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Rund 100.000 neue Verdi-Mitglieder seit Jahresbeginn

Gewerkschaft Ver.di Streik / Archiv dts
Gewerkschaft Ver.di Streik / Archiv dts

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschlands Gewerkschaften verzeichnen derzeit einen starken Zugang an Neumitgliedern. Das ergab eine Anfrage der „Welt am Sonntag“ an die acht Gewerkschaften, die im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisiert sind.

Den größten Zuwachs erhielt Verdi mit rund 100.000 Registrierungen seit Jahresbeginn – das sei „so viel wie noch nie in einem solchen Zeitraum“. Abzüglich der Austritte verbleibe ein deutlicher Positivsaldo. „Die Beteiligung in den Tarifrunden ist so groß wie seit vielen Jahren nicht mehr“, sagte Verdi-Vorsitzender Frank Werneke. Einen positiven Saldo verzeichnen momentan auch die IG Metall und die IG Bau. Während bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im ersten Quartal 6.600 Eintritte 5.500 Austritten gegenüberstehen, verzeichnet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein „deutliches Wachstum“. „Angesichts der Rekordinflation ist der ökonomische Druck für viele Menschen aktuell größer als in der Vergangenheit“, sagte NGG-Vorsitzender Guido Zeitler. „Den Leuten brennt das Portemonnaie, sie können es kaum erwarten, die Streikwesten überzustreifen.“ Hagen Lesch vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) sagte der „Welt am Sonntag“: „Die Zugänge sind bemerkenswert, doch die Frage bleibt, wie nachhaltig die Entwicklung ist.“

Auch die Zahl der Austritte werde seiner Einschätzung nach weiterhin hoch bleiben – insbesondere wegen der Überalterung.


Foto: Verdi, über dts Nachrichtenagentur

AFP

Flüge für die Sommerferien 17 Prozent teurer als im Vorjahr

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wer in diesem Jahr mit dem Flieger in den Urlaub reist, muss meistens deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. Im Durchschnitt kosten Tickets für Hin- und Rückflüge zu den 30 beliebtesten Zielen in diesen Sommerferien 17 Prozent mehr als 2022.

Dies hat eine Auswertung der gebuchten Flüge über das Vergleichsportals Check 24 ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten. Egal ob Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Türkei oder Übersee – die Preise sind zu fast allen Destinationen gestiegen. Den größten Preisanstieg gibt es bei Flügen nach Bangkok. Die Tickets in die thailändische Hauptstadt haben sich im Schnitt um 52,6 Prozent von 718 Euro auf 1.096 Euro verteuert. Nur zu einem Reiseziel kommt man in diesem Jahr laut Auswertung günstiger: Nach Las Vegas sind die Ticketpreise um 6,1 Prozent auf 718 Euro gefallen. Die Preise nach Rom sind deutlich um 44,2 Prozent auf 235 Euro gestiegen, nach Barcelona um 38,7 Prozent auf 258 Euro. Portugal-Freunde müssen für Flüge nach Lissabon mit 341 Euro jetzt 27,2 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr, nach Faro kosten die Tickets mit 348 Euro nun 10,5 Prozent mehr. Auch die Tripps nach Griechenland haben sich nach Athen auf 349 Euro um 24,2 Prozent erhöht, nach Kreta auf 419 Euro um 22,5 Prozent. Nach Istanbul sind die Flüge mit 383 Euro um 10,1 Prozent teurer geworden. „Die gestiegenen Preise für Flugtickets sind auf eine höhere Nachfrage und gestiegene Betriebskosten der Fluggesellschaften zurückzuführen“, sagte Christian Meier, Geschäftsführer Flug bei Check 24.


Foto: Menschen am Strand, über dts Nachrichtenagentur

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DIHK legt Gegenmodell zu Habecks Industriestrompreis vor

Schleswig-Holstein will Anpassung von Netzentgelten
Schleswig-Holstein will Anpassung von Netzentgelten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ein alternatives Modell zu den Vorschlägen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen Industriestrompreis vorgelegt. Das berichtet die „Welt am Sonntag“.

