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Nabu sieht Windenergie-Pläne als Beschleuniger für Artensterben

Foto: Windräder bei Tantow in Brandenburg, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Windkraft-Pläne der Bundesregierung werden nach Ansicht von Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger das Artensterben beschleunigen. „Ich bin schwer enttäuscht von Robert Habeck und Steffi Lemke, sie tragen als Grüne die Schwächung des Artenschutzes mit“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Krüger sagte, der Ausbau der Windenergie in Deutschland werde ohne Rücksicht auf den Naturschutz vorangetrieben, es solle „so viel Windkraft wie eben möglich“ im Land untergebracht werden. „Da wird mit der Brechstange gearbeitet. Wer alles beschleunigt, beschleunigt auch das Artensterben.“ In den zurückliegenden Monaten hatte die Bundesregierung mehrere Initiativen auf den Weg gebracht, die den Bau von Windrädern erleichtern sollen. Am Freitag hatte der Bundestag Teile der Beschleunigungspläne bestätigt. Die Errichtung von Windrädern war in der Vergangenheit immer wieder auch an Umwelt- und Artenschutz-Bedenken gescheitert, etwa wegen seltener Vogelarten in der Nachbarschaft möglicher Anlagen. Krüger sagte, durch die Aufweichung entsprechender Vorgaben setze die Bundesregierung die Akzeptanz der Energiewende aufs Spiel. „Den Menschen ist das demokratische Mitspracherecht über die Ausgestaltung ihres Lebensraumes genommen worden.“ Nabu-Chef Krüger warnte: „Energiewende lässt sich nicht gegen die Menschen vor Ort machen.“

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Rewe-Discounter Penny baut weitere Filialen um

Foto: Penny, über dts Nachrichtenagentur

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Der neue Deutschland-Chef des Rewe-Discounters Penny, Stefan Görgens, will in diesem Jahr weitere Filialen schließen und viele andere umbauen. Das sagte der Handelsmanager der „Welt am Sonntag“.

„Wir werden den Umbau auf das Markthallen-Konzept mit mehr als 250 umgestellten Märkten in diesem Jahr konsequent fortsetzen“, sagte Görgens. Mit mehr Übersicht im Markt wolle er auch Neukunden zeigen, dass Penny sein Angebot verbessert habe: „Unsere Stammkunden schätzen das breitere Sortiment. Bei den Wechselkunden haben wir aber noch Luft nach oben.“ Das Konzept sieht unter anderem größere Frische-Abteilungen vor. An den für jeweils bis zu 250.000 Euro umgebauten Standorten setze Penny bis zu 15 Prozent mehr um, sagte Görgens. „Wir sind mit der Umsatzentwicklung von Penny sehr zufrieden“, sagte er. Allerdings sei das Konzept noch nicht auf kleinere Filialen angepasst, räumt Görgens ein. Der Händler arbeite noch an Lösungen für solche Läden. Ein Teil dieser meist älteren Standorte werde schließen. Wie in den Vorjahren erwarte er etwa 50 Schließungen im laufenden Jahr. Dem sollen aber in etwa gleich viele Neueröffnungen gegenüberstehen. Penny hat rund 2.150 Filialen in Deutschland.

Görgens wolle zudem den Bio-Anteil erhöhen, der bei Obst und Gemüse aktuell bei knapp einem Drittel der Produkte liege. Wie bei Aldi Süd solle auch bei Penny im Frühjahr eine Kooperation mit dem Bio-Verband Naturland starten.

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Fondsmanager fordert Aufräumen bei Bayer

Foto: Bayer, über dts Nachrichtenagentur

Leverkusen (dts Nachrichtenagentur) – Die Fondgesellschaft Union Investment fordert nach dem Chefwechsel ein Aufräumen bei Bayer. „Bayer muss nun vor allem das Vertrauen der Investoren wiedergewinnen, die Pharma-Pipeline stärken, das US-Geschäft weiter ausbauen und sich Gedanken über die künftige Unternehmensstruktur machen“, sagte Fondsmanager Markus Manns der „Rheinischen Post“.

