Schließtage in NRW-Kitas steigen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedroht

Kitas in Nordrhein-Westfalen (NRW) nehmen immer mehr Schließtage in Anspruch, wie aus der Antwort des NRW-Familienministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht. Dies könnte Auswirkungen auf berufstätige Familien und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben.

Schließtage in NRW-Kitas nehmen zu

Nach einem Bericht der “Rheinischen Post” bleiben die statistisch erfassten Einrichtungen im laufenden Kindergartenjahr 2023/2024 im Schnitt an 22,5 normalen Wochentagen planmäßig geschlossen. Im vorherigen Jahr waren es noch 22,3 Tage. Die Schließtage sind jene Tage, an denen der Kita-Betrieb aufgrund von Urlaubszeiten oder Teamfortbildungen ruht. Nicht berücksichtigt in dieser Statistik sind außerplanmäßige Schließungen wegen Personalengpässen.

Gesetzliche Begrenzung der Schließtage

Die Anzahl der jährlichen Schließtage ist durch das Kinderbildungsgesetz begrenzt und darf 27 Öffnungstage nicht überschreiten. Nach den neuesten Zahlen des Landesfamilienministeriums kommen im derzeitigen Kita-Jahr 8.137 der 10.830 statistisch erfassten Einrichtungen auf mehr als 20 Schließtage. 2.295 Kitas schöpfen sogar das gesetzliche Höchstmaß von 27 Schließtagen voll aus, gegenüber 1.993 im vorherigen Kita-Jahr. Die Anzahl der Einrichtungen, die nur maximal zehn Tage schließen, sank von 705 auf 580.

Kritik an der Familienpolitik

Der familienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dennis Maelzer, kritisierte die Situation scharf: “Das Symbolbild der Familienpolitik von CDU und Grünen ist die verschlossene Kita-Tür”, sagte er der “Rheinischen Post”. “Die Kita-Situation in Nordrhein-Westfalen spitzt sich immer weiter zu. Aber die Landesregierung scheint das Thema einfach aussitzen zu wollen. Dabei steht hier nicht weniger als das Versprechen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf dem Spiel. Berufstätige Familien – besonders die Mütter – und ihre Kinder sind die Leidtragenden.”


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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