dispos summieren sich die Zinskosten schnell. Ein hoher Dispozins kann so zu einer teuren Schuldenfalle werden, während ein günstiger Satz die finanzielle Belastung deutlich reduziert. Deshalb ist es sinnvoll, die Konditionen der eigenen Bank zu kennen und bei Bedarf zu vergleichen.

Wie groß sind die Sparkassen und Volksbanken in Deutschland im Vergleich?

Die Sparkassen und Volksbanken zählen zu den traditionsreichsten und größten Bankengruppen in Deutschland und spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Finanzlandschaft. Gemeinsam betreuen sie mehr als 70 Millionen Kunden und sind damit wichtige Partner für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen. Beide Bankengruppen sind genossenschaftlich bzw. öffentlich-rechtlich organisiert, was bedeutet, dass sie besonders stark auf die Bedürfnisse ihrer regionalen Kunden eingehen und nicht ausschließlich auf Profitmaximierung ausgerichtet sind.

Die Sparkassen-Finanzgruppe umfasst aktuell rund 350 Institute, die deutschlandweit über 11.000 Geschäftsstellen betreiben. Mit mehr als 50 Millionen Kontoverbindungen, darunter etwa 36 Millionen Privatkonten, sind sie die größte Einzelbankengruppe des Landes. Die Sparkassen bieten ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen, von klassischen Girokonten und Krediten bis hin zu Vermögensberatung und Altersvorsorge. Durch ihre enge Verbindung zu Kommunen und mittelständischen Unternehmen tragen sie wesentlich zur regionalen Wirtschaftsförderung bei.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken bilden mit rund 700 eigenständigen Instituten ein dichtes Netz von über 7.500 Filialen. Sie zählen etwa 30 Millionen Kunden, von denen viele auch Mitglieder ihrer jeweiligen Genossenschaft sind. Diese Mitgliedschaft verleiht den Kunden eine aktive Stimme in der Bank und fördert das Prinzip der Mitbestimmung und Gemeinschaft. Volksbanken und Raiffeisenbanken sind besonders bekannt für ihre Nähe zu kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie landwirtschaftlichen Betrieben und bieten vielfältige Finanzprodukte, die genau auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder zugeschnitten sind.

Insgesamt zeichnen sich beide Bankengruppen durch ihre regionale Verankerung, Kundennähe und breite Produktpalette aus. Diese Kombination macht sie zu verlässlichen Partnern in allen Finanzfragen und sorgt dafür, dass sie trotz der zunehmenden Digitalisierung und Konkurrenz durch Onlinebanken weiterhin eine zentrale Rolle im deutschen Bankwesen spielen. In der nahen Zukunft wird dies auch so bleiben, wobei gerade die Direktbanken mit ihren Angeboten natürlich einen gewissen Druck ausüben.


 
Redaktion Hasepost
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