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SPD-Generalsekretär prognostiziert Preissteigerungen für Bahnfahrkarten

Die Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft EVG wird von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gelobt, der zugleich mehr solcher Abschlüsse fordert.

„Zunächst einmal sieht man: Die Sozialpartnerschaft in Deutschland funktioniert“, sagte Kühnert am Donnerstag den Sendern RTL und ntv. Er betonte, dass dies gerade für viele Urlauber in Deutschland eine gute Nachricht sei, „dass in den nächsten Wochen Planbarkeit und Ruhe auf der Schiene herrschen“.

Mögliche Preissteigerungen

Kühnert rechnet aufgrund der steigenden Löhne mit möglicherweise steigenden Preisen für die Bahnkunden. „Es ist halt so: Beschäftigte müssen Inflationsausgleiche bekommen und das gilt auch für die Beschäftigten der Bahn – und sowas muss sich in Preisen widerspiegeln.“

Forderung nach mehr Tarifverträgen

Laut Kühnert ist es umso wichtiger, dass in vielen Branchen Tarifverträge ausgehandelt werden. „Damit mehr Beschäftigte von guten Tarifabschlüssen und damit höheren Löhnen profitieren können – und sich dann auch die Kosten des täglichen Lebens besser leisten können.“

Ankündigung eines Tariftreuegesetzes

Des Weiteren kündigte Kühnert für die zweite Jahreshälfte ein Tariftreuegesetz der Bundesregierung an: Der Staat werde dann seine Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben und damit die Lohnsituation verbessern. „Sowas ist auch ein effektives Mittel dagegen, dass wir immer mehr und immer wieder über den Mindestlohn diskutieren müssen.“

AFP

Rückgang neuer Ausbildungsverträge im Pflegebereich verzeichnet

Lauterbach will Leiharbeit in der Altenpflege einschränken
Lauterbach will Leiharbeit in der Altenpflege einschränken

Die Anzahl der Neuverträge für die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann in Deutschland ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gesunken, während das Durchschnittsalter bei Ausbildungsbeginn gestiegen ist.

Rückgang bei den Neuverträgen. 
Im Jahr 2022 begannen in Deutschland rund 52.100 Auszubildende eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege um sieben Prozent oder 4.100, so das Statistische Bundesamt. Im Jahr 2021 waren es noch 56.300 Neuverträge. Insgesamt befanden sich zum Jahresende 2022 rund 143.100 Personen in der Ausbildung zum Pflegeberuf.

Verteilung nach Geschlecht und Alter

Von den Auszubildenden in der Pflege schlossen im vergangenen Jahr 38.600 Frauen und 13.500 Männer einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Der Anteil von Frauen in der Pflegeausbildung blieb hoch, ging aber im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf 74 Prozent zurück. Das Durchschnittsalter bei Ausbildungsbeginn im Bereich Pflege lag 2022 bei 21 Jahren, ein Jahr mehr als 2020. Zudem starteten elf Prozent der Auszubildenden ihre Ausbildung im Alter von 30 bis 39 Jahren und weitere sieben Prozent begannen ihre Ausbildung erst im Alter ab 40 Jahren.

Ausbildungsformen in der Pflege

Eine Vollzeitausbildung begannen 2022 insgesamt 51.600 (99 Prozent) der Auszubildenden in der Pflege. Demgegenüber starteten 500 Personen ihre Ausbildung in Teilzeit, was die Vollzeitausbildung zur vorherrschenden Ausbildungsform im Berufsbild „Pflege“ macht.

AFP

Unternehmen zeigen sinkende Bereitschaft, neue Mitarbeiter einzustellen

Experten für Nachbesserungen bei Fachkräfte-Einwanderungsgesetz
Experten für Nachbesserungen bei Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Die Bereitschaft deutscher Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, hat laut dem Münchner Ifo-Institut abgenommen. Während Dienstleister, insbesondere in den Bereichen Tourismus und IT, noch Neueinstellungen planen, denken Industrie und Handel verstärkt über Personalabbau nach.

