Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes zu Anschlag bei Moskau

In Gesprächen mit dem Handelsblatt äußerte sich Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, zur aktuellen Lage des schweren Anschlags bei Moskau. Er warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen und weist auf die Gefahrenlage hin, die auch für Deutschland real und hoch ist.

Wer steckt hinter dem Anschlag?

Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, hält es nach derzeitigem Stand als das wahrscheinlichste Szenario, dass Islamisten den schweren Anschlag bei Moskau verübt haben. Beim Gespräch mit dem “Handelsblatt” betonte er, dass man “vorsichtig mit voreiligen Schlussfolgerungen sein” soll, “denn wir leben im Zeitalter hybrider Bedrohungen, wozu auch Propaganda und Falschinformationen von unterschiedlichen Parteien gehören.”

Laut Kramer ist eine Urheberschaft der Terrorgruppe “Islamischer Staat Provinz Khorasan” (ISPK) “derzeit am wahrscheinlichsten”, insbesondere aufgrund der Warnungen der US-Dienste im Vorfeld vor genau solchen Anschlagsplänen.

Anschlag zeigt Gefahrenlage

Der Präsident des Verfassungsschutzes betonte, dass der Anschlag zeigt, “wie real und hoch die Gefahrenlage auch für uns ist und dass wir nicht nachlassen dürfen in unserer Gefahrenabwehr.”

Vorwürfe gegen die Ukraine

Vorwürfe, die Ukraine könnte selbst in den Anschlag verwickelt oder der Urheber sein, bezeichnete Kramer als “ebenso durchsichtig wie abwegig”. Er argumentierte, dass die Ukraine mit so einem brutalen Anschlag nicht nur Hass in Russland gegen sich vergrößern, sondern auch die westlichen Unterstützer irritieren, wenn nicht sogar gegen sich aufbringen würde.

Obwohl es nicht unwahrscheinlich ist, dass die Terroristen in der Ukraine untertauchen wollten, bedeutet das laut Kramer nicht, dass Kiew “wissentlich involviert” gewesen sei. Er betonte, dass das Anschlagsbild in die Szenarien passt, wie der ISPK vorgeht und “insbesondere westliche Staaten, aber auch Russland als christliches Land schon seit Jahren als Ziel von Anschlägen begreift”.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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