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Corona, Inflation, fehlende Parkplätze: „Ihr Salon“ am Hasetorwall schließt

"Ihr Salon" am Klingenberg schließt. / Foto: Rykov
"Ihr Salon" am Klingenberg schließt. / Foto: Rykov

Zwölf Jahre lang schnitten und färbten Kerstin Zeising und Stephanie Jörns am Hasetorwall die Haare ihrer Kundinnen und Kunden, nun ist es aus: „Ihr Salon“ am Klingensberg schließt. Corona, die Inflation und die Infrastruktur am Hasetorwall hätten die Inhaberinnen zu der Entscheidung bewegt.

„Wir bedauern es sehr, unser Geschäft zu schließen“, schreiben die Inhaberinnen auf einem Plakat an der Scheibe des Friseursalons. „Leider hat es viele äußere Einflüsse gegeben, die uns dazu bewegt haben.“ Zuerst hätten die Corona-Jahre mit fehlenden Kundinnen und Kunden für Einbußen gesorgt, die folgende Energiekrise in Verbindung mit der Inflation wäre erschwerend dazu gekommen. Doch auch die infrastrukturellen Gegebenheiten in der Innenstadt hätten die Planungssicherheit für die Inhaberinnen massiv beeinträchtigt. Baustellen, erhöhtes Verkehrsaufkommen und die Parkplatzsituation sorgten schlussendlich für den Entschluss, den Salon zu schließen.

Weniger Parkmöglichkeiten am Hasetorwall

Vor etwa zwei Monaten wandelte die Stadt Osnabrück 34 Parkplätze am Hasetorwall zu einem neuen, breiteren Fahrradstreifen um, um sogenannte Dooring-Unfälle zu vermeiden. Ein anderer Friseur am Klingensberg sowie der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) fordern, den Radweg wieder zu Parkplätzen umzubauen und andere verkehrspolitische Strategien zu verfolgen – etwa die grünen Mittelinseln zur Erweiterung der Fahrbahn zu nutzen.

Im Salon Keskin geht’s weiter

Für die Inhaberinnen Kerstin Zeising und Stephanie Jörns geht es im Salon Keskin am Kollegienwall 27 weiter. Sie bedanken sich bei den Kundinnen und Kunden sowie bei der Nachbarschaft für den Rückhalt in den letzten zwölf Jahren und freuen sich im neuen Salon auf viele bekannte Gesichter.

AFP

Pechsteinkritik von Frei zurückgewiesen

(mit Material von dts) CDU-Politiker verteidigt Claudia Pechstein wegen Rede in Dienstuniform

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, hat die Vorwürfe gegen die Eisschnellläuferin und Bundespolizistin Claudia Pechstein wegen ihrer Rede in Dienstuniform bei einem CDU-Konvent für unbegründet erklärt. Wie er dem Fernsehsender „Welt“ mitteilte, sehe er persönlich keinen Grund für den Vorwurf. Auch inhaltlich könne er die Kritik „nicht nachvollziehen“.

Forderung nach Abschiebung ausreisepflichtiger Asylbewerber ist rechtsstaatlich

Laut Frei habe Claudia Pechstein in ihrer Rede vor allem gefordert, dass ausreisepflichtige Asylbewerber abgeschoben werden sollen. Diese Forderung sei eine rechtsstaatliche Selbstverständlichkeit, betonte er. Es gehe dabei nicht um eine Meinung, sondern um die Umsetzung geltenden Rechts. Die Haltung von Claudia Pechstein sei somit eine klare Rechtsposition.

Polizistin in Uniform darf rechtsstaatliche Position vertreten

Auch die Tatsache, dass Claudia Pechstein in ihrer Dienstuniform vorgetragen hat, sieht Thorsten Frei nicht als Problem. Eine Polizistin in Uniform dürfe „doch das sagen dürfen, was geltendem Recht entspricht“, so der CDU-Politiker. Es handele sich somit nicht um eine Meinungsäußerung, sondern um eine klare Positionierung im Sinne des Rechtsstaats. Ob die Bundespolizei den Vorwürfen gegen Claudia Pechstein nachgehen wird, ist derzeit noch unklar.