„Ein Spin-off der Sparte Consumer Health wäre ein möglicher Weg, um den Unternehmenswert zu steigern.“ Consumer Health stellt rezeptfreie Arzneien her und ist die kleinste Sparte von Bayer. Ein Abspaltung der weit größeren Agrarsparte Crop Science hält Manns dagegen nicht für machbar: „Eine Abspaltung bzw. ein Spin-off von Crop Science ist wegen der Glyphosat-Unsicherheit im Moment noch keine Option. Zudem dürfte Bayer Pharma dann recht schnell übernommen werden, und wir würden eher von einer Zerschlagung sprechen, die niemand will und die dem Standort Deutschland schaden würde“, sagte der Fondsmanager. Union Investment hält 1,4 Prozent an Bayer.

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Berliner Feuerwachen „Materiallager für Organisierte Kriminalität“

Foto: Feuerwehr, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berliner Feuerwachen sind bei professionellen Einbrechern offenbar beliebt: Nach Angaben des Senats kam es seit 2018 zu 46 besonders schweren Diebstählen bei Feuerwehrhäusern, in 35 weiteren Fällen blieb es beim Versuch. Das ergibt sich aus einer Antwort der Innenbehörde auf eine Anfrage der CDU im Abgeordnetenhaus.

Dabei knackten die Täter bevorzugt Feuerwehrwagen auf, um an Material zu kommen. In mehreren Fällen hatten es die Täter dabei auf einen „hydraulischen Rettungssatz akkubetrieben“ abgesehen, der sich auch zum Aufbrechen von Türen oder Gittern eignet und möglicherweise bei weiteren Einbrüchen zum Einsatz kommen sollte. Diese Ausrüstung liegt in den Berliner Wachen offenbar weitgehend ungeschützt herum. „Wir schließen bei der Freiwilligen Feuerwehr abends nur mit dem Schlüssel ab“, sagte ein Feuerwehrmann dem „Spiegel“, dies sei ein „Riesenproblem“. Zwar gebe es zum Teil Videoüberwachung und Alarmsensoren, allerdings habe es der Senat aus Kostengründen versäumt, die Hard- und Software auf dem aktuellen Stand zu halten. Deshalb funktioniere in vielen Fällen die Schnittstelle zur Leitwache nicht, und ein Alarm komme nirgendwo an. Brandoberinspektor Oliver Mertens, im Vorstand der Berliner Gewerkschaft der Polizei, sagte dazu: „Unsere Alarmtechnik ist so nostalgisch, dass es vielerorts ausreicht, einen Schraubenzieher dabeizuhaben. Wir brauchen eine flächendeckende Ausstattung mit moderner Alarm-, Video- und Sicherheitstechnik.“ Sonst bleibe man „das Materiallager für Organisierte Kriminalität“. Der Senat erklärte dem „Spiegel“, Angaben zur Alarmtechnik der einzelnen Wachen lägen „nicht in automatisierter Form vor, vielmehr müssten sie händisch ausgewertet und zusammengetragen werden. Dies würde einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand beanspruchen“. Darüber hinaus handele es sich aber um sicherheitsrelevante Informationen, die „aus naheliegenden Gründen“ ohnehin nicht veröffentlicht würden.

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Watzke für frühere Anstoßzeiten

Foto: Linienrichter beim Fußball mit Fahne, über dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bunds, will sich für eine frühere Anstoßzeit bei Länderspielen einsetzen. „Mir persönlich liegt daran, wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen, dass Länderspiele wieder um 20:15 Uhr statt erst um 20:45 Uhr angepfiffen werden“, sagt Watzke dem „Spiegel“.

Ihm sei klar, dass es vertragliche Vorgaben gibt: „Wenn man die nicht einhält, muss man finanzielle Einbußen hinnehmen. Aber für Kinder ist die späte Anstoßzeit ein Problem. Und gerade die Jugend wollen wir an die Nationalmannschaft binden. Da müssen wir mittelfristig eine Lösung finden“, so Watzke. Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM in Katar hält es Watzke generell für nötig, die Identifikation der Fans mit der DFB-Auswahl zu stärken. „Wir müssen rund um die Nationalmannschaft mehr Nähe zulassen. Wir müssen volkstümlicher werden, es muss mehr öffentliche Trainingseinheiten geben.“ Watzke äußerte sich auch zu den Aufgaben von Rudi Völler als neuem Sportdirektor der Nationalmannschaft. Der werde nicht nur als Gesicht der DFB-Auswahl auftreten, sondern auch eng mit Bundestrainer Hansi Flick zusammenarbeiten und die sportliche Entwicklung des Teams begleiten: „Es ist die Aufgabe von Rudi Völler, da genau hinzusehen. Rudi hat klare Vorstellungen. Und seine Ideen decken sich ziemlich gut mit denen Flicks“, sagte Watzke dem „Spiegel“. Es sei wichtig, dass ein Bundestrainer „einen Counterpart hat, der nicht zu seinem Team gehört. Eine Vertrauensperson, mit der man sich austauscht, mit der man versucht, Dinge zu optimieren, und von der man weiß, dass Themen nicht in die Öffentlichkeit getragen werden.“ Unabhängig davon erteilt Watzke Flick eine Jobgarantie: „Hansi Flick macht die EM“, er habe sich das „verdient“.

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Kosten für Euro 7 deutlich höher als von EU-Kommission veranschlagt

Foto: Autos, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Kosten für die neue Abgasnorm Euro 7 sind nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) viel höher als von der EU-Kommission angegeben. In einem Vermerk beziffern die Experten des Ministeriums den Mehraufwand für einen Wagen der Mittel- oder Oberklasse auf bis zu 400 Euro, berichtet die Neue Berliner Redaktionsgesellschaft.

Leichte, mit Diesel betriebene Nutzfahrzeuge kosteten pro Stück bis zu 900 Euro mehr. „Der Preis für den Kunden ist höher, da je nach Gesamtstückzahl entsprechend Entwicklungskosten und Händlerrabatte aufgeschlagen werden“, heißt es in dem Vermerk. Für schwere Nutzfahrzeuge werde es besonders teuer. Hier sei mit Mehrkosten zwischen 2.500 und 4.000 Euro zu rechnen, schreiben die Experten von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). So müssten verbesserte Katalysatoren und neue Bremssysteme verwendet werden.

Schlimmstenfalls würden die Autohersteller durch Euro 7 gezwungen, in alle Fahrzeuge nur noch Automatikgetriebe einzubauen Die Abgasnorm Euro 7 soll nach den Plänen der EU-Kommission von Juli 2025 an gelten. In ihrem Vorschlag hatte die Kommission die Mehrkosten für Pkw auf durchschnittlich 120 Euro veranschlagt. Für schwere Nutzfahrzeuge sollen sich die Kosten um 2.700 Euro erhöhen. Die Industrie hatte das stets als zu niedrig bezeichnet, aber keine genauen Angaben gemacht. Mit der neuen Norm will die Kommission die Luftqualität verbessern und etwa die Stickoxid-Emissionen durch Pkw bis 2035 um 35 Prozent senken. Die Automobilhersteller lehnen das Vorhaben ab. Man sei ohnehin mit der Umstellung auf Elektroantrieb beschäftigt. Da binde die neue Norm einfach zu viel Ingenieursleistung.

Auch die Autoländer Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen hatten bereits gegen das Vorhaben protestiert. Verkehrsminister Wissing wissen sie dabei auf ihrer Seite. Federführend ist allerdings das Umweltministerium von Steffi Lemke (Grüne), und das stützt das Vorhaben. 

 

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NRW-Familienministerin will mehr Männer in Kitas

Foto: Kita, über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne) will mit dem „Sofortprogramm Kita“ unter anderem mehr Männer für Stellen in der Kindertagesbetreuung gewinnen. „Es ist kein neuer Befund, dass wir zu wenig Männer in Kitas haben. Es ist insgesamt ein Problem, dass die so genannten Care-Berufe sehr weiblich konnotiert sind“, sagte sie der „Rheinischen Post“.

