Der Pro-Atomkraft-Verein Nuklearia plant erneut Proteste anlässlich des ARD-„Sommerinterviews“, dieses Mal mit SPD-Chefin Bärbel Bas am kommenden Sonntag. Nach den Erfahrungen des vergangenen Wochenendes beginnt die angemeldete Demonstration bereits um 8 Uhr morgens.
Protestaktion am Sonntagmorgen
Der Pro-Atomkraft-Verein Nuklearia will das ARD-„Sommerinterview“ mit Bärbel Bas (SPD) am Sonntag für neue Protestaktionen nutzen. Offensichtlich aufgrund der Erfahrungen des letzten Wochenendes wurde für den kommenden Sonntag bereits eine Demo für 8 Uhr morgens angemeldet.
Niels Harksen von Nuklearia erklärte gegenüber der dts Nachrichtenagentur: „Besonders möchten wir die SPD und ihre Stammwählerschaft aus gewerkschaftlich organisierten Industriebeschäftigten erreichen.“ Weiter sagte er: „Ihre Arbeitsplätze sind durch hohe Energiekosten bedroht. Reaktivierte deutsche Kernkraftwerke könnten günstigen Strom liefern und zur Rettung der Arbeitsplätze beitragen, falls die SPD den Weg für den weiteren Betrieb der Kraftwerke frei macht.“
Erfahrungen vom letzten Wochenende
Bereits am vergangenen Sonntag hatten die Pro-Atomkraft-Aktivisten versucht, das „Sommerinterview“ mit Felix Banaszak (Grüne) als Bühne für ihren Protest zu nutzen. Ab etwa 12 Uhr waren sie vor dem Reichstagsgebäude gegenüber dem TV-Set präsent. Vor Ort stellten sie allerdings fest, dass das ARD-Hauptstadtstudio die Sendung bereits am Vormittag klammheimlich aufgezeichnet hatte – deutlich früher als bei den letzten Sendungen üblich. Zudem verzichtete die ARD auf die sonst etablierte Live-Sendung im Internet sowie auf den üblichen Pressetermin – „aus Sicherheitsgründen“, wie eine Sprecherin der dts Nachrichtenagentur mitteilte.
Dazu sagte der Pro-Atomkraft-Aktivist Harksen: „Die Zuschauer wurden so nicht nur um das beliebte interaktive Livestream-Format gebracht, sondern auch um einen relevanten Debattenbeitrag“, so Harksen zur dts Nachrichtenagentur. „Dabei bestand unsere ordnungsgemäß angemeldete Kundgebung lediglich darin, auf der Spreetreppe Banner hochzuhalten – sichtbar in Panoramaaufnahmen, aber ohne das Interview zu stören.“
Unklare Rahmenbedingungen für das nächste Interview
Ob der Protest am kommenden Sonntag die gewünschte Wirkung erzielt, bleibt ungewiss. Die ARD macht erneut ein Geheimnis aus Ort und Zeit des ARD-Sommerinterviews. Es ist unklar, ob die Sendung überhaupt auf der offenen Terrasse gegenüber dem Reichstagsgebäude produziert wird. In der Vergangenheit wurden bei schlechtem Wetter einzelne Sendungen auch im Studio aufgezeichnet, zum Beispiel im Juli 2024 mit Christian Lindner. Für den kommenden Sonntag sind in Berlin jedoch Sonne und sommerliche 28 Grad angekündigt.
Hintergrund für das zurückhaltende Vorgehen der ARD ist das „Desaster“ beim Sommerinterview mit Alice Weidel Mitte Juli. Damals war die Aktivistengruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ mit einem Lautsprecherbus vorgefahren und hatte die Sendung dadurch massiv gestört.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .