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US-Börsen lassen nach – Konjunktursorgen breiten sich aus

US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu
US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.402 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,6 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.101 Punkten 0,6 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 12.126 Punkten 0,5 Prozent schwächer. Unter Anlegern machten sich am Dienstag wieder Konjunktursorgen breit. Neu veröffentlichte Daten das US-Arbeitsministeriums zeigten einen deutlichen Rückgang an offenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt. Mit 9,9 Millionen Jobausschreibungen rechnet die Behörde mit dem niedrigsten Wert seit Mai 2021.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte unterdessen am Dienstagabend stärker. Ein Euro kostete 1,0958 US-Dollar (0,52 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9126 Euro zu haben. Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.022 US-Dollar gezahlt (+1,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 59,32 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 84,69 US-Dollar, das waren 24 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

AFP

SPD und FDP für Ausweitung der Westbalkan-Regelung

Über 800.000 Erwerbstätige sind Aufstocker
Über 800.000 Erwerbstätige sind Aufstocker

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Migrationspolitiker der Ampel haben ihre Pläne für eine Ausweitung der sogenannten Westbalkan-Regelung konkretisiert, die auch Nicht-Fachkräften die Zuwanderung ermöglicht. „Die Westbalkan-Regelung hat sich bewährt. Sie funktioniert“, sagte der SPD-Berichterstatter Hakan Demir der „Welt“ (Mittwochausgabe).

„Deshalb befürworte ich eine Ausweitung dieser Regelung auch auf weitere Staaten wie Moldawien, Georgien und Tunesien.“ FDP-Politikerin Ann-Veruschka Jurisch erklärte ebenfalls, das Modell auf weitere Staaten übertragen zu wollen. Zum einen zählten dazu Länder, mit denen man Migrationsabkommen schließen wolle.

Zum anderen Staaten, „die noch nicht unter der gleichen demografischen Problematik leiden wie wir, hier wären beispielsweise Brasilien, Namibia, Südafrika oder Indonesien gut geeignet“, sagte Jurisch. Auch die Grünen stehen einer Ausweitung der Regelung offen gegenüber. Skeptisch äußerte sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer Ausweitung der Regelung. „Wenn die Bundesregierung die Einwanderung für Nicht-Fachkräfte weiter öffnet, muss sie zugleich für einen besseren Schutz dieser Menschen sorgen“, sagte Martin Varga, Arbeitsmarktexperte beim DGB-Bundesvorstand.

Aus der Beratungspraxis wisse der DGB, dass gering qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten einem erhöhten Risiko für prekäre Beschäftigungsverhältnisse ausgesetzt seien. „Diese Schutzmechanismen sind bislang unzureichend.“ Für Nicht-Fachkräfte müsse bei allen Einwanderungswegen die Tarifbindung gesichert sein. Grundsätzlich stellt der DGB infrage, ob überhaupt Bedarf an einer Ausweitung der Westbalkan-Regelung besteht.

„Es gibt keinen generellen Arbeitskräftemangel in Deutschland“, sagte Varga. „In einigen Branchen ist es aber schwierig, Arbeitskräfte und auch Fachkräfte zu gewinnen, weil die Arbeitsbedingungen und Entgelte unattraktiv sind.“ Hier müsse die Bundesregierung ansetzen. Die Bundesregierung hatte Ende März ihren Entwurf für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz vorgestellt.

Ein zugehöriger Verordnungsentwurf sieht bislang vor, die Westbalkan-Regelung zu entfristen und die Zahl der Plätze zu erhöhen. Eine Ausweitung auf andere Staaten war im Gespräch, wurde aber bislang nicht konkretisiert. Ein Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erklärte nun, dass die beteiligten Ressorts „zeitnah konkrete und ambitionierte Prüfschritte einleiten“ würden.


Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station, über dts Nachrichtenagentur

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Trump plädiert in 34 Anklagepunkten auf „nicht schuldig“

Trump plädiert in 34 Anklagepunkten auf “nicht schuldig”
Trump plädiert in 34 Anklagepunkten auf “nicht schuldig”

New York City (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag vor dem Strafgericht in Manhattan in 34 Anklagepunkten auf „nicht schuldig“ plädiert. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.

In der zuvor verlesenen Anklageschrift wurde ihm die Fälschung von Geschäftsunterlagen vorgeworfen. Im Zentrum des Verfahrens steht eine angebliche Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an den Pornostar Stormy Daniels. Der wichtigste Zeuge in dem Fall ist Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen, der sich bereits in der Sache als schuldig bekannt hat und zu drei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden ist. Mit dem Fall muss sich erstmals ein Ex-US-Präsident in einem Strafverfahren verantworten.

Trump will bei der nächsten Präsidentschaftswahl wieder kandidieren. Seinem Wahlkampf-Team zufolge konnte er allein in den 24 Stunden nach seiner Anklage vier Millionen Dollar Wahlkampfspenden sammeln.


Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur

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DFB-Pokal: Frankfurt gewinnt gegen Union

1. Bundesliga: Union gewinnt gegen Frankfurt
1. Bundesliga: Union gewinnt gegen Frankfurt

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Im Viertelfinale des DFB-Pokals hat Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Union Berlin 2:0 gewonnen und damit das Halbfinale erreicht. Die Eisernen standen von Beginn an tief in der eigenen Hälfte ließen die Frankfurter kommen.

Diesen gelang in der elften Minute das Führungstor durch Kolo Muani der nach einer sehenswerten Vorlage durch Mario Götze Unions Torwart Lennart Grill bezwang (11.). Nur zwei Minuten später verloren die Berliner bei einem Vorstoß den Ball und erneut war es Götze, der Muani den Ball in den Lauf spielte. Muani lief dem Verteidiger davon und lupfte den Ball über Unions Keeper ins Tor (13. Minute). Mit einer verdienten Führung für dominante Frankfurter ging es somit in die Halbzeitpause.

Unions Trainer Urs Fischer reagierte zum Wiederanpfiff und wechselte auf drei Positionen. Die frischen Kräfte brachten jedoch keine deutliche Entlastung. Frankfurt nahm im weiteren Verlauf das Tempo raus, Union machte jedoch zu viele Fehler im Aufbauspiel um wirklich gefährlich zu werden. Kurz vor Spielende drehte Union Berlin nochmal auf und näherte sich dank mehrerer Ecken dem Anschlusstreffer.

Die Eintracht konnte sich jedoch auf einen formstarken Kevin Trapp verlassen, der das Tor vernagelte.


Foto: Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt), über dts Nachrichtenagentur

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Habeck findet Festhalten der Ukraine an AKWs „in Ordnung“

Habeck findet Festhalten der Ukraine an AKWs “in Ordnung”
Habeck findet Festhalten der Ukraine an AKWs “in Ordnung”

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist nach einem Treffen mit dem ukrainischen Energieminister Herman Haluschtschenko sicher, dass die Ukraine an der Atomkraft festhalten wird. Das sei für ihn auch „in Ordnung“, solange die Sicherheit der AKWs gewährleistet sei, sagte er dem TV-Sender „Welt“ am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs.

„Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“ Dennoch wolle die Ukraine den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix perspektivisch auf 50 Prozent anheben.

Das liege auch daran, dass die Ukraine erkannt habe, dass eine dezentrale regenerative Energieversorgung „sicherer und unabhängiger“ sei, so Habeck. Die geographischen Voraussetzungen seien jedenfalls gut; es gebe in der Ukraine sehr viel Fläche und auch mehr Sonnenstunden als in manchen Regionen in Deutschlands.


Foto: Robert Habeck, über dts Nachrichtenagentur

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Menschenrechtsgericht weist Klagen von trans Eltern ab

Menschenrechtsgericht weist Klagen von trans Eltern ab
Menschenrechtsgericht weist Klagen von trans Eltern ab

Straßburg (dts Nachrichtenagentur) – Eine Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat am Dienstag mehrere Klagen von transgeschlechtlichen Eltern abgewiesen. In einem Fall hatte ein Mann geklagt, der bereits vor der Geburt seines Kindes als Mann von deutschen Behörden anerkannt worden war und seine geschlechtsanpassende Hormontherapie abgesetzt hatte, um sein Kind gebären zu können.

Nach der Geburt hatte er beim Berliner Bezirksgericht Schöneberg beantragt, in der Geburtsurkunde als Vater seines Kindes eingetragen zu werden und zugleich keine Mutter aufzuführen, nachdem das Kind mithilfe einer Samenspende gezeugt worden war. Dies war ihm jedoch verwehrt worden. Auch eine Beschwerde beim Bundesgerichtshof war erfolglos geblieben: Aus Sicht der dortigen Richter beziehen sich die Bezeichnungen „Mutter“ und „Vater“ lediglich auf die reproduktiven Funktionen der Eltern. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte nun, dass in der Vorgehensweise Deutschlands nicht gegen das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens der Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen wurde.