AFP

Ehemaliger Bundespräsident Christian Wulff ehrt Gewinner des Friedenswettbewerb im Osnabrücker Friedenssaal

Bundespräsident a.D. Christian Wulff und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter / Foto: Uwe Lewandowski
Bundespräsident a.D. Christian Wulff und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter / Foto: Uwe Lewandowski

Frieden ist mehr als ein Wort: Zu diesem Anlass sind knapp 25.000 Beiträge beim Friedenswettbewerb unter Schirmherrschaft von Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff eingegangen. Die besten Ideen wurden nun ausgezeichnet.

Mit Christian Wulff betrat ein „waschechter Osnabrücker“ den Friedenssaal im Rathaus – für Oberbürgermeisterin Katharina Pötter Anlass genug, die Amtskette symbolisch umzulegen. Die Idee, diverse Friedensbeiträge von August 2022 bis Februar 2023 entgegenzunehmen, kam vom ehemaligen Bundespräsidenten und Osnabrücker Ehrenbürger. Teilnehmende aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder der Ukraine, von zwei bis 83 Jahren ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Sortiert wurden die Beiträge zuerst nach Altersgruppe und dann nach Format – von Video und Hörbuch über Gedichte, Musik und Fotocollagen. Am Ende standen acht erste, elf zweite und 13 dritte Plätze.

„Frieden beginnt im Kopf“

„Der Frieden ist und bleibt das höchste Gut“, mahnte Wulff. Der ehemalige Bundespräsident ergänzte passend zum Wettbewerbsslogan: „Frieden beginnt im Kopf.“ Für ihn gehöre es zur menschlichen Natur, dass gute Vorsätze irgendwann in Vergessenheit geraten würden. Deshalb: „Frieden muss immer wieder neu verhandelt werden, denn Frieden ist harte Arbeit“, so Wulff. Der Westfälische Friede ist einer der ersten europäischen Friedensschlüsse der Moderne. Es gelang zum ersten Mal, in Europa einen Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden.

Geht es nach dem Beitrag des Kath. Kindergarten St. Johannes beginne der große Frieden im Kleinen. Die Friedensbotschaft der Hinrich-Wolff-Schule Bergen lautet: „Wir wollen alle dasselbe, friedlich auf diesem Planeten leben. Wir wollen unterschiedlich gleich sein!“ Eine Auswahl der Friedenbeiträge gibt es in einem zusammengeschnittenen Video hier.

 

Osnabrücker Friedensinitiative will an den Verhandlungstisch

Dass Frieden stets neu verhandelt werden müsse, nehmen einige Osnabrückerinnen und Osnabrücker wörtlich. Selbst noch einen Preis entgegengenommen, standen andere Mitglieder der Osnabrücker Friedensinitiative (OFRI) mit einem Banner vor dem Rathaus. Winfried Bußmann, Mitglied der OFRI, wird konkret und fordert bezüglich des Russland-Ukraine-Konflikts: „Ab an den Verhandlungstisch, das Sterben muss aufhören.“ Er könne nicht nachvollziehen, dass „hohe Tiere aus Wirtschaft und Politik an Friedensaktionen teilnehmen und dem Krieg eine gewisse Alternativlosigkeit attestieren“. Laut Bußmann passen Friedenskette und Waffenlieferungen nicht zusammen.

AFP

Kartellamt geht illegalen Preistreibereien nach

Bericht: Supermärkte geben sinkende Preise nur teilweise weiter
Bericht: Supermärkte geben sinkende Preise nur teilweise weiter

(mit Material von dts) Bundeskartellamt geht Verdacht auf illegale Absprachen nach
Das Bundeskartellamt hat den Verdacht, dass Unternehmen im Schatten der hohen Inflation illegale Absprachen treffen. „Wir sehen tatsächlich Branchen, wo Preise ganz auffallend gleichförmig nach oben gehen – teils um dieselben Prozentsätze“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Das Kartellamt sei „eng dran, und zwar nicht nur beobachtend“. Es könne sein, dass Verfahren folgen werden.

Keine Hinweise auf verbotene Absprachen bei Tankstellen

Namen wollte der Behördenchef nicht nennen, schloss nur ausdrücklich aus, dass es um Tankstellen gehe. Dort hat das Kartellamt das Geschehen bereits in einer Sektoruntersuchung durchleuchtet, aber keine Hinweise auf verbotene Absprachen gefunden.

Kartellamt wieder aktiv nach Covid-Pandemie

Wegen der Covid-Pandemie hatte das Kartellamt Durchsuchungen vorübergehend zurückstellen müssen. Inzwischen sei die Behörde wieder sehr aktiv. „Die Kartellverfolgung steht bei uns voll unter Dampf“, sagte Mundt. Dem Amt lägen so viele Fälle vor, dass es kaum nachkomme.

Aufdeckung von Kartellen wird schwieriger

Zugleich verwies er aber auch darauf, dass die Aufdeckung schwieriger werde und das Kartellamt deshalb auch technisch aufrüste. „Kartelle sind nicht mehr so offensichtlich. Manches wird einfach besser verschleiert“, sagte er. Die Aussagen des Kartellamtschefs zu möglicher illegaler Preistreiberei sind bemerkenswert: Sie fallen mitten in eine Debatte unter Forschern und Notenbankern, die sich bislang uneinig darüber sind, ob solche Praktiken ein zusätzlicher Treiber der ohnehin schon hohen Inflation sind.

AFP

Protest vor Industrietag: Letzte Generation spricht sich aus

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In Berlin haben Mitglieder der „Letzten Generation“ am Montag wie angekündigt eine Protestaktion zum „Tag der Industrie“ gestartet. Unter anderem blockierten sie am Veranstaltungsort Zufahrten und besprühten den Eingang mit oranger Farbe.

Zu der Sprühaktion veröffentlichte die Gruppe in den sozialen Medien auch ein Video. Für größere Verzögerungen der Veranstaltung sorgte die Aktion aber offenbar nicht: Sie begann nur mit wenigen Minuten Verzögerung, wobei unklar war, ob dies mit dem Protest zusammenhing. Zum Hintergrund des Protests hieß es, dass der „Einfluss einzelner Lobbys“ auf die Politik dazu führe, dass Klimapolitik immer wieder entschärft werde. Die „notwendigen Beschlüsse“, die den Weg in die „Katastrophe“ ausbremsen könnten, blieben deshalb aus.

An dem Protest beteiligten sich nach Angaben der „Letzten Generation“ auch weitere Initiativen. Veranstalter des Tags der Industrie ist der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Neben Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatten sich unter anderem auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt.

AFP

Kita-Jahr 2022: Immer mehr Angebot, aber dennoch zu wenig Kitaplätze in Osnabrück

Symbolbild: Kita

Das Kita-Jahr 2022 war in der Stadt Osnabrück durch zahlreiche Hürden geprägt: Bauverzögerungen, Fachkräftemangel und Zuzüge sorgten dafür, dass es auch 2022 zu wenig Plätze in der Kinderbetreuung gab. 

Seit 1993 ist die Anzahl der Kitaplätze in der Stadt Osnabrück fast kontinuierlich gestiegen – doch auch im Jahr 2022 überstieg die Anzahl der zu versorgenden Kinder die Kapazitäten der Kindertagesstätten. Vor allem die Fluchtbewegungen aus der Ukraine stellten die Stadt vor Herausforderungen. In keinem anderen Betrachtungsjahr seit 1993 wurden so hohe Zuzugsvolumina bei unter Sechsjährigen erreicht wie 2022. „Ein Jahr zuvor konnte niemand mit diesem Zuzug rechnen“, sagt Kerstin Schlüter, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugendliche und Familien.

Prognosen stimmten nicht mit Realität überein

Grundsätzlich sei die Planung der Kitajahre durch Unsicherheiten geprägt. Wie viele Kinder jährlich betreut werden müssen und wie viele Plätze tatsächlich angeboten werden können, hänge von diversen Faktoren ab: Geburtenrate, Zuzüge und Fachpersonal können zwar ansatzweise kalkuliert werden, unterliegen schlussendlich jedoch Schwankungen. Grundlage der Kita-Planungen ist bisher eine Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2019. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Berechnungen und Prognosen nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Die Glaskugel haben wir leider nicht mitgeliefert bekommen“, sagt Kitaplaner Werner Rohling. Ende 2023 soll es eine neue Bevölkerungsprognose geben.

