Die frühere Grünen-Chefin Ricarda Lang hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) als „Polarisierungsunternehmerin“ kritisiert. In einem Podcast des „Stern“ stellte Lang Klöckner Empörungs- und Symboldebatten vor Ortspolitik gegenüber, zog Vergleiche zu früheren Amtsinhabern, ordnete die Verantwortung für den AfD-Aufstieg ein und sprach über die Folgen ihres Rückzugs aus dem Spitzenamt.
Kritik an Bundestagspräsidentin Klöckner
Die frühere Grünen-Chefin Ricarda Lang hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) als „Polarisierungsunternehmerin“ kritisiert. „Julia Klöckner ist insoweit für mich eine Polarisierungsunternehmerin, als dass sie sich ja gar nicht um die realen Probleme vieler Menschen kümmert, sondern, ganz im Gegenteil, vor allem Empörungsdebatten und Symboldebatten danebenstellt“, sagte sie in einem Podcast des „Stern“. „Und diese Symboldebatten spalten uns nicht nur innerhalb des demokratischen Spektrums, sondern durchaus auch als Gesellschaft.“ sagte sie in einem Podcast des „Stern“.
Sie betonte, eine Bundestagspräsidentin habe die Demokratie als Ganzes zu repräsentieren und über der parteipolitischen Auseinandersetzung zu stehen. Als Beispiele nannte sie Wolfgang Schäuble und Norbert Lammert. „Wolfgang Schäuble und Norbert Lammert hatten Positionen. Keinem von beiden würde man die eigene Position absprechen. Aber sie haben sie auf eine Weise eingebracht, die uns gesellschaftlich weitergebracht hat.“ sagte sie in einem Podcast des „Stern“.
Debatte über AfD-Aufstieg
Die aktuell viel diskutierte These, linke Politik habe zum Aufstieg der AfD geführt, hält Lang für verkürzt. In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch Friedrich Merz. „Die Konservativen, die sich beim Migrationsthema sehr stark haben treiben lassen bis hin zu einer Abstimmung mit der AfD, tragen eine ganz klare Verantwortung, und das sollte man auch benennen. (…) Aber wir machen es uns zu einfach, wenn wir sagen: Friedrich Merz ist dafür allein verantwortlich“, sagte sie in einem Podcast des „Stern“. „In der Zeit, in der wir in der Regierung waren, hat sich die AfD verdoppelt. Diese Verantwortung muss man auch mit reinnehmen.“ sagte sie in einem Podcast des „Stern“.
Rückzug aus dem Spitzenamt
Den eigenen Rückzug aus dem Spitzenamt erlebt Lang als Befreiung, zugleich schmerzt sie der Machtverlust. Dabei nannte sie Katherina Reiche und Robert Habeck. „Wenn ich zugucken muss, wie die Regierung plant, Strafzahlungen für zu wenig Klimaschutz aus dem Klimafonds zu bezahlen, wie Katherina Reiche den Ausbau der erneuerbaren Energien versucht wieder zurückzuziehen, den Robert Habeck erfolgreich geschafft hat, oder auch der Familiennachzug eingeschränkt wird, sitze ich ganz schön oft daneben und denke mir: Boah, schwer, das jetzt gerade zu ertragen, da würde ich gern wieder mitentscheiden.“ sagte sie in einem Podcast des „Stern“.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