Der Staat solle aus Sicht der DIHK zunächst „Steuern, Umlagen und Entgelte möglichst komplett übernehmen“ oder „so stark wie möglich verringern“. Bleiben dann noch Härtefälle übrig, müsse es dort nur noch ergänzende Maßnahmen geben. „Wir müssen uns von der jahrzehntelang in der Politik gepflegten Überzeugung verabschieden, dass Energie grundsätzlich teuer sein muss und eingespart werden soll“, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. Die Absenkung der Stromsteuer und anderer Abgaben könne Firmen und Haushalte um zehn Milliarden Euro entlasten. „Kernidee ist, langfristige Stromlieferverträge zwischen den Anlagenbetreibern erneuerbarer Energien und Stromverbrauchern aus der Wirtschaft zu fördern – sogenannte `power purchase agreements` (kurz PPA) oder Direktstromlieferverträge“, so der DIHK-Plan. „Mit einem solchen Vertrag können zum Beispiel Windanlagenbetreiber von der Nordsee und ein Industrieunternehmen im Süden eine langfristige Partnerschaft eingehen – mit Vorteilen für beide Seiten sowie für die Gesamtwirtschaft und das Klima.“ Der bisherige Vorschlag eines Industriestrompreises aus dem Bundeswirtschaftsministerium würde nur einer geringen Zahl von Unternehmen helfen, „und das auch nur, wenn der Stromrabatt nicht zugleich auch noch mit so vielen Auflagen und Einschränkungen verbunden wird“, sagte DIHK-Präsident Adrian. „Die im internationalen Vergleich weit überdurchschnittlichen Strompreise belasten aber die ganze Breite unserer Wirtschaft.“


Foto: Strommast, über dts Nachrichtenagentur

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Klima-Ökonom fürchtet Rückschlag für Klimaschutzverhandlungen

Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer hat vor einem schweren Rückschlag im Kampf gegen die Erderwärmung gewarnt. „Die Gas- und Ölstaaten sehen eine Möglichkeit, mit neuen Technologien ihr fossiles Geschäft fortführen zu können“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe).

„Aber es ist schiere Illusion zu glauben, die neuen Technologien könnten uns von der Pflicht entbinden, die Emissionen in den kommenden zehn Jahren drastisch zu reduzieren.“ Die beim Petersberger Dialog aufgekommene Debatte über die Abscheidung und Speicherung von CO2 nannte Edenhofer „hochriskant“ und „gefährlich“, weil viele Länder „in einem unrealistischen Ausmaß“ auf die neuen Technologien setzten. „Die EU und die USA müssten sich gemeinsam an den Märkten aufstellen, damit die Gas- und Öl-Exporteure die neuen Technologien nicht als Feigenblatt für ein Weiter-so nutzen können“, forderte er. In den kommenden Monaten bis zum nächsten UN-Klimagipfel müsse es gelingen, „den Kurs weltweit Richtung Ausstieg aus den Fossilen zu setzen“. Anlass für Edenhofers Appell sind Ausführungen von Sultan Ahmed Al Jaber, dem Präsidenten der nächsten Klimakonferenz COP28 im Herbst in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Sultan bekennt sich zwar zum Ziel, Emissionen zu senken, aber nicht mehr zu einem Ende der Nutzung fossiler Energieträger wie Gas, Öl und Kohle. Die Ansagen der Golfstaaten, so lange wie möglich Gas und Öl verkaufen zu wollen, seien „beunruhigend“, sagte Edenhofer, beschrieb aber zugleich einen Ausweg. „Die EU kann auf den weltweiten Märkten als Nachfragekartell auftreten und so die Preise für fossile Energieträger oder fossile Erzeugnisse nach oben treiben“, so die Analyse des Wissenschaftlers. „Das wird verhindern, dass der Nachfragerückgang nach Gas, Öl und Kohle in Europa den Verbrauch in anderen Teilen der Erde billiger macht und befördert“, erklärte der PIK-Direktor. Der Emissionshandel für Gebäude und Verkehr, der in der EU beschlossene Sache ist, sei dafür eine Blaupause. „Damit wird die EU praktisch zu einem Nachfragekartell, weil es für die In-Verkehr-Bringer von Öl und Gas teurer wird“, sagte Edenhofer. „Die EU muss jetzt noch lernen, dieses Potenzial auszuspielen.“