Abwärtstrend im Beschäftigungsbarometer. 
Das sogenannte „Beschäftigungsbarometer“ des Ifo-Instituts, ein Index zur Einstellungsbereitschaft von Unternehmen, verzeichnete im Juli einen Rückgang auf 97,1 Punkte, verglichen mit 98,3 Punkten im Vormonat. „Gegenwärtig halten sich positive und negative Antworten genau die Waage“, kommentierte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Er stellte fest, dass „nahezu alle Branchen vorsichtiger bei Neueinstellungen“ werden.

Erwartungen in verschiedenen Sektoren

Trotz des allgemeinen Rückgangs ist mit Neueinstellungen noch in der Dienstleistungsbranche zu rechnen, insbesondere im Tourismus und in der IT-Branche. In der Industrie hingegen wird verstärkt über Entlassungen nachgedacht, vor allem in der Chemischen Industrie und der Metallbranche. Auch der Handel erwägt, mit weniger Personal auszukommen.

Auswirkungen der Rezession im Baugewerbe

Die Rezession im Baugewerbe, die in der jüngsten Zeit die Wirtschaft beeinträchtigt hat, hat bisher noch keine größeren Auswirkungen auf die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche. Es gibt bisher nur eine leichte Tendenz, Mitarbeiter zu entlassen. Dies könnte sich jedoch ändern, sollte sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtern.

AFP

Terodde verlängert Vertrag bei Schalke 04 aufgrund außergewöhnlicher ‚Gänsehautmomente‘

Der Fußballer Simon Terodde erläutert seinen unerwarteten Verbleib beim FC Schalke 04 und begründet diese Entscheidung mit besonderen Erlebnissen zum Saisonende, der Wertschätzung seiner Mitspieler und dem Austausch mit dem Trainer und dem Sportdirektor.

Einflussfaktoren für den Verbleib. 
Simon Terodde, Stürmer beim FC Schalke 04, spricht über seine Gründe für den überraschenden Verbleib beim Zweitligisten. „Ich hatte im Endspurt so viele Gänsehautmomente, in denen ich gespürt habe, dass zwischen uns Spielern sowie zwischen Mannschaft und Fans etwas Großes entstanden ist“, sagte er dem „Kicker“.

„Als wir uns einen Tag nach dem Saisonfinale in Leipzig als Mannschaft voneinander in die Sommerpause verabschiedet haben, habe ich sehr viel Wertschätzung von meinen Mitspielern erfahren: Sie haben mir gesagt, dass ich ein wichtiger Teil dieser Mannschaft bin und bitte bleiben soll“, so Terodde weiter. Sein Entschluss wurde auch durch das anschließende Gespräch mit Trainer Thomas Reis und dem Austausch mit Sportdirektor André Hechelmann gestärkt.

Begründung für den ursprünglich geplanten Weggang

Terodde hatte ursprünglich angekündigt, Schalke 04 im Sommer zu verlassen. Er begründet diesen Schritt mit dem medialen Interesse an seiner Person: „Ich wurde seinerzeit ständig darauf angesprochen, wie es für mich nach dem Saisonende weitergeht; da habe ich gespürt, dass dieses Thema meinen Fokus, den ich auf den Saisonendspurt mit unserem großen Ziel Klassenerhalt legen wollte, beeinträchtigt hat.“

Die überraschende Kehrtwende

Nach dem Saisonende kam dann die überraschende Kehrtwende und Terodde unterschrieb einen neuen Vertrag beim Ruhrklub, der bis 2026 gilt. Der Verein kann nach jeder Saison neu entscheiden, ob er weiter als Spieler oder anderweitig eingebunden wird. „Ein perfektes Modell“ für ihn, so der Zweitliga-Rekordtorschütze, der die Schalker in der anstehenden Saison sogar als Kapitän aufs Feld führen wird.

AFP

Wanderverband empfiehlt Politikern mehr körperliche Aktivität für bessere Gesundheit

Großteil deutscher Wälder durch Dürren geschädigt
Großteil deutscher Wälder durch Dürren geschädigt

Der Deutsche Wanderverband empfiehlt Spitzenpolitikern mehr Bewegung zur Inspiration und effektiven Problemlösung, laut Aussagen von Sprecher Jens Kuhr.

Wandern als Inspirationsquelle. 
„Inspiration für die politische Arbeit kann nicht schaden“, sagte Jens Kuhr, Sprecher des Deutschen Wanderverbands, der „Rheinischen Post“. „Beim Wandern kommt man auf Gedanken und Ideen, auf die man am Schreibtisch nicht kommen würde“, fügte er hinzu.

Wandern als effektive Lösungsstrategie

Darüber hinaus betonte Kuhr die Vorteile der Bewegung in der Natur zur Lösungsfindung. „Leute, die sich in der Natur mit anderen bewegen und dabei Themen erörtern, kommen bei der ein oder anderen Frage zu besseren Ergebnissen. Das ist sehr effektiv.“ Studien bestätigen diese Aussage, so der Experte.

Gesundheitliche und kommunikative Vorteile des Wanderns

Wandern sei nicht nur gesund, sondern fördere auch die Kommunikation, erklärte Kuhr. Es gibt bereits Politiker, die diese Aktivität in ihre Routine integrieren. Am kommenden Montag planen beispielsweise der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und sein hessischer Amtskollege Boris Rhein (beide CDU), gemeinsam von Willingen in Hessen nach Winterberg in Nordrhein-Westfalen zu wandern.

AFP

Fahrgastverband zeigt Erleichterung über positives Schlichtungsergebnis

ICE der Deutschen Bahn
ICE der Deutschen Bahn

Nach dem Schlichtungsvorschlag im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft EVG und der Deutschen Bahn zeigt sich der Fahrgastverband Pro Bahn erleichtert und fordert mehr staatliche Investitionen in das Bahnsystem.

Erleichterung über Schlichtungsvorschlag. 
„Als Fahrgastverband begrüßen wir jede Einigung, die einen Bahnbetrieb ohne Streiks zur Folge hat“, sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er fügte hinzu: „Es war sicher eine schwere Geburt. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass konstruktives Verhandeln – auch mit Schlichtung zum Erfolg für alle führt.“

Erwartungen an Tarifabschluss

Naumann äußerte die Hoffnung, dass ein Tarifabschluss „die Bahnberufe attraktiver macht und damit auch die politisch gewollten Ziele wie eine Verdoppelung der Reisendenzahlen und mehr Güterverkehr auf der Schiene erreicht werden können“.

Forderung nach mehr staatlichen Investitionen

Darüber hinaus betonte er, dass der Staat „deutlich mehr Geld in das System Bahn geben“ müsse, „nicht nur für Investitionen, sondern auch für die Tarife und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten“. Naumann erinnerte daran, dass die Schweiz fast viermal so viel Geld pro Einwohner und Jahr für die Schiene ausgibt wie Deutschland.

AFP

Kulturrat strebt an, Theaterbetrieb auch während der Sommermonate fortzusetzen

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, plädiert für eine ganzjährige Verfügbarkeit von Theateraufführungen und eine stärkere Vernetzung von Kulturbetrieben innerhalb einer Stadt oder Region.

