Die Notaufnahme im Krankenhaus ist für diejenigen Patienten gedacht, die sich akut verletzt haben oder krank sind und eine sofortige Behandlung benötigen. Bildquelle: Fotocute – 786351259 / Shutterstock.com

Die Notaufnahmen platzen aus allen Nähten und das gilt nicht nur für die größten Krankenhäuser in der Region. Vielfach kommen Patienten, die zwar eine Behandlung brauchen, allerdings keine unmittelbare, sodass sie die Dienste der Notaufnahme nicht unbedingt beanspruchen müssten. Deshalb schlägt die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen vor, dass Patienten 50 Euro dafür bezahlen sollen, dass sie in der Notaufnahme behandelt werden.

Absurder Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung

Das musste ja so kommen, wird der eine oder andere sagen. Die Kassenärztliche Vereinigung von Niedersachsen hat jetzt vorgeschlagen, dass Patienten für die Beanspruchung der Notaufnahme im Krankenhaus eine happige Gebühr von 50 Euro entrichten sollen. Dies würde so ähnlich funktionieren, wie das bei der Praxisgebühr der Fall gewesen ist, die schon im Jahr 2013 wieder abgeschafft worden war. Kritisieren kann man daran, dass sich dadurch manche Menschen, die Notfälle sind, davor scheuen, in die Notaufnahme zu gehen. Es sollte nicht so weit kommen, dass man dafür einen Online Kredit beanspruchen muss. Und auch die Hausärzte lehnen eine Gebühr für die Notaufnahme ab. Doch woher kommt der Vorschlag der Kassenärztlichen Vereinigung überhaupt?

  1. Es gehen nach wie vor zu viele Menschen in die Notaufnahme, die sie eigentlich gar nicht benötigen würden
  2. Die Notaufnahmen sind dadurch zu Stoßzeiten und gerade auch am Wochenende überlastet, weil zu wenig Personal vorhanden ist

Patienten blockieren die Notaufnahme ohne triftigen Grund

Im Krankenhaus gehen viele Menschen umher.
Wer in die Notaufnahme geht, obwohl er lediglich einen kleinen Schnupfen hat, schadet dem gesamten System. Bildquelle: Monkey Business Images – 479614822 / Shutterstock.com

Wer wegen einer harmlosen Erkältung in das Krankenhaus geht, der nimmt anderen Personen, die wirklich eine prompte Behandlung benötigen, die Möglichkeit, adäquat untersucht zu werden und verursacht obendrein Kosten, die nicht notwendig sind. In Deutschland darf zwar kein Patient einfach so wieder weggeschickt werden, aber das gilt nur für den Fall, dass tatsächlich eine sofortige Behandlung notwendig ist. Gründe dafür, die Notaufnahme im Krankenhaus gleichwohl aufzusuchen, gibt es viele:

  • Es ist Wochenende und sonst hat kein anderer Arzt mehr offen
  • Die Notaufnahme ist näher gelegen als der nächste passende Arzt
  • Man erhofft sich in der Notaufnahme eine bessere Behandlung

Was sind echte Notfälle, die in die Notaufnahme gehören? Dazu zählen unter anderem schwere Verletzungen wie Brüche oder auch Schädel-Hirn-Traumata. Auch akute Krankheitszustände mit Entzündungen im Bauchraum zählen beispielsweise dazu.

Alternativen zur Notaufnahme sollten genutzt werden

Für all diejenigen, die glücklicherweise eigentlich nicht in die Notaufnahme gehören, gibt es jede Menge Alternativen. Zum einen existiert die Möglichkeit, sich selbst für kleinere Erkrankungen zu wappnen und zwar mit einer eigenen Hausapotheke. In diese gehören Medikamente gegen Schmerzen, gegen Übelkeit oder Durchfall, aber eben auch gegen Husten und sonstige leichtere Infekte. Auf der anderen Seite fallen die Wochenenden immer auf dieselben Tage, sodass man im sekundären Notfall auch noch am Freitag zum Hausarzt bzw. Internisten gehen kann. Richtig ist, dass Facharzt-Termine teilweise sehr lange dauern, allerdings gibt es auch hier wiederum die Verpflichtung der sofortigen Behandlung, wenn alles andere grob fahrlässig vom Arzt wäre. Weitere Alternativen zur Notaufnahme sind die folgenden:

  1. Gang in die Apotheke
  2. Information über die Beschwerden im Internet

Vielfach können bei kleineren Geschichten auch die Apotheker weiterhelfen. Sie können die Kunden beraten und wissen auch in etwa die geschilderten Beschwerden einzuschätzen. Alternativ dazu, wenn man nur wissen möchte, ob man jetzt eine gefährlichere Erkrankung oder ein harmloses Wehwehchen hat, bietet sich auch ein kurzer Blick auf Google an.

 

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