Foto: Protest von Fridays-For-Future, über dts Nachrichtenagentur

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Ex-Außenminister Fischer hält „Zeitenwende“ für nicht ausreichend

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) stellt in Europa eine dringend zu schließende „Sicherheitslücke“ fest. Die „Zeitenwende“, die Bundeskanzler Olaf Scholz für die Bundeswehr ausgerufen hatte, werde „mit Sicherheit nicht“ reichen, sagte Fischer dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe).

„Wir müssen Vorsorge treffen, unseren Anteil als Europäer zu unserer eigenen Verteidigung und Sicherheit zu verstärken“, sagte Fischer. Als Beispiele nannte der Grünen-Politiker die europäische Flugabwehr, die „Schwäche bei der Munitionsversorgung“ in der deutschen Armee und Defizite bei schwerem Militärgerät. Deutschland könne es sich als zentrales Land in Europa und als dessen größte Volkswirtschaft „nicht erlauben, bei Rüstungsfragen außen vor zu bleiben“. Fischer hält Vorsorge auch im Blick auf die USA für nötig. Im Fall einer erneuten Wahl des Republikaners Donald Trump zum Präsidenten müsse diesem das Argument genommen werden, dass die „Europäer Trittbrettfahrer“ seien, reich, aber nicht willens, sich selbst zu verteidigen. „Wir müssen uns auf uns selbst verlassen“, sagte der Grünen-Politiker unter Hinweis auf entsprechende Äußerungen der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).


Foto: Joschka Fischer, über dts Nachrichtenagentur

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Gazelle Sharmahd verurteilt Belgiens Gefangenenaustausch mit dem Iran

Kritik an Bundesregierung nach Todesurteil gegen Deutsch-Iraner
Kritik an Bundesregierung nach Todesurteil gegen Deutsch-Iraner

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gazelle Sharmahd, Tochter des im Iran zum Tode verurteilten deutsch-iranischen Unternehmers Jamshid Sharmahd, hat Belgiens Gefangenenaustausch mit dem Iran verurteilt. „Dieser Deal besiegelt die Hinrichtung meines Vaters“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Es sei just der Terrorist, den der Iran ursprünglich für ihren Vater wollte. „Jetzt hat er keinen Wert mehr für das iranische Regime. Sie können meinen Vater diesen Samstag hinrichten. Sie können ihn jetzt hinrichten“, sagte Sharmahd. Belgien hat offenbar am Freitag den verurteilten Terroristen Assadollah Assadi an den Iran übergeben, um den belgischen Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele aus iranischer Haft freizubekommen. Gazelle Sharmahd sagte, sie habe die Hoffnung aufgegeben, dass „unsere Regierung oder Europa“ den Willen habe, Druck auf das iranische Regierung aufzubauen. Sie hätten die Möglichkeiten, mit einer gemeinsamen Taskforce ihren Vater und andere im Iran inhaftierten und zum Tode verurteilen Menschen freizubekommen, aber stattdessen machten sie lieber weiter Deals im Hintergrund, so Sharmahds Vorwurf. Von der Bundesregierung fordert sie, endlich mehr Druck aufzubauen, etwa indem die Revolutionsgarden zur Terrorgruppe erklärt werden. Dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) klare Worte finde, erkenne sie an, doch Worte reichten nicht aus. Angesichts der dramatischen Lage sei sie seit zweieinhalb Jahren im Krisenmodus, so Sharmahd. „Ich fühle mich ohnmächtig. Jeden Morgen google ich, ob mein Vater hingerichtet wurde.“


Foto: Iranische Botschaft, über dts Nachrichtenagentur

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Mehrheit erwartet Verschlechterung der Pflegeversorgung

Bett im Krankenhaus / dts
Bett im Krankenhaus / dts

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Eine große Mehrheit der Bevölkerung sieht die künftige Situation der Pflegebedürftigen in Deutschland pessimistisch. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagausgaben).

Danach sind 71 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Versorgung von Pflegebedürftigen verschlechtern wird. Nur fünf Prozent gehen davon aus, dass sich die Lage verbessern wird. 21 Prozent erwarten indes keine wesentliche Veränderung. Besonders pessimistisch sind die Einschätzungen in dieser Frage bei den 45- bis 59-Jährigen (80 Prozent), denjenigen, die selbst einen Angehörigen pflegen (82 Prozent) und den AfD-Anhängern (83 Prozent).

Eine knappe Mehrheit (53 Prozent) in der Bevölkerung glaubt, dass künftig mehr Menschen als heute in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden. 29 Prozent sehen eine Veränderung zugunsten der Pflege zu Hause. 13 Prozent sehen hier keine Änderung gegenüber heute. Gleichzeitig glaubt aber nur ein Fünftel der Befragten (22 Prozent), dass langfristig Pflegebedürftige in einer Pflegeeinrichtung besser versorgt sind als zu Hause.

Doppelt so viele (45 Prozent) gehen davon aus, dass Pflegebedürftige zu Hause besser aufgehoben sind. 32 Prozent meinen, dass man das nicht generell sagen könne. Eine Mehrheit von 59 Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass Deutschland angesichts des Fachkräftemangels mehr Pflegekräfte aus anderen Ländern anwerben soll. 38 Prozent sprechen sich allerdings dagegen aus.

Gegen eine Anwerbung sind vor allem AfD-Anhänger (63 Prozent). 59 Prozent der Bundesbürger, die zurzeit keinen Angehörigen pflegen, gaben in der Umfrage an, sie könnten sich dies grundsätzlich vorstellen. Für 38 Prozent kommt das hingegen nicht in Frage. Die höchste Zustimmungsrate (65 Prozent) besteht bei den 18- bis 29-Jährigen, die niedrigste bei den 45- bis 59-Jährigen (53 Prozent).

Die Umfrage unter 1.003 Personen wurde von Forsa in der Zeit vom 15. bis 19. Mai durchgeführt.


Foto: Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

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US-Finanzministerin erwartet Zahlungsunfähigkeit nun ab 5. Juni

Citigroup warnt vor Verschleppung der US-Schuldenkrise
Citigroup warnt vor Verschleppung der US-Schuldenkrise

Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Senat und das Repräsentantenhaus davor gewarnt, dass die Zahlungsunfähigkeit der USA am 5. Juni eintreten könnte. Ein früherer Schätzwert war vom 1. Juni als Deadline für die Verhandlungen um die Erhöhung des Schuldenlimits ausgegangen.

„Auf der Grundlage der neuesten verfügbaren Daten schätzen wir nun, dass das Finanzministerium nicht über ausreichende Mittel verfügen wird, um die Verpflichtungen der Regierung zu erfüllen, wenn der Kongress die Schuldengrenze bis zum 5. Juni nicht erhöht oder ausgesetzt hat“, schrieb Yellen am Freitag in einem Brief an die Sprecher beider Kammern. „Wenn der Kongress das Schuldenlimit nicht anhebt, würde dies amerikanische Familien in große Bedrängnis bringen, unsere globale Führungsposition beeinträchtigen und unsere Fähigkeit in Frage stellen, unsere nationalen Sicherheitsinteressen zu verteidigen. Ich fordere den Kongress weiterhin auf, das volle Vertrauen und den Ruf der Vereinigten Staaten zu schützen und so schnell wie möglich zu handeln.“


Foto: US-Flagge, über dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen kräftig zu – Fortschritte bei US-Haushaltsdeal

US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu
US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag deutlich zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.093 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,0 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.205 Punkten 1,3 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 12.976 Punkten 2,2 Prozent höher. Zu der Goldgräberstimmung im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die am Donnerstag durch die Quartalszahlen von Chiphersteller Nvidia wieder befeuert wurde, gesellte sich am Freitag die Hoffnung auf eine baldige Einigung über die US-Schuldenobergrenze. Eine Einigung wird für das Wochenende erwartet, sodass die Erhöhung noch vor dem 1. Juni, für den die Zahlungsunfähigkeit droht, von beiden Parlamentskammern verabschiedet werden kann. Unterdessen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung am Freitagabend auf Vortagsniveau.