Zimmermanns Vorschlag für das ganze Jahr. 
Zimmermann fordert, dass Theater auch im Sommer Vorstellungen geben sollen. „Es wäre vernünftig, das ganze Jahr über ein gutes Angebot für die Menschen zu machen“, sagte Zimmermann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „In Berlin gehen im Sommer viele Touristen in die Museen.“ Er stellt die Frage, warum diese nicht auch einmal in das Theater gehen können. Ziel müsse es sein, Kultur für möglichst viele Menschen über das Jahr hinweg zugänglich zu halten. „Wir sollten über bessere kulturelle Planungen sprechen. In einer Stadt wie Berlin müssen vielleicht nicht alle Theater Sommerpausen machen.“

Forderung nach stärkerer Vernetzung

In diesem Zusammenhang sprach sich Zimmermann dafür aus, dass sich Kulturbetriebe nicht nur als einzelne Einheiten, sondern als Verbund in einer Stadt oder Region sehen. Der Kulturexperte plädierte für eine andere Planung des Kulturangebots. „Es geht mir einfach darum, dass sich die Kulturhäuser untereinander absprechen“, verlangte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates.

AFP

Militärputsch im Niger: Militär übernimmt Kontrolle über die Regierung

In Niger, Westafrika, hat das Militär einen Staatsstreich angekündigt, die Verfassung aufgelöst, alle Institutionen außer Kraft gesetzt und die Grenzen des Landes geschlossen. Der Präsident des Landes, Mohamed Bazoum, wird von der Präsidentengarde festgehalten.

Militärputsch in Niger. 
„Niamey (dts Nachrichtenagentur) – In westafrikanischen Niger haben Soldaten im nationalen Fernsehen einen Staatsputsch verkündet. Die Verfassung sei aufgelöst, alle Institutionen seien außer Kraft gesetzt und die Grenzen des Landes geschlossen.“

Präsident Bazoum in Haft

„Nigers Präsident Mohamed Bazoum soll seit Mittwochmorgen von Truppen der Präsidentengarde festgehalten werden. Bazoum gilt als wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen islamistische Militanz in Westafrika. Bereits Stunden vor der TV-Ansprache hatte es Putsch-Gerüchte gegeben.“

Reaktion des Präsidentenbüros

Am frühen Nachmittag twitterte das Präsidentenbüro: „Dem Präsidenten der Republik und seiner Familie geht es gut. Die Armee und die Nationalgarde sind bereit, die an diesem Stimmungsumschwung beteiligten Elemente des GP anzugreifen, wenn sie nicht zu Verstand zurückkommen.“

Bundeswehrsoldaten in Niger

Im Niger sind auch ungefähr 100 Bundeswehrsoldaten stationiert. Der „Spiegel“ berichtete am Mittwoch, alle Bundeswehr-Flüge von und nach Niamey hätten wie geplant durchgeführt werden können. Unter anderem soll über die nigrische Hauptstadt eigentlich ein signifikanter Teil des Abzugs aus Mali durchgeführt werden.

Mögliche Auslöser des Putsches

Auslöser des Putsches könnten nach Ansicht von Kommentatoren die steigenden Lebenshaltungskosten im Niger und der verbreitete Vorwurf von Inkompetenz und Korruption gegen die Regierung sein. Seit 2020 kam es in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso zu vier militärischen Machtübernahmen, und im März 2021 auch schon in Niger zu einem Putschversuch, der aber vereitelt werden konnte, als eine Militäreinheit wenige Tage vor der Vereidigung des gerade gewählten Bazoum versuchte, den Präsidentenpalast einzunehmen.

AFP

Roth äußert Befürchtungen über weiteres Wachstum der AfD

Roth spricht sich für Freilassung von Assange aus
Roth spricht sich für Freilassung von Assange aus

Berlins Kulturstaatsministerin Claudia Roth warnt vor der steigenden Bedrohung der Demokratie durch die rechtspopulistische Partei AfD und betont die Notwendigkeit der Ampelkoalition, ihre politischen Errungenschaften besser zu kommunizieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

Roth warnt vor Erstarkung der AfD. 
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) äußerte sich besorgt über die wachsende Stärke der AfD vor ihrem Bundesparteitag. „Diese Partei will die Demokratie aushebeln“, warnte Roth in der „Rheinischen Post“. Sie behauptet, dass es in Deutschland ein „stabiles Fundament“ an antisemitischen, rassistischen, völkisch-nationalistischen und antidemokratischen Vorstellungen gibt, die von der AfD genutzt werden. „Es wurde lange zu wenig in den Blick genommen“, so Roth.

