Problematischer Massentourismus: Besorgniserregende Auswirkungen in Venedig

Weltweit erfreut sich Venedig bei Touristen und Reisenden einer äußerst großen Beliebtheit. Von der UNESCO wird nun allerdings Alarm geschlagen, da diese die historische Lagunenstadt aufgrund des Massentourismus als stark gefährdet sieht.

Pro Nacht übernachten in Venedig zur Hauptsaison rund 100.000 Touristen. Dazu kommen jedoch fast noch einmal ebenso viele Tagesbesucher. In Italien stellt Venedig somit zweifelsfrei eine der hoch frequentiertesten Städte überhaupt dar.

Die Kulturorganisation der UN, die UNESCO, weist nun jedoch darauf hin, dass es Venedig dadurch alles andere als gut geht.

UNESCO: Venedig soll als bedrohtes Weltkulturerbe gelten

Die Stadt leidet dabei jedoch nicht nur unter dem Massentourismus, sondern auch unter dem Klimawandel und einem starken Boom im Baubereich. Die offizielle Empfehlung der UNESCO lautet aus diesem Grund, eine Einstufung als bedrohtes Weltkulturerbe vorzunehmen. Sie warnt, dass der Lagunenstadt in Bella Italia irreversible Schäden drohen – zumindest, sofern keine Gegenmaßnahmen durch die italienischen Behörden ergriffen werden, um die Stadt zu schützen. Diejenigen, die sich an dem Massentourismus nicht beteiligen möchten, finden im Übrigen eine tolle Alternative in individuellen Pilgerreisen.

Venedig litt zum Beispiel noch im Februar dieses Jahres unter „Aqua Bassa“. Der Welterbe-Rat der Mitgliedsstaaten der UNESCO wird im September darüber abstimmen, ob Venedig in Zukunft zu den bedrohten Weltkulturerben gehören wird.

Die Faktoren, welche den Zustand der italienischen Lagunenstadt immer weiter negativ beeinflussen, sind sowohl natürlichen Ursprungs als auch menschengemacht. Die Bausubstanz verschlechtert sich durch diese Umstände zunehmend, sodass die Stadt immer weiter verfalle, so die UNESCO.

In diesem Zusammenhang würden sowohl die Folgen des Massentourismus als auch der Klimawandel eine entscheidende Rolle spielen. Nicht zu vernachlässigen seien daneben jedoch auch zahlreiche Bauprojekte von Hochhäusern. Diese würden die charakteristische Optik des Stadtbildes maßgeblich beeinträchtigen.

Venedig-Touristen müssen sich an strengere Regeln halten

Doch bereits heute herrschen einige Regeln für Touristen in Venedig. Wird gegen diese verstoßen, drohen teilweise hohe Geldstrafen. Im Gespräch sind bereits seit einiger Zeit auch zusätzliche Eintrittsgebühren für Touristen in der Stadt. Pro Jahr wird Venedig immerhin von rund elf bis 14 Millionen Menschen besucht.

Nach den Einschätzungen der UNESCO würden durch diese Maßnahmen jedoch keine effektiven Fortschritte durch die italienischen Behörden erzielt. Die komplexen Probleme ließen sich mit diesen nicht lösen, da sie sich als unzureichend zeigen würden. Die Organisation vermisst vorwiegend eine allgemeine strategische Vision für Venedig.

Venedig weist einen außergewöhnlich einzigartigen Wert auf

Die UNESCO fordert demnach, dass sowohl in- und ausländische Gruppen der Zivilgesellschaft als auch die Behörden in Italien sich stärker engagieren, um die historische Stadt mit ihren einzigartigen Lagunen zu erhalten und umfassend zu schützen. Der Tourismus in Venedig würde sich heute keinesfalls als nachhaltig zeigen. Dadurch leide auch die Bevölkerung der Stadt in hohem Maße.

Allerdings handelt es sich nicht um den ersten Versuch der UNESCO, Venedig als gefährdetes Weltkulturerbeeinzustufen. Experten äußerten bereits im Jahr 2021, dass die massiven Probleme von Venedig eine Rechtfertigung darstellen, um die Stadt auf der sogenannten „Roten Liste“ zu führen. Allerdings wurde die Entscheidung durch das Komitee damals nicht unterstützt. Es wurden lediglich die geltenden Regeln für Kreuzfahrtschiffe geändert.


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Redaktion Hasepost
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