Regionaler Vergleich: Ruhrgebiet hat höchsten Anteil Niedrigqualifizierter

Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) offenbart, dass der Anteil der Niedrigqualifizierten in Deutschland nirgendwo so hoch ist wie im Ruhrgebiet. Dabei wird auch deutlich, dass Westdeutschland in der regionalen Verteilung Niedrigqualifizierter schlechter abschneidet als Ostdeutschland, während es bei der Gruppe der Akademiker genau andersrum ist.

Niedrigqualifizierte und Akademiker: Regionale Verteilung und Unterschiede

Nach den Erkenntnissen von Wido Geis-Thöne, Ökonom beim Institut der Deutschen Wirtschaft, hat die Region Emscher-Lippe mit 26,8 Prozent den höchsten Anteil an Niedrigqualifizierten, wie die FAZ berichtet. Dabei zeigt sich auch, dass in Großstädten mit über 100.000 Einwohnern der Anteil der Niedrigqualifizierten mit 20,8 Prozent beinahe doppelt so hoch liegt wie in kleinen Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern (10,7 Prozent).

Spezialfall Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet stellt laut der Studie einen Spezialfall dar, beeinflusst durch zwei Faktoren: eine hohe Zuwanderung von niedrig qualifizierten Menschen und viele Personen, die im deutschen Bildungssystem gescheitert sind. Dieses Scheitern zeigt sich beispielsweise daran, dass im Ruhrgebiet ein besonders hoher Anteil der Niedrigqualifizierten keinen Schulabschluss hat.

Akademiker zieht es nach München und Berlin

In Sachen Akademikeranteil hingegen führt die Region München, dicht gefolgt von Berlin. Unter den 25- bis 64-Jährigen in der Region der bayerischen Landeshauptstadt beträgt der Akademikeranteil etwa 40 Prozent, in Berlin liegt der Anteil in der gleichen Altersgruppe bei rund 39 Prozent. In ländlich geprägten Regionen sieht das Bild hingegen anders aus: Hier wird oft ein Wert von weniger als 15 Prozent verzeichnet, im Osten sogar weniger als zehn Prozent.

Faktoren für die Unterschiede

Laut Geis-Thöne spielen bei dieser Verteilung mehrere Faktoren eine Rolle. So beeinflussen etwa die stark ländliche Prägung, die Nachwirkungen des ehemals sozialistischen Bildungssystems und eine starke Abwanderung das Bild im Osten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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