„Das hat etwas mit traditionellen gesellschaftlichen Vorstellungen zu tun – mit Geschlechterbildern und Urteilen über bestimmte Tätigkeitsfelder. Das aufzubrechen schafft man nicht über Nacht. Aber wir wollen die Stereotype mehr und mehr aufweichen. Wir werden eine Kampagne für Berufe in der frühkindlichen Bildung starten, die unter anderem gezielt Männer ansprechen soll.“ Allerdings müsse das Arbeitsfeld auch insgesamt attraktiver werden, „nicht nur für Männer, sondern für alle Menschen. Gefragt sind dabei natürlich auch die Tarifparteien“. Paul wandte sich gegen die Sorge, die Maßnahmen im Sofortprogramm – unter anderem ein verstärkter Einsatz von Quereinsteigern und Ergänzungskräften – könne die Betreuungsqualität senken. „Ergänzungskräfte“ hätten eine zweijährige Ausbildung absolviert. „Wir tragen damit dem Wunsch der Träger und vieler Einrichtungen Rechnung, die uns sagen: Wir haben engagierte Leute, wir brauchen nur die Möglichkeit, sie überall einzusetzen. Über das Kita-Helfer-Programm, das wir verlängert haben und verstiegen wollen, haben wir außerdem heute schon sehr unterschiedliche Professionen in Kitas und wissen, dass das ein Vorteil sein kann“, sagte Paul. Zur Kritik, das Sofortprogramm des Landes reiche nicht aus, sagte sie: „Natürlich tut es das nicht, das haben wir auch nicht behauptet. Es ist ein kurzfristiges Sofortprogramm. Es kann und will nicht den Anspruch erheben, dass wir damit dem Fachkräftemangel abschließend begegnen. Das sind erste Maßnahmen, die für Entlastungen sorgen.“ Natürlich würden weitere Schritte folgen. „Wir müssen zum Beispiel viel mehr qualifizieren. Wer jetzt Kita-Helferin oder Ergänzungskraft ist, soll eine Perspektive bekommen, Fachkraft zu werden. Wir weiten das Programm für Integrationsbegleiterinnen aus: Auch sie sollen die Chance haben, sich fortzubilden.“

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Vodafone Deutschland droht massiver Job-Abbau

Foto: Vodafone, über dts Nachrichtenagentur

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Der Düsseldorfer Telefonkonzern Vodafone Deutschland bereitet womöglich ein umfassendes Sparprogramm vor. Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Philippe Rogge, soll intern gegenüber Mitarbeitern mündlich mitgeteilt haben, dass man für die Zukunft von zehn Prozent weniger Leuten ausgehen solle, berichtet die „Rheinische Post“ und verweist auf Unternehmenskreise.

Bestätigt ist die Aussage nicht. Aktuell hat Vodafone 16.000 Beschäftigte, rund 1.600 Stellen stehen demnach also rein rechnerisch auf der Kippe. Der Düsseldorfer Konzern soll die Aussagen auf Anfrage nicht dementiert haben, schreibt die Zeitung. Das Unternehmen erklärt, man habe schon „vor knapp einem Jahr damit begonnen, unsere Kostenstruktur genauer anzuschauen“. Man wolle „Geld einsparen, wo es nicht unbedingt nötig ist“. Nun würde man sich genau anschauen, „wie wir uns als Organisation zukunftsfähig aufstellen. Abschließende Planungen hierfür liegen derzeit noch nicht vor.“

Ein Sprecher ergänzte auf Anfrage, das Unternehmen strebe im Fall des Falles sozialverträgliche Lösungen an: „Natürlich haben wir uns in der Vergangenheit stets bemüht, für unsere Mitarbeiter sozialverträgliche Lösungen zu finden. Dies wird auch in Zukunft weiter gelten.“ Die „Rheinische Post“ berichtet außerdem, dass in Düsseldorf 70 Stellen von Beschäftigten wegfallen, die formal bei der Vodafone Group in London angestellt sind. Vodafone Deutschland erklärte, die Zentrale wolle viele Tätigkeiten in die Ländergesellschaften verlagern. Man strebe in Düsseldorf an, möglichst viele der 70 Kollegen zu übernehmen. Ansonsten strebe man „sozialverträgliche Lösungen“ an.

Hintergrund des Sparkurses ist, dass Vodafone Deutschland beim Stammgeschäft Mobilfunk und auch bei den für mehr als 20 Milliarden Euro zugekauften Kabel-TV-Netzen deutlich weniger erfolgreich ist als erhofft. „Der Gegenwind ist gewaltig“, sagte Torsten Gerpott, Wirtschaftsprofessor aus Duisburg. Auch wegen der Probleme wurde der langjährige Vorstandschef Hannes Ametsreiter im Juli 2022 durch den früheren Microsoft-Manager Rogge ersetzt.

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Strack-Zimmermann will weiter polarisieren

Foto: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP-Politikerin und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, will ihren Auftritt in der Öffentlichkeit nicht verändern. „Ich bemerke natürlich, dass das, was immer ich auch mache, eingeordnet und bewertet wird – selbst, wenn ich mal nichts mache. Es geht hier aber nicht um Frau Strack-Zimmermann persönlich. Es geht um politische Entscheidungen in krassen Zeiten. Ich äußere mich, gefragt und ungefragt, in der Regel zu komplexen Sachverhalten“, sagte Strack-Zimmermann der „Rheinischen Post“.

