Der Paritätische Wohlfahrtsverband wendet sich gegen die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung geforderte Gebühr für Patienten bei jedem Arztbesuch. Eine Neuauflage der früheren Praxisgebühr würde nach Einschätzung des Verbands vor allem Menschen mit geringem Einkommen zusätzlich belasten.
Deutliche Kritik an neuer Kontaktgebühr
Der Paritätische Wohlfahrtsverband lehnt die Forderung der Kassenärzte nach einer Gebühr für Patienten bei jedem Arztbesuch ab. „Eine Neuauflage der gescheiterten Praxisgebühren würde die Schieflage in der Finanzierung des Gesundheitswesens zu Lasten von Menschen mit geringen Einkommen massiv verstärken“, sagte Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). „Anstatt Behandlungen niedrigschwellig und unbürokratisch zu gestalten, führen Praxisgebühren zu einer zusätzlichen Belastung von Versicherten und Arztpraxen.“ Rock warnte: „Notwendige Behandlungen werden verschoben und dadurch häufig teurer.“
Vorstoß der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hatte sich für eine neue Kontaktgebühr ausgesprochen, die pro Arztbesuch bei drei oder vier Euro liegen und von den Krankenkassen eingezogen werden könnte.
Streit um Ursachen steigender Kosten
„Anstelle von Strukturreformen für eine bessere Versorgung wird mit der Praxisgebühr ein wirkungsloses Placebo präsentiert, das den Versicherten pauschal eine unangemessene Inanspruchnahme unterstellt“, kritisierte Rock in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die wirklichen Kostentreiber im Gesundheitswesen sind unangemessene Renditen in der Versorgung und der fortgesetzte Verzicht, besonders einkommensstarke Menschen mit einer Bürgerversicherung in die Gesetzliche Krankenversicherung einzubeziehen.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .