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Entwicklungsministerin dringt auf Reform der Weltbank

Entwicklungsministerin dringt auf Reform der Weltbank
Entwicklungsministerin dringt auf Reform der Weltbank

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dringt auf eine Reform der Weltbank, um Entwicklungsländern mehr Geld für den Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. „Die Weltbank steckt zum Teil noch in den Denkmustern der Vergangenheit fest“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

„Wir brauchen aber eine Weltbank, die Vorreiterin für die Lösung globaler Krisen wie dem Klimawandel ist.“ Sie setze auf erste Reformentscheidungen noch in diesem Jahr, denn im Einsatz gegen die Klimakrise habe man keine Zeit zu verlieren. Am Montag stellt der Weltklimarat IPCC einen weiteren Bericht zum Klimawandel vor. „Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, sind Investitionen in Billionenhöhe nötig, gerade auch in Schwellen- und Entwicklungsländern“, sagte die SPD-Politikerin, die auch deutsche Gouverneurin für die Weltbankgruppe ist.

„Ein wesentlicher Hebel dafür ist eine grundlegende Reform der Weltbank.“ Die Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds findet von 10. bis 16. April in Washington statt.


Foto: Svenja Schulze, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Lemke will mehr Unabhängigkeit von Russland bei Kernenergie

Lemke will mehr Unabhängigkeit von Russland bei Kernenergie
Lemke will mehr Unabhängigkeit von Russland bei Kernenergie

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) spricht sich dafür aus, Europa bei der Atomenergie von Russland unabhängiger zu machen. Die Bundesregierung setze sich dafür ein, die europäische Abhängigkeit von Russland „im zivil-nuklearen Bereich zu reduzieren“, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

Europa ist stark abhängig von russischem Uran für Brennelemente. 20 Prozent stammen aus Russland, weitere 20 Prozent aus Kasachstan. Dort wird der Abbau und die Aufbereitung des Urans vom russischen Staatskonzern Rosatom betrieben. Nach Angaben der Europäischen Atomgemeinschaft Euroatom nimmt Russland durch den Uranhandel jährlich mehr als 450 Millionen Euro ein. Während die USA und die EU immer neue Sanktionspakete gegen Russlands fossile Energieträger beschließen, ist die Atomindustrie bis heute von Sanktionen verschont geblieben. „Über die Sanktionen gegen Russland entscheidet die Europäische Union“, sagte Lenke dazu. „Die Beratungen unter den EU-Mitgliedstaaten dazu dauern an.“


Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Nachhaltig wohnen – Wo sich dieser Lifestyle in der Wohnung zeigen kann

Nachhaltig und ökologisch wohnen. Bild: Freepik.com, freepik
Nachhaltig und ökologisch wohnen. Bild: Freepik.com, freepik

Wie lässt sich Nachhaltigkeit ganz konkret leben? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, weil sie um den Raubbau an der Natur, die Ausbeutung der Menschen in vielen produzierenden Ländern und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Energie wissen und etwas verändern möchten.

Getreu dem Motto, dass Veränderung immer bei einem selbst beginnt, ist es sinnvoll, im eigenen Verhalten und in den eigenen vier Wänden nach Möglichkeiten zu suchen, nachhaltiger zu leben und auch zu wohnen. Das ist im Grunde gar nicht so schwer, deshalb hier ein paar Ideen.

Nachhaltige Möbel – hochwertig, langlebig & flexibel

Eine steigende Zahl von Möbelherstellern setzen inzwischen auf die Karte „Nachhaltigkeit“ und bieten vom Regal bis zum Tisch oder Bett Einrichtungsgegenstände an, die sich in Sachen Materialien, Herstellungsverfahren und Arbeitsplätze verstärkt an Nachhaltigkeitsstandards orientieren. Tamara Haag, Geschäftsführerin von Livom sagt: „Wir von Livom möchten einzigartige und hochwertige Möbel bieten, die unseren Planeten nicht noch zusätzlich belasten.“

Livom, ein Schweizer Hersteller für modulare Sofas, ist von Beginn an auf das Thema Nachhaltigkeit fokussiert. Deshalb werden verschiedenste Textilien, von der Rohware bis zum Endprodukt, geprüft und zertifiziert. Das bedeutet, dass in den Sofas, die sich nicht nur beliebig teilen, sondern auch erweitern lassen, keine verbotenen Stoffe bzw. ungesunde Materialien enthalten sind. Dazu kommen die vielen Einsatzmöglichkeiten, die Mitgründerin Tamara Haag so zusammenfasst: „Unsere Sofas sind modular. Das heisst, man kann sie beliebig teilen und ergänzen.“

Nachhaltige Möbel setzen durch ihre sehr hochwertige Verarbeitung und Langlebigkeit ein wichtiges Zeichen gegen die herrschende Wegwerfgesellschaft. Tamara Haag sagt dazu: „Was ist nachhaltiger, als wenn man ein Möbel über viele Jahre hinweg nutzen kann?“

Modulare Sofas lassen sich nach Belieben erweitern und umgestalten. Bild: livom.com
Modulare Sofas lassen sich nach Belieben erweitern und umgestalten. Bild: livom.com

Bodenbeläge – Nachhaltigkeit von Grund auf

Obwohl viele Bauherren oder Immobilienkaufende großen Wert auf Qualität oder sogar Luxus legen, kann man bei der Auswahl der Bodenbeläge durchaus auf Nachhaltigkeit achten. Es muss nicht der Parkettboden aus seltenen, exotischen Tropenhölzern sein.

Auch einheimische, schnell nachwachsende Holzarten, die auch dem Boden einer nachhaltigen Forstwirtschaft gewachsen sind, eignen sich gut für einen hochwertigen Boden mit edler Optik. Wer in seinen vier Wänden nachhaltig und auch gesund leben möchte, der sollte zudem darauf achten, dass die ausgewählten Hölzer möglichst wenig behandelt sind. Je weniger Chemie im Holz gelandet ist, desto weniger kann diese später durch Ausdünstung an die Raumluft abgegeben werden. Öl statt Chemie lautet für viele Produzenten eine Prämisse in Sachen Nachhaltigkeit.

Natürliche Materialien für Möbel, Textilien oder Deko

Holz in jeder erdenklichen Form ist der Klassiker unter den Naturmaterialien. Bild: Freepik.com, freepik
Holz in jeder erdenklichen Form ist der Klassiker unter den Naturmaterialien. Bild: Freepik.com, freepik

Von der Natur geschenkte Materialien können in einer Wohnung nicht nur für optische Akzente sorgen, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag, wenn es um naturnahes und damit nachhaltiges Wohnen geht. Als klassische Naturmaterialien gelten vor allem Holz und Naturstein. Es gibt aber noch viele andere, z. B. Baumwolle, Kork, Sisal oder Rattan.

So erzeugen etwa Sitzgelegenheiten aus Rattan, passende Kissen mit Baumwollbezügen oder Sisalkörbe als Abstellflächen für Pflanzen oder sonstige Deko-Elemente eine sehr warme und zugleich naturorientierte Raumatmosphäre. Als Nebeneffekt verbessern Naturmaterialien auch die Raumluft. Beim Kauf solcher Einrichtungsgegenstände sollte auf kurze Transportwege geachtet werden, was die CO2-Emissionen reduziert.

Wer handwerklich begabt ist, kann auch selbst kreativ werden. So lassen sich ohne großen Aufwand stabile Äste in Kleiderstangen und dicke Stücke Baumstamm in Nachttische bzw. Beistelltische für das Sofa verwandeln. DIY und Upcycling liegen stark im Trend.

Grüner Daumen – Pflanzen für nachhaltiges Wohnen

Schöne Pflanzen sorgen in jeder Wohnung für optische Highlights, können bei entsprechend gewählter Größe als Raumtrenner verwendet werden. Außerdem wirken sie sich positiv auf die Qualität der Raumluft aus, weil sie Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und sie so reinigen. Pflanzen in den eigenen vier Wänden feuchten zudem die Atemluft an, was gerade im Winter vorteilhaft ist. Bekanntermaßen macht die Heizung die Luft sehr trocken.

Energieeffiziente Haushaltsgeräte – Auch Nachhaltigkeit im Bereich Energieverbrauch kann stylisch sein

Licht spielt beim Einrichten einer Wohnung eine große Rolle, denn mit dem richtigen Licht schafft man Atmosphäre. Weil zur Nachhaltigkeit im Alltag auch das Energiesparen gehört, entwickeln Unternehmen immer bessere, energieeffizientere Haushaltsgeräte. Durch die Langlebigkeit und den Gebrauch über viele Jahre leisten deshalb auch Waschmaschine, Geschirrspüler oder Kaffeevollautomat für mehr Nachhaltigkeit.

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Liquids – welche Mischung darf es sein?

Liquids – welche Mischung darf es sein?
Bunter Dampf

Vaper verdampfen spezielle Flüssigkeiten, die Liquids genannt werden. Diese bestehen neben Wasser und Aromen aus einer Mischung aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG). Neben der Art der Geschmacksstoffe, gehört das Verhältnis zwischen PG und VG zu den spürbarsten Wahlmöglichkeiten von Vapern. Denn die Zusammensetzung beider Trägerstoffe wirkt sich erheblich auf das Dampferlebnis aus.

Mit oder ohne Nikotin?

Einer der vielen Vorteile von Vaporizern besteht darin, dass Kunden auch darin die Wahl haben, sich für oder gegen Nikotin zu entscheiden. Nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten finden sie ebenso wie ihre nikotinhaltigen Pendants sowohl beim nächstgelegenen Vape-Shop als auch beim Fachhändler wie Vape-Customs.

Was ist PG?

Propylenglykol ist der Kräftigere der beiden Trägerstoffe. Obwohl die Kohlenwasserstoffverbindung im Gegensatz zu VG geschmacklich neutral ist, kann sie das Nikotin mit hoher Intensität transportieren. Konsumenten müssen mit einem Throat Hit rechnen, womit das bei Rauchern bekannte Kratzen im Hals gemeint ist, und was manchem ehemaligen Raucher eher anspricht als abschreckt.

PG ist dünnflüssiger als PG, sodass es weniger zu Nachflussproblemen kommen kann und sich das Problem des Schmierfilms, der sich auf den Heizelementen absetzt, reduzieren lässt. Beim Inhalieren kommt es zu einer geringeren Dampfentwicklung, was sich Freunde des Stealth Dampfens zunutze machen können.

Was ist VG?

VG steht für Vegetable Glycerin und damit für pflanzliches Glycerin. Als dreiwertiger Alkohol ist er zähflüssiger als PG und damit von viskoser Konsistenz. Seine Beschaffenheit als Zuckeralkohol erklärt seinen leicht süßlichen Geschmack, der ihn als Trägerstoff für fruchtige und süße Aromen prädestiniert, aber für milde und herzhafte Geschmacksrichtungen disqualifiziert. Bei diesen würde das Triol die Geschmacksfärbung überdecken.

Nicht nur wegen seines süßen Eigengeschmacks ist VG für Einsteiger besser geeignet als PG, sondern auch, weil sich der Trägerstoff angenehmer und weicher im Hals anfühlt. Das Problem des Throat Hits tritt wesentlich seltener auf. Die Dampfentwicklung ist enorm, was vor allem Anhänger von Sub-Ohm-Dampfer begeistert. Nachteile sind ein schnellerer Durst und ein möglicher Dry Puff, wenn die viskose Flüssigkeit beim Inhalieren noch nicht in den Einzugsbereich des Vaporizers geflossen ist.

Dominanz von VG in den Liquids

Ein typischer Anfängerfehler besteht darin, sich für eine der beiden Optionen zu entscheiden und sofort nach einem deutlichen Übergewicht von einem der beiden Trägerstoffe in der Mischung zu suchen. Zwar ist dieses Vorgehen nicht ganz verkehrt. Übersehen wird allerdings, dass sich die Beimengung von PG zu Ungunsten von VG nur in gewissen Grenzen realisieren lässt.

VG hingegen kann PG vollständig ersetzen, sodass Liquids mit einem Verhältnis von 100/0 zugunsten von VG, nicht aber zugunsten von PG möglich sind. Enthält eine Mischung hingegen beide Trägerstoffe zu gleichen Teilen, das heißt, das Verhältnis entspricht 50/50, bedeutet dies, selbst wenn dies kontraintuitiv ist, eine stärkere Tendenz zu PG. Liquids mit einem Übergewicht von PG finden sich selten.

Allergien durch Dampfen?

In seltenen Fällen ist es möglich, dass Dampfer auf PG allergisch reagieren. Wenn es sich bei den Symptomen tatsächlich um allergische Reaktionen handelt, sollten Vaper auf ausschließlich VG-haltige Liquids zurückgreifen. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei vielen der vermuteten allergischen Reaktionen in Wirklichkeit um eine Überreaktion der Atemwege handelt. Diese kann sich bei Anfängern einstellen, da beim Vaporizer die betäubenden Zusatzstoffe fehlen, die Rauchern das Inhalieren der heißen Dämpfe erleichtern.

Probleme wie beim EVALI-Skandal in den USA, der mit rund 50 Todesfällen infolge des Dampfens einherging, sind in Deutschland nicht zu befürchten, solange sich die Hersteller an das gültige Verbot der Beimengung von Vitaminen halten.

Diese Zielgruppen werden angesprochen

Anhand der Eigenschaften von PG und VG lassen sich die Zielgruppen klar benennen. Zielgruppen von PG-dominierten Liquids sind ehemalige Raucher sowie Dampfer, die kräftige oder sanfte Geschmacksrichtungen bevorzugen. Im Gegensatz dazu fühlen sich eher Anfänger und Liebhaber süßer und fruchtiger Geschmacksrichtungen von VG-dominierten Mischungen angesprochen, da diese einen süßen Eigengeschmack aufweisen und das Halskratzen beim Inhalieren milder ist.

Dass Mischungen mit einem Übergewicht von PG insgesamt beliebter sind, hängt mit neuesten Erkenntnissen zusammen, dass süße und fruchtige Geschmacksrichtungen bei Dampfern weniger gut ankommen als lange Zeit vermutet.

AFP

IG BCE fürchtet schleichende Deindustrialisierung

IG BCE fürchtet schleichende Deindustrialisierung
IG BCE fürchtet schleichende Deindustrialisierung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die stark steigenden Energiekosten besorgen Michael Vassiliadis, den Vorsitzenden der Industriegewerkschaft IG BCE. Der „Bild“ sagte er: „Unsere horrenden Energiekosten haben sich zur schwersten Bürde für den Industriestandort Deutschland entwickelt.“ Vor dem Hintergrund des US-amerikanischen Inflation Reduction Acts muss die Bundesregierung laut Vassiliadis ein besonderes Augenmerk auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit mit den USA legen: „In den USA zahlen Betriebe für Strom einen Bruchteil dessen, was hierzulande berechnet wird. Gleichzeitig fördern die Vereinigten Staaten die Transformation ihrer Industrie mit Hunderten Milliarden Dollar. Beides zusammen entwickelt gerade eine mächtige Sogwirkung.“

Deshalb warnt Vassiliadis eindringlich: „Wir dürfen das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die energieintensiven Branchen stehen am Anfang nahezu aller industriellen Produktionsprozesse. Wenn sie dicht machen, ist das der erste Schritt zur Deindustrialisierung Deutschlands.“

Deshalb fordert Vassiliadis einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis und „massive Investitionshilfen für die Modernisierung unserer Standorte.“


Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Sechs Millionen Rentner müssen Steuern zahlen

Sechs Millionen Rentner müssen Steuern zahlen
Sechs Millionen Rentner müssen Steuern zahlen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Rentensteuer belastet immer mehr Senioren. Wie die „Bild“ in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf eine neue Statistik des Bundesfinanzministeriums berichtet, müssen inzwischen rund sechs Millionen Rentner Steuern zahlen.

Danach stieg die Zahl der steuerpflichtigen Senioren im Jahr 2018 auf 5,96 Millionen, 8,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Wegen der langen Steuerfristen liegen die kompletten Daten erst mit vier Jahren Verzögerung vor. Die Rentner mussten im Schnitt 5.730 Euro Steuern pro Jahr zahlen. Unter den steuerpflichtigen Senioren waren 1,26 Millionen, die nur von ihrer Rente leben, der Rest hatte Zusatzeinkünfte (z. B. Zinsen, Nebenjob). Hauptgrund für die Zunahme ist der Anstieg des steuerpflichtigen Teils der Rente in den vergangenen Jahren. 2022 war bereits eine Rente von mehr als 1.256 Euro brutto steuerpflichtig.


Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Chemieverband kritisiert Preisbremsen für Strom und Gas

Chemieverband kritisiert Preisbremsen für Strom und Gas
Chemieverband kritisiert Preisbremsen für Strom und Gas

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die im März angelaufenen Preisbremsen für Strom- und Gas sind aus Sicht der Industrie nicht ausreichend. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Wolfgang Große Entrup, sagte der „Bild“ (Montagausgabe): „Dieser Winter war ein Ritt auf der Rasierklinge und die Lage unserer Branche in Deutschland ist nach wie vor kritisch. Die Hilfen werden zwar jetzt ausgezahlt, kommen bei vielen Unternehmen aber nicht an.“

Den Grund dafür sieht Entrup auch in der rechtlichen Ausgestaltung der Energiepreisbremsen: „Die Preisbremse ist gut gedacht, aber schlecht gemacht. Zu viele Restriktionen, zu viel Bürokratie. Eine Förderung, die erst kurz vor der Pleite greift, und nur einen Bruchteil der Mehrkosten abdeckt, geht völlig an der Realität vorbei.“ Laut VCI lagen die Energiekosten der Chemie im vierten Quartal 2022 rund 240 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2020.


Foto: Gas-Straßenkappe, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Regierungsberater warnt nach Credit Suisse-Übernahme vor „Bankrun“

Regierungsberater warnt nach Credit Suisse-Übernahme vor “Bankrun”
Regierungsberater warnt nach Credit Suisse-Übernahme vor “Bankrun”

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Der Ökonom Jens Südekum von der Universität Düsseldorf, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, warnt nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS-Bank vor Bank-Run-Szenarien in Deutschland. Der „Bild“ (Montagausgabe) sagte Südekum, bei einer Bankrun-Panik wie bei Credit Suisse könne es auch für deutsche Banken eng werden.

Bei nervöser Marktlage bestehe diese Gefahr. „Sollte in Deutschland eine große Bank in Schieflage geraten, würde aber die EZB parat stehen, um die Liquidität abzusichern.“ Problematisch seien auch die Zinsen: „Wenn etwa bei Baufinanzierern Kredite platzen, weil kein Geld für die erhöhten Zinsen da ist, müsste eine Rettungsaktion her.“ Mit Blick auf die Frage, ob es zu einer neuen Finanzkrise kommen könnte, sagte Südekum: „Die Ansteckungs-Effekte wie 2008 gibt es nicht mehr. Die Eigenkapital-Quoten sind besser, es gibt keine faulen Kredite. Die nicht gesicherten Einlagen bei der Silicon Valley Bank waren riesig.“ Auch bei Credit Suisse sei es „sicher kein Zufall“ gewesen, dass die Probleme genau jetzt aufgetaucht seien. Südekum sagte aber auch: „In den USA liegt die Sicherungs-Grenze für Einlagen bei 250.000 Dollar. Bei der Rettung wurde eine unbegrenzte Sicherung ausgerufen. Das bringt die Stabilität ins Wanken. Wenn sich das rumspricht, haben Banken einen Freibrief fürs Zocken.“