Die Gefahr eines Outings des Mannes aufgrund der Bezeichnung in der Geburtsurkunde sieht die Kammer als gering an. Zudem solle dem Kind offengehalten werden, den Samenspender künftig als Vater eintragen zu können. In einem weiteren Fall hatte eine Frau ebenfalls beim Bezirksgericht Schöneberg beantragt, mit ihrem Namen als zweite Mutter ihres Kindes eingetragen zu werden. In einer höheren Instanz hatte der Bundesgerichtshof geurteilt, dass die Frau höchstens als Vater des Kindes eingetragen werden kann, nachdem ihr Sperma an der Zeugung beteiligt war.

Der Gerichtshof in Straßburg sieht darin ebenfalls keinen Verstoß gegen das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens. Die Nennung des ehemaligen Namens der Frau in der Geburtsurkunde soll nach Meinung der Richter das Kind davor bewahren, die Transgeschlechtlichkeit des Elternteils offenbaren zu müssen. Die beiden Urteile sind nicht final und könnten unter Umständen noch an eine höhere Kammer überwiesen werden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist kein Gericht der Europäischen Union.

Er wurde 1959 von den Mitgliedstaaten des Europarats errichtet.


Foto: Kleinkind auf Spielplatz, über dts Nachrichtenagentur

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Dax kann neues Jahreshoch nicht halten – Ölpreis stabilisiert sich

Dax legt kräftig zu – Bankenwerte vorn
Dax legt kräftig zu – Bankenwerte vorn

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Dienstag hat der Dax geringfügig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.603 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Die positive Dynamik vom Handelsstart, die zum Mittag in einem neuen Jahreshoch gipfelte, verpuffte gegen Nachmittag allmählich und wandelte sich in einen Abwärtstrend, der einen Großteil der anfänglichen Gewinne preisgab. An der Spitze der Kursliste befanden sich bis kurz vor Handelsschluss Papiere von Merck, Henkel und Rheinmetall. Am Ende rangierten entgegen dem Trend die Anteilsscheine von der Deutschen Bank, RWE und Infineon. „Während die Edelmetalle wie Gold und Silber ihren Höhenflug der vergangenen Wochen unbeirrt fortsetzen, scheitert der Deutsche Aktienindex mit seinem ersten Ausbruchsversuch über das ehemalige Jahreshoch“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst von CMC Markets, das Tagesgeschehen in Frankfurt. Die neue Marke liege jetzt bei 15.737 Zählern, womit der Index zumindest seinen Aufwärtstrend bestätige. „Ein nächster Versuch könnte daher nur eine Frage von Stunden sein“, so Oldenburger. Unterdessen sank der Gaspreis deutlich: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Mai kostete 47 Euro und damit acht Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 9 bis 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank ebenfalls im Tagesverlauf, nachdem er am Montag in die Höhe geschossen war. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 84,65 US-Dollar, das waren 28 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagnachmittag stärker. Ein Euro kostete 1,0955 US-Dollar (+0,50 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9128 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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Buchverlage erwägen Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Buchverlage erwägen Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Buchverlage erwägen Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Deutsche Buchverlage wollen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung des Lektorats oder zum Erstellen von Klappentexten prüfen. „Wir experimentieren mit ChatGPT und überlegen, wo es sinnvoll sein könnte, damit zu arbeiten, im Lektorat etwa, im Korrektorat oder bei der Verschlagwortung von Texten“, sagte Friederike Schilbach, leitende Lektorin beim Aufbau Verlag, der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe).

„Vielleicht schreibt ChatGPT ja auch bald schon super Klappentexte.“ Die Bestsellerautorin Zoë Beck sieht in der KI neue Möglichkeiten für Schriftsteller. Bei einer Schreibblockade beispielsweise sei es hilfreich, über den Plot zu reflektieren – am besten mit einem Gegenüber. „Warum sollte das nicht die Künstliche Intelligenz sein“, fragt Beck.

Die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Jenifer Becker von der Universität Hildesheim verwies darauf, dass schon heute einige Buchautoren Künstliche Intelligenz beim Schreiben nutzten. Beim „kollaborativen Schreiben“ von Mensch und Maschine würden die Aufgaben möglicherweise neu definiert: Autoren könnten zukünftig eher „kuratierend“ arbeiten und sich auf das Formulieren von „Prompts“ sowie die Überarbeitung von Textvorschlägen der KI konzentrieren.