Betreuungsquote insgesamt gesunken

Die von der Stadt Osnabrück angestrebten Betreuungsquoten für ein- bis zweijährige sowie für drei- bis fünfjährige Kinder wurden im vergangenen Jahr nicht erreicht und sind im Vergleich zu 2021 sogar gesunken. Begründet liege diese Entwicklung vor allem in Bauverzögerungen und im Fachkräftemangel, die dafür gesorgt hätten, dass zum Stichtag 1. Oktober 2022 insgesamt 182 Plätze nicht pünktlich in Betrieb genommen werden konnten. Heute – fast acht Monate später – sähe die Situation bereits besser aus, wie der Erste Stadtrat Wolfgang Beckermann erklärt: „Zum Stichtag 2022 fielen insgesamt mehr Plätze weg als neu geschaffen wurden. Zum Sommer 2023 gibt es aber insgesamt knapp 300 neue Plätze, weshalb wir im Netto ein Plus an Kitaplätzen haben.“ Mit einer Fachkräfteoffensive und der Anpassung der Betreuungszeiten in Kitas will die Stadt Osnabrück dem Kitaplatzmangel entgegenwirken.

Immer mehr Kinder mit Nachholbedarf in der Betreuung

Die sogenannten Flexi-Kinder stellten im Bereich der Kita-Plätze eine weitere Herausforderung dar. Flexi-Kinder werden in den Monaten Juli, August oder September sechs Jahre alt – bei ihnen entscheiden die Eltern, ob sie dann bereits eingeschult werden oder ob sie noch ein Jahr in der Kita bleiben. Hinzu kommen die Kinder, die wegen eines Förderungsbedarfs vom Schulbesuch zurückgestellt werden. Insbesondere die Anzahl Letzterer ist 2022 sprunghaft angestiegen. „Hier sehen wir sehr wahrscheinlich die Auswirkungen der Corona-Jahre. Die Kinder mussten häufiger zu Hause bleiben und haben jetzt entsprechend einen höheren Nachholbedarf“, erklärt Kerstin Schlüter.

Mehr Integrationsplätze

Im Vergleich zum Vorjahr stellte die Stadt Osnabrück insgesamt mehr Integrationsplätze zur Verfügung. Für Kinder unter drei Jahre waren es 14 Plätze, für Kinder über drei Jahre 246 Plätze. „Das ist eine sehr wichtige Entwicklung, weil wir immer mehr Kinder einbeziehen wollen. Dafür braucht es allerdings noch mal mehr Personal“, erklärt Fachdienstleiter Marcus Luttmer.

AFP

Forderung der FDP: Lebendorganspenden ausweiten

NRW-Landespolitik streitet um Geld für Medizinstudenten
NRW-Landespolitik streitet um Geld für Medizinstudenten

(mit Material von dts) FDP drängt auf Ausweitung der Lebendorganspende

Die FDP-Bundestagsfraktion fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, die Lebendorganspende auszuweiten. „Im Sinne der Menschen auf den Wartelisten und jener, die ihnen gerne helfen möchten und bisher nicht dürfen, wird es höchste Zeit, dass sich der Bundesgesundheitsminister zügig der Lebendspende annimmt, statt sich weiterhin an der Widerspruchslösung festzubeißen“, sagte die rechtspolitische Sprecherin Katrin Helling-Plahr der „Welt“ (Dienstagsausgabe).

Positionspapier der FDP

Die Liberalen im Bundestag hatten vergangene Woche ein Positionspapier beschlossen, über das die „Welt“ berichtet. Die darin enthaltenen Forderungen zielen darauf ab, den Kreis der potenziellen Lebendspender zu erweitern. Dabei geht es um die Transplantation von Nieren und Teilstücken der Leber, deren Spende nicht den Tod voraussetzen. Bisher ist dies in Deutschland nur zwischen Verwandten, Paaren oder Personen möglich, die sich anderweitig offenkundig nahestehen.

Erweiterung von Konstellationen

Die FDP will nun weitere Konstellationen ermöglichen: So sollen etwa anonyme Lebendspenden aus altruistischen Gründen über sogenannte Organpools ermöglicht werden – wer will, könnte sich dann als Spender melden, hätte aber keinen Einfluss darauf, an wen das Organ geht und erfährt dies auch nicht. „Es gibt Menschen, die sich aus altruistischen Motiven zu einer Lebendspende entscheiden möchten, um keiner spezifizierten Person, sondern einem ihnen unbekannten bedürftigen Empfänger das Leben zu retten“, heißt es dazu in dem Positionspapier.