Ein Euro kostete 1,0729 US-Dollar (+0,01 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9320 Euro zu haben. Der Goldpreis zeigte sich stärker, am Abend wurden für eine Feinunze 1.947,16 US-Dollar gezahlt (+0,33 Prozent). Das entspricht einem Preis von 58,30 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 77,09 US-Dollar, das waren 83 Cent oder 1,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, über dts Nachrichtenagentur

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Ukraine bittet Deutschland um Marschflugkörper „Taurus“

Über 760 ukrainische Eisenbahner seit Kriegsbeginn getötet
Über 760 ukrainische Eisenbahner seit Kriegsbeginn getötet

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Die Ukraine hat Deutschland um den deutsch-schwedischen Marschflugkörper „Taurus“ gebeten. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) unter Berufung auf das Bundesverteidigungsministerium.

Informationen, denen zufolge der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich diese Bitte an Bundeskanzler Scholz gerichtet haben soll, wollte ein Sprecher der Bundesregierung nicht kommentieren. Der „Taurus“ ist ein unbemanntes Kleinjet, das von einem Kampfflugzeug aus startet und einen Sprengkopf von 400 Kilo punktgenau über 500 Kilometer ins Ziel führen kann. Er fliegt in Baumwipfelhöhe und ist deshalb schwer abzuschießen. Deshalb gilt er als wirksame Waffe gegen geschützte Ziele wie Kommandobunker oder Munitionsdepots.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, der Ukraine diese Waffe zur Verfügung zu stellen. Kiesewetter sagte der FAS, die Lieferung von US-Kampfflugzeugen des Typs F-16 an die Ukraine solle „aktiv“ unterstützt werden, falls westliche Verbündete sich dazu entschließen sollten. Auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), sagte der FAS, Deutschland könne „Teil einer Allianz zur Lieferung von F-16 sein“. Der Gedanke einer solchen Allianz steht im Raum, seit US-Präsident Joe Biden angekündigt hat, ukrainische Piloten an der F-16 ausbilden zu lassen.

Seither ist von einem Lieferverbund die Rede, zu dem unter anderem Belgien, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Polen gehören könnten. Großbritannien hat die F-16 zwar ebenso wie Deutschland nicht im Dienst, möchte das Vorhaben aber unter anderem durch Ausbildung unterstützen. Kiesewetter sagte, auch Deutschland könne bei der Ausbildung helfen, und wenn die USA die geplanten Lehrgänge etwa auf seinen deutschen Stützpunkten halten wollen, könne man Unterkünfte stellen. Auch bei „Logistik, Finanzierung und Betankung“ könne Deutschland unterstützen.

Zur Bewaffnung der F-16 könne Berlin durch den „Taurus“ beitragen, den die Ukraine jetzt erbeten hat. Fachleute hätten ihm versichert, es sei keine „Raketenwissenschaft“ den deutschen Marschflugkörper an die F-16 anzupassen. Roth schlägt vor, Berlin solle seine Verbündeten fragen, wie man helfen könne. Wenn Nato-Partner der Ukraine einen Teil ihrer F-16 gäben, könnte man ihre Verteidigung „mit einem Ringtausch“ durch deutsche Kapazitäten sichern.

Die Ukraine brauche jedenfalls „perspektivisch auch moderne westliche Maschinen“. Roth und Kiesewetter begründen ihre Forderung mit den erheblichen Verlusten der ukrainischen Luftwaffe seit dem Beginn der russischen Invasion. Nach US-Angaben hatte die Ukraine schon zu Beginn dieses Jahres 60 ihrer 145 Kampfflugzeuge verloren.


Foto: Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew, über dts Nachrichtenagentur

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