Die Antwort der demokratischen Parteien

Die demokratischen Parteien, so Roth, müssen die Ängste der Menschen ernst nehmen, ohne sie weiter zu schüren. Auch die Ampelkoalition habe noch Lernbedarf. Sie betont, dass die AfD „nicht irgendeine Protestgruppe“ ist, sondern ein „stabiles Fundament“ hat.

Die Notwendigkeit der Verbesserung der Ampelkoalition

Die Ampelkoalition hat nach Roths Ansicht Schwierigkeiten, ihre Errungenschaften – von erneuerbaren Energien über Bürgergeld und Mindestlohn bis hin zu Fachkräfteeinwanderung und Klimaschutzgesetzen – überzeugend zu kommunizieren. „Wir haben es nicht geschafft, […] zu begründen, warum das genau richtig ist“, sagte sie. Sie betont, dass es für eine erfolgreiche Koalition nicht hilfreich ist, wenn die Partner versuchen, sich gegenseitig zu profilieren. „In den Augen der Bürger wird eine Regierung und ihre Arbeit in ihrer Gesamtheit bewertet“, fügte Roth hinzu. Ihrer Meinung nach sollte die Regierung daran arbeiten, in der Öffentlichkeit ein besseres Bild abzugeben. „Da können und sollten wir noch besser werden“, so die frühere Grünen-Vorsitzende.

AFP

Schulze bezeichnet Putins russischen Afrika-Gipfel als reine PR-Veranstaltung

Bericht: Russland nutzt für Cyberattacken private Softwarefirmen
Bericht: Russland nutzt für Cyberattacken private Softwarefirmen

Vor dem russischen Afrika-Gipfel warnt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vor Russlands Absichten und fordert afrikanische Staaten zur Stellungnahme auf.

Schulzes Warnung vor Russlands Absichten. 
Entwicklungsministerin Svenja Schulze äußerte ihre Bedenken gegenüber Russlands Absichten vor dem Afrika-Gipfel. „Wer afrikanischen Ländern billigen russischen Weizen verspricht und zugleich ukrainische Getreidehäfen bombardiert, will nicht den Hunger bekämpfen, sondern nur neue Abhängigkeiten schaffen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie warf Russland vor, sich nur in der Rhetorik antikolonial zu verhalten, während es in Afrika auf Abhängigkeit und Ausbeutung abzielt. Das Treffen in St. Petersburg bezeichnete sie als „eine PR-Show Putins“.

Russlands Aktivitäten und Auswirkungen

Trotz der Ankündigung, die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten auszubauen und Themen wie Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung zu behandeln, kritisiert Schulze Russlands Exporte. „Russland exportiere Waffen, Fake News und Söldner, mit oft fatalen Folgen“, erklärte sie. „Entwicklungspolitisch hat Russland den afrikanischen Staaten wenig zu bieten.“

Aufforderung an afrikanische Staaten

Die Entwicklungsministerin forderte die afrikanischen Länder auf, Stellung zu beziehen. „Russlands Angriffskrieg zielt nicht nur auf die Ukraine, er schadet auch vielen Ländern, insbesondere in Afrika, die unter den hohen Getreidepreisen leiden“, sagte Schulze. Sie betrachtet das Treffen mit Putin auch als eine Chance für afrikanische Partner, ihre Forderungen zu stellen.

Schulzes Mahnung an Deutschland und Europa

Laut Schulze versucht Russland weiterhin, sich in Afrika breit zu machen, insbesondere im Sahel und in Zentral- und Ostafrika. Sie mahnte daher, dass „Deutschland und Europa mit partnerschaftlichen Angeboten vor Ort Präsenz zeigen“ sollten, auch in schwierigen Zeiten.

AFP