Überkreuz-Lebendspenden zwischen Paaren

Zudem fordert die FDP, dass sogenannte Überkreuz-Lebendspenden zwischen Paaren möglich sind. Bisher ist das in Deutschland wegen der Voraussetzung, dass sich Spender und Empfänger nahestehen müssen, nicht möglich. „Verzweifelte Paare weichen deshalb ins Ausland aus, wo es diese Anforderung nicht gibt, sie sich aber mit astronomischen Eigenkosten konfrontiert sehen“, kritisiert die FDP in ihrem Papier. Es sei „absurd, dass der deutsche Staat seine Bürger daran hindert, sich gegenseitig zu helfen“.

Abschaffung des Subsidiaritätsprinzips

Darüber hinaus wollen die Liberalen das sogenannte Subsidiaritätsprinzip abschaffen. Darunter versteht man im Kontext der Organspende, dass immer erst die Möglichkeit einer postmortalen Spende geprüft werden muss, bevor eine Lebendspende möglich ist. Obwohl es einen willigen und passenden Spender gibt, muss zunächst nach dem Organ eines Verstorbenen gesucht werden.

Nutzung des digitalen Organspenderregisters

Zuletzt weist die FDP auf die Möglichkeit hin, dass der Aufbau des vom Bundestag bereits beschlossenen digitalen Organspenderregisters genutzt werden könne, um ein „anonymes `Matchmaking` zwischen Lebendspendern und Empfängern“ strukturiert zu organisieren. „Seit Jahren führen wir in Deutschland Debatten darüber, wie wir mehr postmortale Spenderorgane gewinnen können“, sagte Helling-Plahr. „Das nachweislich große Potenzial der Organlebendspende wurde stets vernachlässigt.“

Lebensrettende Liberalisierung

In anderen EU-Staaten würden durch die Liberalisierung der Lebendspende bereits viele Leben gerettet. „Wenn sich Menschen selbstbestimmt, aufgeklärt und aus altruistischen Motiven dazu bereiterklären, einander zu helfen, darf der Staat ihnen keine Steine in den Weg legen.“

AFP

Starkes Erdbeben erschüttert Papua-Neuguinea

(mit Material von dts) Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert Papua-Neuguinea

In Papua-Neuguinea hat sich am Montagabend ein Erdbeben mittlerer Stärke ereignet. Geologen gaben zunächst eine Stärke von 6,1 an. Es ist jedoch bekannt, dass diese Werte oft später korrigiert werden. Das Beben ereignete sich um 21:18 Uhr Ortszeit (13:18 Uhr deutscher Zeit) im Norden des Inselstaats in einer Tiefe von 36 Kilometern.

Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Beben dieser Stärke können jedoch regelmäßig im Umkreis von bis zu 70 Kilometern Schäden anrichten.

Häufige Erdbeben in Papua-Neuguinea

Die Region rund um Papua-Neuguinea ist bekannt für häufige Erdbeben. Die Insel Neuguinea liegt in einer komplexen Kollisionszone zwischen der australischen und pazifischen Platte. Dies führt dazu, dass sich hier regelmäßig tektonische Spannungen aufbauen und es zu Erschütterungen kommt.

Obwohl es bei diesem Erdbeben keine Berichte über Schäden oder Opfer gibt, ist es dennoch ein weiterer Beweis dafür, dass die Region seismisch aktiv ist und dass Bewohner und Regierung von Papua-Neuguinea sich auf weitere Erdbeben vorbereiten sollten.

AFP

Scholz will „fiskalpolitischer Normalität“ zurück

(mit Material von dts) Scholz zurückhaltend bei Rufen nach neuen Entlastungen bei Energiepreisen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zurückhaltend auf Rufe der Industrie nach neuen Entlastungen bei den Energiepreisen reagiert. Auch wenn die großen Hilfspakete während der Pandemie und im vergangenen Winter richtig gewesen seien, dürfe man „diese Ausnahmesituation nicht zum Normalfall werden lassen“, sagte Scholz am Montag beim Tag der Industrie in Berlin.

