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Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker

Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker
Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Börse in Frankfurt ist am Donnerstagmorgen mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Dax mit rund 15.185 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter Vortagesschluss.

Nach größeren Verlusten am Vortag rangierten die Aktien von Vonovia an der Spitze der Kursliste. Dahinter folgten die Papiere der Deutschen Börse und der Deutschen Post. Am unteren Ende befanden sich Qiagen, MTU und Continental. Der Handelstag steht zudem unter dem Eindruck des Zinsentscheids der Fed, die am Mittwoch eine Erhöhung um 25 Basispunkte verkündet hatte.

„Die von einigen Anlegern herbeigesehnte Absolution der US-Notenbank über ein Ende des laufenden Zinserhöhungszyklus ist gestern ausgeblieben“, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets am Morgen. Der Fed sei es gelungen, die zwei Baustellen Inflation und Bankenkrise auseinanderzuhalten und klarzustellen, dass für beide Probleme unterschiedliche Lösungen nötig seien. Fed-Chef Jerome Powell habe klargestellt, dass die Bankenkrise nicht automatisch ein Einknicken in der Inflationsbekämpfung bedeute. „Der Arbeitsmarkt in den USA ist so stark und das Wachstum so robust, das eigentlich noch ein oder zwei kleine Zinsschritte der Fed kommen könnten“, so Stanzl.

Auch die Europäische Zentralbank könne und werde in Zukunft an ihren Zinserhöhungen festhalten. Die Notenbanken könnten schnell wieder in die Spur zurückfinden und weitere Zinsanhebungen durchziehen, wenn die Inflation nicht nachlasse. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagmorgen stärker. Ein Euro kostete 1,0896 US-Dollar (+0,35 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9178 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Exporte von E-Autos stark gestiegen

Exporte von E-Autos stark gestiegen
Exporte von E-Autos stark gestiegen

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Exporte von E-Autos aus Deutschland sind zuletzt stark gestiegen. Im Jahr 2022 wurden rund 500.000 Elektrofahrzeuge im Wert von 24,2 Milliarden Euro ausgeführt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Das waren knapp zwei Drittel (+65,2 Prozent) mehr als im Vorjahr, als rund 300.000 Elektroautos im Wert von 12,6 Milliarden Euro exportiert wurden. Wichtigster Abnehmer war 2022 das Vereinigte Königreich (mengenmäßiger Anteil 14,0 Prozent), gefolgt von den Vereinigten Staaten (13,1 Prozent). Auch bei den Importen gab es einen Anstieg: Mit 358.000 importierten Elektroautos für 10,5 Milliarden Euro waren es 22,2 Prozent mehr als im Jahr 2021 (293.000 Stück im Wert von 7,6 Milliarden Euro). Die Exporte von Verbrennern waren 2022 dagegen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres: In den drei wichtigsten Hubraumklassen für Pkw mit ausschließlich Verbrennungsmotoren wurden insgesamt 1,48 Millionen Autos im Wert von 55,5 Milliarden Euro exportiert, mengenmäßig 0,3 Prozent weniger als im Jahr 2021.

Damals exportierte die deutsche Autobranche 1,49 Millionen Verbrenner im Wert von 48,6 Milliarden Euro. Wichtigster Abnehmerstaat für diese Antriebsart war China mit einem mengenmäßigen Anteil von 14,0 Prozent, gefolgt von den USA (11,9 Prozent). Die Importe von Verbrennern gingen zurück: 2022 wurden rund 1,0 Millionen solcher Autos im Wert von 23,5 Milliarden Euro eingeführt – und damit 12,8 Prozent weniger als im Jahr 2021. Damals waren es noch 1,2 Millionen Verbrenner im Wert von 24,3 Milliarden Euro.

Bei den hybridangetriebenen Pkw war die Entwicklung uneinheitlich. Im vergangenen Jahr wurden 640.500 sogenannte Mild-Hybride mit Verbrennungs- und Elektromotor für 28,5 Milliarden Euro exportiert – 16,4 Prozent mehr als 2021. Importiert wurden 272.000 Hybride (+32,5 Prozent gegenüber Vorjahr) für 8,0 Milliarden Euro. Bei den Plug-In-Hybriden gab es einen Export-Rückgang: 253.300 Hybride für 11,4 Milliarden Euro wurden ausgeführt und damit 4,0 Prozent weniger als im Vorjahr.

Importiert wurden 250.600 Hybride (+12,4 Prozent) für 9,0 Milliarden Euro. Die deutsche Automobilindustrie produziert hierzulande noch überwiegend Autos mit klassischem Verbrennungsmotor, die Herstellung von Elektroautos nimmt jedoch deutlich zu, so das Statistikamt. In den ersten drei Quartalen 2022 belief sie sich auf rund 375.600 E-Autos im Wert von knapp 16,2 Milliarden Euro. Das waren 66,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Damit setzte sich der Trend des Vorjahres fort: Im Jahr 2021 wurden hierzulande rund 328.000 Autos mit rein elektrischem Antrieb im Wert von 13,7 Milliarden Euro produziert. Das war eine mengenmäßige Steigerung um 85,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Autos mit ausschließlich Verbrennungsmotor wurden nach deutlichem Produktionsrückgang im Jahr 2021 in den ersten drei Quartalen 2022 wieder etwas mehr produziert: Insgesamt 1,7 Millionen Verbrenner liefen vom Band – fast fünfmal mehr als Elektroautos. Gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 war das ein Plus von 5,7 Prozent.

Im gesamten Jahr 2021 waren rund 2,2 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor im Wert von 73,2 Milliarden Euro produziert worden.


Foto: E-Auto-Ladestation, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Überdurchschnittlich viele ältere Fahrer im Nahverkehr

Überdurchschnittlich viele ältere Fahrer im Nahverkehr
Überdurchschnittlich viele ältere Fahrer im Nahverkehr

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im deutschen Nahverkehr arbeiten besonders viele Fahrer der Altersgruppe 55+. Im Jahr 2021 gehörte gut ein Drittel (36 Prozent) der Fahrer von Bussen und Bahnen dazu, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Der Anteil dieser Altersgruppe war damit deutlich höher als bei den Erwerbstätigen insgesamt (25 Prozent). Von den rund 137.000 Menschen in diesem Beruf könnte deshalb in den nächsten Jahren ein erheblicher Teil aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Gerade mit der Einführung des 49-Euro-Tickets im ÖPNV würden aber Fahrer gebraucht, so die Statistiker. Den vergleichsweise vielen Bus- und Straßenbahnfahrern im fortgeschrittenen Erwerbsalter stehen relativ wenige junge Berufskollegen unter 35 Jahren gegenüber: Rund 13 Prozent waren in dieser Altersgruppe.

Zum Vergleich: Mit 30 Prozent lag der Anteil der 15- bis 34-Jährigen unter den Erwerbstätigen insgesamt mehr als doppelt so hoch. Unterrepräsentiert sind in der Berufsgruppe neben jungen Menschen auch Frauen mit einem Anteil von knapp 14 Prozent. Bei den Erwerbstätigen insgesamt lag der Frauenanteil 2021 bei 47 Prozent. Gut ein Fünftel (22 Prozent) der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen hatte eine ausländische Staatsangehörigkeit, bei den Erwerbstätigen insgesamt traf dies auf knapp 13 Prozent zu.

Der Beruf des Fahrers von Bussen und Straßenbahnen zählte laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2021 nicht zu den sogenannten Engpassberufen. Bei der Bestimmung eines Engpasses wird beispielsweise berücksichtigt, ob es im jeweiligen Beruf verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen in Deutschland gibt oder wie lange es durchschnittlich dauert, diese zu besetzen. Die Ergebnisse zur Anzahl und zum Anteil der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit stammen aus dem Mikrozensus.


Foto: Straßenbahn in Halle, über dts Nachrichtenagentur

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McAllister kritisiert Streit um Verbrenner-Aus

McAllister kritisiert Streit um Verbrenner-Aus
McAllister kritisiert Streit um Verbrenner-Aus

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, David McAllister (CDU), hat vor dem EU-Gipfel die deutsche Position zum geplanten Aus für Verbrenner-Motoren in der EU kritisiert. Über die deutsche Haltung sei man Brüssel „schon wahlweise erstaunt, verärgert oder empört“, sagte McAllister am Donnerstag im RBB-Inforadio.

„Denn ursprünglich hatte die Bundesregierung ja der Einigung schon zugestimmt.“ Es gebe die Sorge, wenn so etwas Schule mache, was das für die deutsche Verhandlungsposition bedeute. Der CDU-Politiker räumte allerdings auch ein, dass man zu dem Thema sehr unterschiedlicher Meinung sein könne. Er selbst habe dagegen gestimmt.


Foto: David McAllister, über dts Nachrichtenagentur

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Umwelthilfe ruft Bürger zur Anzeige von Falschparkern auf

Falschparker
Falschparker Parkklemme

Berlin (mit dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft die Bürger zur Anzeige von Falschparkern auf.

„Die systematische Duldung von Falschparkern auf Gehwegen ist lebensgefährlich und aus unserer Sicht rechtswidrig“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Donnerstag.

Die Redaktion der HASEPOST hatte bereits vergangenen Wochen aktuelle Zahlen der Stadtverwaltung recherchiert, die zeigen, dass in der Hasestadt die Zahl der Privatanzeigen im laufenden Jahr deutlich zugenommen hat.

„Autos auf dem Gehweg verdecken die Sicht und zwingen Menschen zum Ausweichen auf die Straße.“ Illegales Gehwegparken müsse „konsequent“ geahndet werden. „Das heißt: Sofortiges Bußgeld und Punkt in Flensburg sowie unverzügliches Abschleppen bei Behinderung“, so Resch. „Wenn jetzt immer mehr Menschen Falschparker fotografieren und Behinderungen zur Anzeige bringen, ist das nichts anderes als Notwehr.“

Genau dazu fordere man die Menschen auf, „und zwar so lange, bis die Städte ihrer Pflicht, freie Gehwege zu garantieren, endlich nachkommen“.

Foto: Autokralle, über dts Nachrichtenagentur

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Grüne: Schuss auf Polizisten zeigt Gefahr durch Reichsbürger

Grüne: Schuss auf Polizisten zeigt Gefahr durch Reichsbürger
Grüne: Schuss auf Polizisten zeigt Gefahr durch Reichsbürger

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Schussverletzung eines Polizisten bei der jüngsten bundesweiten Razzia im Reichsbürgermilieu hat der Grünen-Sicherheitsexperte Konstantin von Notz vor der Bedrohung durch die Szene gewarnt. Der Vorfall „führt einmal mehr die massiven sicherheitspolitischen Gefahren vor Augen, die von dieser demokratiefeindlichen Szene ausgehen“, sagte von Notz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Auf Grundlage der Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts wird es dringend erforderlich sein, weitergehende Maßnahmen einzuleiten, um konsequent gegen Gefahren aus dem extremistischen Milieu vorzugehen.“ Es brauche eine „umfassende und vorbehaltslose Aufklärung“ nicht nur des Angriffes auf den Polizeibeamten in Reutlingen, sondern auch der Netzwerke, Verbindungen und Planungen der bereits im Dezember aufgedeckten Reichsbürgergruppe, forderte der Grünen-Fraktionsvize. „Die Durchsuchungen im Umfeld der immer größer werdenden Gruppe von Beschuldigten sind erneut ein wichtiger Schlag der Sicherheitsbehörden gegen die wachsende Bedrohung aus dem rechtsextremen Milieu und machen deutlich, dass der Generalbundesanwalt die dringend notwendige Aufklärung weiterhin konsequent vorantreibt.“


Foto: Polizist, über dts Nachrichtenagentur

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Zahl der Energieberatungen steigt deutlich

Zahl der Energieberatungen steigt deutlich
Zahl der Energieberatungen steigt deutlich

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), den Einbau von Öl- und Gasheizungen ab 2024 zu untersagen, sorgen offenbar für große Verunsicherung in der Bevölkerung. Viele Verbraucher seien besorgt, sagte die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Ramona Pop, dem „Handelsblatt“.

In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres verzeichneten die Verbrauchzentralen bundesweit einen deutlichen Anstieg bei den Energieberatungen. Das zeigen Daten des VZBV, über die die Zeitung berichtet. Insgesamt registrierte der Verband seit Jahresbeginn 41.530 Beratungen, was einem Anstieg um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (31.372 Beratungen) entspricht. Hauptthemen der Gespräche mit Experten seien erneuerbare Energien und Heiztechnik, gefolgt von baulichem Wärmeschutz und Förderprogrammen, teilte der VZBV mit.

Damit setzt sich der Aufwärtstrend bei den Energieberatungen fort. Im vergangenen Jahr holten sich bundesweit 280.000 Bürger den Rat von Verbraucherschützern. Das entspricht einem Anstieg um 57 Prozent im Vergleich zu 2021 (178.000 Beratungen). Pop begrüßte zwar Habecks Pläne grundsätzlich, sie warnte aber zugleich vor den Kosten.

„Vor allem für Wärmepumpen sind die Investitionskosten derzeit enorm hoch.“ Deshalb müssten Haushalte mit geringem, aber auch mit mittlerem Einkommen beim Heizungstausch „ausreichend“ unterstützt werden.


Foto: Licht in Wohnungen, über dts Nachrichtenagentur

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NRW-Innenministerium will Debatte über schärferes Waffenrecht

NRW-Innenministerium will Debatte über schärferes Waffenrecht
NRW-Innenministerium will Debatte über schärferes Waffenrecht

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Nach einem tödlichen Messerangriff auf der Kirmes Send in Münster regt das nordrhein-westfälische Innenministerium von Herbert Reul (CDU) eine Diskussion über das Waffenrecht an. Das berichtet die „Rheinische Post“.

Ein Sprecher des Ministeriums sagte der Zeitung, dass der Bundesgesetzgeber bereits eine spezielle Regelung zum Führen von Waffen und Messern auf Volksfesten geschaffen habe, mit der dem Aspekt der Menschenansammlung in Kombination mit eventuellem Alkoholkonsum Rechnung getragen werden solle – es müsse aber geprüft werden, „ob die darin enthaltenen Verbote insbesondere hinsichtlich des Führens von Messern ausreichend sind für einen angemessenen Schutz der Besucher“. Es könnte einiges dafür sprechen, entsprechend der Regelungen über Waffenverbotszonen ein Verbot von Messern ab einer Klingenlänge von vier Zentimetern gesetzlich zu formulieren. „Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert.“ Für die Idee, bei Veranstaltungen grundsätzlich Waffenverbotszonen zu schaffen, sieht das Ministerium hingegen keine Chance.

„Die Festlegung einer Waffenverbotszone knüpft an eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit an, die durch Tatsachen begründet sein muss – eine routinemäßige Einrichtung wäre daher nicht möglich“, sagte der Sprecher. Die Landespolitik befasst sich am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags mit dem Geschehen von Münster. „Messerangriffe sind ein akutes Problem, das Innenminister Reul nicht in den Griff bekommt“, kritisierte vorab die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Christina Kampmann.


Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur

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Rufe aus FDP nach Haftbefehlen gegen russische Kommando-Ebene

Rufe aus FDP nach Haftbefehlen gegen russische Kommando-Ebene
Rufe aus FDP nach Haftbefehlen gegen russische Kommando-Ebene

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere Innenminister Gerhart Baum und die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (beide FDP) haben den Generalbundesanwalt aufgefordert, mit Haftbefehlen gegen die Kommando-Ebene der russischen Armee vorzugehen – ähnlich wie der Internationale Strafgerichtshof gegen Kremlchef Wladimir Putin vorgeht. „Wir Deutschen sollten jetzt auch unsere Möglichkeiten nutzen“, schreiben Baum und Leutheusser-Schnarrenberger in einer Erklärung, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.

Als Ziel für Haftbefehle komme jetzt die Kommando-Ebene in Betracht, also beispielsweise die Söldnerführer oder einzelne Kommandanten, denen bewusste Angriffe auf die Zivilbevölkerung zur Last gelegt werden könnten. Die beiden Politiker heben in der Erklärung die Bedeutung des Vorgehens des Haager Tribunals hervor: „Mit der Entscheidung, gegen Putin einen Haftbefehl zu erlassen, hat der ISTG seine Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, heißt es. Er habe eine historische Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung und die erklärte Absicht von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), den Haftbefehl wenn möglich auch zu vollstrecken, machten deutlich, dass das erst seit 2002 geltende Weltstrafrecht eine wirksame Waffe bei der Ahndung von gravierenden Verstößen gegen das Völkerrecht sei.

Die beiden früheren FDP-Minister sehen das Vorgehen des Internationalen Strafgerichtshofs, an dessen Urteile weltweit 120 Staaten gebunden sind, als wirksam an. „Unser Wunsch ist es nun, dass auch das nationale Völkerstrafrecht zur Geltung gebracht wird“, schreiben Baum und Leutheusser-Schnarrenberger. Es sei 2002 gleichzeitig mit dem Statut für den Internationalen Strafgerichtshof vom Bundestag verabschiedet worden. Auch die Voraussetzungen für Haftbefehle sind aus Sicht von Baum und Leutheusser-Schnarrenberger gegeben: „Wir erinnern daran, dass wir bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn, eine mit Fakten unterlegte Strafanzeige wegen russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine beim Generalbundesanwalt eingereicht hatten.“

Der Generalbundesanwalt habe in den letzten Monaten intensiv ermittelt.


Foto: Generalbundesanwalt, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Zustimmung zum Recht auf Asyl schwindet

Zustimmung zum Recht auf Asyl schwindet
Zustimmung zum Recht auf Asyl schwindet

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der im vergangenen Jahr wieder verstärkte Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland hat unter anderem dazu geführt, dass das im Grundgesetz verankerte Recht auf Asyl nicht mehr unumstritten ist. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der FAZ halten nur noch 39 Prozent der Bevölkerung das Asylrecht in seiner aktuellen Form für richtig.

49 Prozent sind für eine Einschränkung. 2017 waren noch 52 Prozent der Befragten für das Recht auf Asyl eingetreten, 39 Prozent wollten es eingeschränkt sehen. Die hohen Flüchtlingszahlen – 2022 kamen knapp 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland – lassen die Skepsis wachsen, ob die Zuwanderung im Interesse Deutschlands gesteuert wird. Diese ist besonders in Ostdeutschland deutlich stärker als im Westen.

Nur zehn Prozent der Ostdeutschen (Westen: 20 Prozent) sind der Meinung, Deutschland könne noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrheit keineswegs grundsätzlich Zuwanderung ablehnend gegenübersteht. Wenn sie an den Interessen des Landes orientiert gesteuert wird, findet sie die Unterstützung der Mehrheit. Als im Interesse des Landes liegend wird vor allem die Beseitigung des Arbeitskräftemangels genannt.

Befragt wurden zwischen dem 2. und 15. März 1.101 Personen.


Foto: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur

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