Auf die Frage nach Kontroversen um ihre Person etwa aufgrund einer starken Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) oder ihrer Büttenrede beim Aachener „Orden wider den tierischen Ernst“, sagte die FDP-Politikerin: „Manche empfinden Offenheit und Klarheit aber offensichtlich schon als Angriff. Es ist daher nicht wirklich erstaunlich, dass ich polarisiere. Der Grat zwischen „Hosianna“ und „kreuzige sie“ ist ein schmaler. Ich bin, dem Himmel sei Dank, aber nicht nur eine rheinische Frohnatur, sondern von der Politik auch unabhängig. Mit Mitte 60 muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob ich in 20 Jahren noch im Bundestag sitze.“

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Kraftfahrzeuggewerbe fordert mehr Abgasuntersuchungen

Foto: Auspuff, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Zur Verbesserung der Luftqualität spricht sich das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe für eine Ergänzung der Abgasuntersuchung (AU) durch weitere Prüfungen aus. „Künftig sollten in der AU bei allen Fahrzeugen auch die ausgestoßene Partikelzahl sowie zusätzlich die Verdunstungsemissionen über eine bislang noch nicht vorgeschriebene SHED-Prüfung (Sealed Housing for Evaporative Determination) erhoben werden, die für den Umweltschutz wesentlich seien“, schlägt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in einer Stellungnahme zu der geplanten Euro 7-Norm-Verordnung der EU-Kommission vor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.

„Mit den jährlich rund 25 Millionen Abgasuntersuchungen durch akkreditierte Prüfstellen und AU-Werkstätten werde zuverlässig dafür gesorgt, dass die vorgeschriebenen Emissionswerte eingehalten werden“, so der ZDK. Aktuell reichten „weder die im Fahrzeug integrierten Einrichtungen On-Board-Diagnose (OBD) noch On-Board-Überwachungssysteme (OBM) aus, um überhöhte Emissionen an Fahrzeugen zu ermitteln, die etwa auf Abschalteinrichtungen oder Abgas-Manipulationen zurückzuführen sind“, kritisierte der ZDK. Regelmäßige technische Prüfungen könnten einen wertvollen Beitrag bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen liefern. Mit der Einführung der Abgassonderuntersuchung (ASU) würden seit rund 38 Jahren Auffälligkeiten im Abgasverhalten von Kraftfahrzeugen zur Vermeidung von Umweltbelastungen kostengünstig erfasst. Die EU-Kommission will durch eine neue Euro-7 Norm die Schadstoffemissionen der Fahrzeuge sowie den Partikelabrieb bei Bremsen und Reifen weiter senken, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. Jährlich sterben in der Europäischen Union (EU) mehr als 300.000 Menschen vorzeitig allein aufgrund der Luftverschmutzung. Der Straßenverkehr gilt als größte Quelle der Luftverschmutzung in Städten. „Wir unterstützen das Ziel, ein ambitioniertes Emissionsniveau für Kraftfahrzeuge zu erreichen. Die technische Umsetzbarkeit darf jedoch weder für die Fahrzeughersteller noch für die Kfz-Betriebe zu hohen Mehrkosten führen, die dann in der Folge die individuelle Mobilität für viele Menschen verteuert“, sagte der ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel dieser Redaktion. Den Vorschlag der Europäischen Kommission zu der geplanten Euro 7-Norm sieht der ZDK dennoch mit großer Sorge. Die Euro 7-Norm sollte alle Möglichkeiten zur Verwendung von E-Fuels offenhalten und in Einklang stehen mit der für 2026 veranschlagten Überprüfung des Bedarfs und der Möglichkeiten dieser Kraftstoffe durch die Europäische Kommission. „Synthetische Kraftstoffe, die ausschließlich auf Grundlage nicht fossiler Quellen produziert werden, sind die einzige Möglichkeit, die CO2-Emissionen bereits zugelassener Kraftfahrzeuge zu reduzieren.“ Für den ZDK und seine Mitgliedsbetriebe ist die verlässliche Regulierung des Zugangs zu Fahrzeugdaten äußerst wichtig. Der ZDK fordert die EU-Kommission deshalb auf, den eigenen Ankündigungen Folge zu leisten und eine sektorspezifische Regulierung zum Zugang zu Fahrzeugdaten noch in diesem Jahr zu veröffentlichen. Im ZDK sind 36.570 Autohäuser und Werkstätten mit rund 435.000 Beschäftigten organisiert.

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