Haushaltspolitik für die kommenden Jahre

Man müsse „Schritt für Schritt“ wieder zur „fiskalpolitischen Normalität“ vor der Coronakrise und vor der Energiekrise zurückkehren. „Dieser Logik folgt unsere Haushaltspolitik für die kommenden Jahre“, so der Kanzler. „Nach den krisenbedingten Milliardenausgaben führen wir die Ausgaben wieder auf ein Niveau zurück, mit dem wir vor den Krisen über Jahre hinweg gut zurechtgekommen sind.“ Scholz räumte allerdings ein, dass dies nach „Ausnahmejahren“ vielleicht „gewöhnungsbedürftig“ sei, weshalb man „klare Prioritäten“ setzen müsse: Dazu zählt seinen Angaben zufolge sowohl die Sicherheit des Landes als auch das Ziel, klimaneutral zu werden und ein „starkes Industrieland“ zu bleiben.

Subventionen und Förderprogramme auf dem Prüfstand

Auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt müsse man bewahren. „Sicherheit, Klimaneutralität, Zusammenhalt – das sind die drei Prioritäten, die der Haushalt 2024 abbilden wird“, so Scholz. „Das heißt umgekehrt aber auch: Manche Subvention und manches Förderprogramm stehen auf dem Prüfstand.“ Nach „beispiellosen Krisenjahren mit beispielloser Schuldenaufnahme“ sei es die Pflicht der Regierung, das Land „solide in die Zukunft zu führen“.

Unterstützung durch den Bundesverband der Deutschen Industrie

In diesem Zusammenhang warb der SPD-Politiker auch für die Unterstützung durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): „Unsere gute Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten gibt Zuversicht für die Aufgaben, die vor uns liegen“, sagte er. Der „Transformationsplan“ für die deutsche Wirtschaft steht laut Scholz: Er sieht demnach den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien, die „Dekarbonisierung der Industrie“ und die Bekämpfung des Fachkräftemangels vor.

AFP

Einigung zwischen Bundesregierung und Intel steht fest

Bauausschuss-Chefin schlägt Alternative für Kanzleramt-Ausbau vor
Bauausschuss-Chefin schlägt Alternative für Kanzleramt-Ausbau vor

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der US-Chipkonzern Intel und die Bundesregierung haben sich am Montag bei Verhandlungen im Bundeskanzleramt offenbar final auf eine Erhöhung der staatlichen Mittel für die geplante Chipfabrik in Magdeburg geeinigt. Das beichtet das „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf zwei Regierungsvertreter.

Das Unternehmen soll demnach 9,9 Milliarden Euro anstatt der bislang zugesagten 6,8 Milliarden Euro erhalten. Das Geld soll aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung kommen. Intel sagte laut Zeitung im Gegenzug zu, deutlich mehr in Magdeburg zu investieren. Außerdem soll Intel Zusagen gemacht haben, eine möglichst moderne Chip-Technologie einzusetzen.

Dabei werde es auf die nächste Generation der sogenannten EUV-Anlagen des niederländischen Herstellers ASML hinauslaufen. Die entsprechenden Maschinen werden mehrere Hundert Millionen Euro je Stück kosten und sollen von der Mitte des Jahrzehnts an verfügbar sein. EUV steht für „extrem ultraviolettes Licht“, mit dem die Halbleiter belichtet werden. Diese werden für die neuesten Smartphones und Computer verwendet.

Bei der Einigung handle es sich aber erneut um eine Absichtserklärung, hieß es aus Regierungskreisen. Vor dem finalen Förderbescheid muss erst noch die EU-Kommission grünes Licht geben. „Die Subventionshöhe kann theoretisch dann durchaus doch wieder kassiert werden“, sagte ein Regierungsvertreter. Es habe schon erste informelle Besprechungen dazu mit der EU-Kommission gegeben, die seien aber noch „sehr vage“.

Die Bundesregierung hatte bereits am Morgen für Montagnachmittag zu einem Fototermin anlässlich der Unterzeichnung einer Vereinbarung im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Intel-Chef Pat Gelsinger eingeladen.

AFP