Foto: Leser mit Büchern, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Vereinte Nationen fordern Anstrengungen gegen Antipersonenminen

Vereinte Nationen fordern Anstrengungen gegen Antipersonenminen
Vereinte Nationen fordern Anstrengungen gegen Antipersonenminen

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die Vereinten Nationen haben dazu aufgerufen, die globalen Anstrengungen gegen den Einsatz von sogenannten „Antipersonenminen“ zu intensivieren. „Für die Millionen Menschen, die im Chaos bewaffneter Konflikte leben – insbesondere für Frauen und Kinder – kann jeder Schritt gefährlich werden“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres zum Internationalen Tag der Minenaufklärung am Dienstag.

Unter Antipersonenminen versteht man Landminen, deren Sprengkraft nicht ausreicht, um gepanzerte Fahrzeuge zu beschädigen und die stattdessen auf die Tötung und Demoralisierung des Gegners abzielen. Auch nach dem Ende von Kampfhandlungen würden Konflikte oft ein furchterregendes Vermächtnis hinterlassen, so Guterres: Gebiete seien von Landminen und explosiven Kampfmittelresten übersät. Besonders betroffen seien nach wie vor etwa Kolumbien, Laos, Libyen, Kambodscha, Myanmar, die Ukraine und der Jemen. Es brauche umfassendere globale Maßnahmen, um die Risiken für die Zivilbevölkerung zu reduzieren, sagte der UN-Generalsekretär.

Er forderte die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen daher nachdrücklich auf, das Antipersonenminen-Übereinkommen, das Übereinkommen über Streumunition sowie das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen zu ratifizieren und vollständig umzusetzen. Bisher haben beispielsweise nur 164 der 193 Mitgliedsstaaten das Übereinkommen über das Verbot von Antipersonenminen, den so genannten Ottawa-Vertrag, unterzeichnet. Nicht unterzeichnet haben unter anderem die Vereinigten Staaten, China, Russland und Syrien.


Foto: Fahne vor den Vereinten Nationen (UN), über dts Nachrichtenagentur

AFP

Monopolkommission lobt neues Wettbewerbsgesetz

Monopolkommission lobt neues Wettbewerbsgesetz
Monopolkommission lobt neues Wettbewerbsgesetz

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der unabhängigen Monopolkommission, Jürgen Kühling, befürwortet die Einigung der Bundesregierung auf eine Reform des Wettbewerbsrechts. „Die neuen Eingriffsmöglichkeiten für das Bundeskartellamt sind im Grundsatz zu begrüßen“, sagte Kühling dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe).

Nach mehr als einem halben Jahr Verhandlungen haben sich am Dienstag die Bundesministerien Wirtschaft, Finanzen und Justiz auf einen Gesetzesentwurf geeinigt, der am Mittwoch durch das Kabinett beschlossen werden soll. Dem Bundeskartellamt soll es ermöglicht werden, in Märkte einzugreifen, wenn dort nur unvollständiger Wettbewerb herrscht. Die Behörde kann dann Maßnahmen bis hin zur Zerschlagung ergreifen. Bislang konnte das Kartellamt nur bei illegalem Verhalten der Marktteilnehmer eingreifen.

Im Vergleich zum ersten Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums aus dem September hat die Regierung die Hürden für Eingriffe des Kartellamts erhöht. Der Monopolkommissions-Vorsitzende Kühling sagte, er habe zwar Vertrauen in das Kartellamt: „Mit Blick auf die Akzeptanz des neuen Instruments ist es aber grundsätzlich sinnvoll, dass es nur bei Wettbewerbsstörungen von Gewicht zum Einsatz kommt.“ Kritik kommt hingegen aus der FDP-Bundestagsfraktion. Der für Wettbewerbspolitik zuständige Abgeordnete Gerald Ullrich hält den Machtgewinn des Kartellamts weiter für gefährlich.

„Wir wollen kein staatliches Marktdesign, das von einer Behörde zugeschnitten werden kann“, sagte Ullrich. „Eingriffsmöglichkeiten in den Markt sollten nicht einer Behörde zugestanden werden, diese Hoheit muss weiterhin die Legislative haben.“ Er kündigte an, im parlamentarischen Verfahren auf Änderungen hinzuwirken. Noch deutlichere Kritik kommt von der Deutschen Industrie- und Handelskammer.

„Damit verlässt die Bundesregierung die bewährten Grundprinzipien des Europäischen Wettbewerbsrechts“, sagte ihr Chefjustiziar, Stephan Wernicke. Er befürchtete, dass das Bundeskartellamt durch die neuen Befugnisse künftig Preise und Konditionen in Märkten beaufsichtigen werde.


Foto: Briefkästen von Deutsche Post und Pin Mail AG, über dts Nachrichtenagentur

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