Foto: Geldautomat in Athen, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Zentralbanken wollen mehr Dollar-Liquidität bereitstellen

Zentralbanken wollen mehr Dollar-Liquidität bereitstellen
Zentralbanken wollen mehr Dollar-Liquidität bereitstellen

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die EZB und andere große Zentralbanken haben am Sonntagabend überraschend „koordinierte Maßnahmen“ angekündigt, um die Liquidität in US-Dollar zu erhöhen. Die bestehenden Swap-Abkommen würden mit Wirkung zum 20. März angepasst und die Änderungen mindestens bis Ende April bestehen bleiben, „um das reibungslose Funktionieren der US-Dollar-Finanzierungsmärkte zu unterstützen“, wie es in einer Mitteilung hieß.

Beteiligt sind neben der Europäischen Zentralbank (EZB) die Bank of Canada, die Bank of England, die Bank of Japan, die Federal Reserve und die Schweizerische Nationalbank. Diese Zentralbanken hätten sich darauf geeinigt, die Häufigkeit von Geschäften in US-Dollar mit 7-tägiger Laufzeit von wöchentlich auf täglich zu erhöhen. Das Netzwerk von Swap-Linien zwischen diesen Zentralbanken diene als wichtiger „Liquiditäts-Backstop, um die Spannungen auf den globalen Finanzierungsmärkten zu mindern und so dazu beizutragen, die Auswirkungen solcher Spannungen auf die Kreditversorgung von Haushalten und Unternehmen abzumildern“, wie es weiter hieß.


Foto: US-Dollar, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Deutsche Bahn plant Bodycams für Zugbegleiter

Deutsche Bahn plant Bodycams für Zugbegleiter
Deutsche Bahn plant Bodycams für Zugbegleiter

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts zunehmender Übergriffe auf das Zugpersonal in Regionalzügen und S-Bahnen plant die Konzernsicherheit der Deutschen Bahn, Zugbegleiter versuchsweise auf ausgewählten Strecken und auf freiwilliger Basis mit Körperkameras auszustatten. Auf der Schwarzwaldbahn läuft bereits seit 1. Februar ein entsprechender Versuch.

Auch in NRW ist die Bahn nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit den Aufgabenträgern und den Verkehrsverbünden im Gespräch, um vergleichbare Versuche mit Bodycams zu starten. „Erste Konfliktsituationen konnten allein mit dem Hinweis des Mitarbeiters, er werde die Kamera jetzt einschalten, deeskaliert werden“, sagte Hilmar Rischke, Leiter der DB-Konzernsicherheit, der Zeitung. „Leute ziehen dann zurück und suchen die Konfrontation nicht mehr“, so Rischke weiter. Im vergangenen Jahr kam es im bevölkerungsreichsten Bundesland insgesamt zu 628 körperlichen Übergriffen, davon 531 in Zügen der DB Regio.

2021 waren es noch 410, davon hingen rund 16 Prozent mit Corona-Maßnahmen wie der Maskenpflicht zusammen. Der Trend zu mehr Gewalt beschränkt sich nicht auf NRW. Auch bundesweit sind die Zahlen um 21 Prozent auf 3138 Fälle gestiegen. Gut die Hälfte davon betrifft den Regionalverkehr und die S-Bahnen. „Die Hemmschwelle sinkt. Das spüren wir vor allem in den Ballungsgebieten“, sagte Rischke.


Foto: Zugschaffner am Bahnsteig, über dts Nachrichtenagentur

AFP