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US-Börsen verzeichnen Zuwachs, während Inflationsmaß PCE weiterhin einen Rückgang zeigt

US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu
US-Börsen legen nach Banken-Rettungsaktion kräftig zu

US-Börsen legen zu, Inflation sinkt und Euro stärkt sich, während Gold- und Ölpreise steigen.

US-Börsen im Aufschwung. 
Die US-Börsen haben am Freitag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 35.459 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 4.582 Punkten 1,0 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 14.317 Punkten 1,9 Prozent fester.

US-Inflation sinkt

Wie das US-Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte, sind die US-Verbraucherpreise im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,1 Prozent gestiegen. Die Kerninflation fiel damit geringer aus als erwartet. Im Mai noch lag das Inflationsmaß PCE, das als zentral für die Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve gilt, bei 4,6 Prozent. Die Zinspolitik der Fed könnte damit aufgehen: Die Inflation fällt, während die Konjunkturdaten weitgehend stabil bleiben. Für Anleger nährt dies die Hoffnung auf ein Ende der Investitionen verteuernden Zinsschritte und ein Ausbleiben einer Rezession in den USA.

Euro stärkt sich

Unterdessen tendierte die europäische Gemeinschaftswährung am Freitagabend stärker. Ein Euro kostete 1,1021 US-Dollar (+0,39 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9074 Euro zu haben.

Gold- und Ölpreise steigen

Der Goldpreis stieg, am Abend wurden für eine Feinunze 1.958,83 US-Dollar gezahlt (+0,74 Prozent). Das entspricht einem Preis von 57,14 Euro pro Gramm. Der Ölpreis stieg ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 84,79 US-Dollar, das waren 55 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

AFP

Europäische Banken bestehen EZB-Stresstest und zeigen hohe Widerstandsfähigkeit

Eurogruppen-Chef wirbt um Vertrauen in Banken
Eurogruppen-Chef wirbt um Vertrauen in Banken

Die Deutsche Bundesbank prognostiziert, dass das Bankensystem im Euroraum wahrscheinlich auch einem schweren Konjunkturabschwung standhalten könnte, basierend auf den Ergebnissen eines EZB-Stresstests.

Ergebnisse des Stresstests. 
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen Stresstest durchgeführt, bei dem die 98 getesteten Banken drei Jahren Stress mit sehr schwierigen makroökonomischen Bedingungen ausgesetzt wären. Laut der Deutschen Bundesbank, die die Ergebnisse ausgewertet hat, würde ihre harte Kernkapitalquote – eine zentrale Messgröße für die finanzielle Solidität einer Bank – demnach im Durchschnitt um 4,8 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent sinken.

Verbesserte Performance im Vergleich zu früheren Tests

Insgesamt schnitten die Banken besser ab als bei früheren Tests. Die Ergebnisse der Banken unterschieden sich jedoch deutlich. Vor allem kleinere Banken schnitten schwächer ab. Nichtsdestotrotz wurde kein Schwellenwert vorab festgelegt, der über den Erfolg oder Misserfolg einer Bank entscheidet.

Fazit

Trotz der Herausforderungen und der unterschiedlichen Ergebnisse der Banken, geht die Deutsche Bundesbank davon aus, dass das Bankensystem im Euroraum wahrscheinlich auch einem schweren Konjunkturabschwung standhalten könnte. Dies ist eine beruhigende Nachricht für alle, die sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten Sorgen um die Stabilität des Bankensystems machen.

AFP

IEA: Weltweiter Kohleverbrauch steigt auf beispiellosen Höchststand

Grünen-Fraktion will Kohleausstieg im Osten auf 2030 vorziehen
Grünen-Fraktion will Kohleausstieg im Osten auf 2030 vorziehen

Der weltweite Kohleverbrauch hat 2022 ein neues Allzeithoch erreicht, mit möglichen Rückgängen in den kommenden Jahren, die laut Experten durch einen Anstieg der industriellen Nutzung ausgeglichen werden könnten.

Steigender Kohleverbrauch und mögliche Rückgänge. 
Laut einem Halbjahresbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zum Kohlemarkt ist der weltweite Kohleverbrauch 2022 um 3,3 Prozent auf einen Höchstwert von 8,3 Milliarden Tonnen gestiegen. Experten prognostizieren für 2023 und 2024 geringfügige Rückgänge in der kohlebefeuerten Stromerzeugung, die jedoch wahrscheinlich durch einen Anstieg der industriellen Kohlenutzung ausgeglichen werden.

Europäische und amerikanische Trends

In der Europäischen Union war das Wachstum der Kohlenachfrage 2022 nur geringfügig und wurde durch einen vorübergehenden Anstieg der Kohleverstromung und einen geringeren Einsatz in der Industrie fast ausgeglichen. Die IEA erwartet, dass der europäische Kohleverbrauch in diesem Jahr stark zurückgehen wird, da die erneuerbaren Energien ausgebaut werden und sich die Kern- und Wasserkraft teilweise von ihren jüngsten Einbrüchen erholen. In den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ging die Nachfrage in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres schneller zurück als erwartet.

Asiatischer Kohleverbrauch steigt

Die Nachfrage der beiden größten Verbraucher, China und Indien, stieg jedoch in der ersten Jahreshälfte um über fünf Prozent und konnte damit die Rückgänge in anderen Regionen mehr als ausgleichen. Auf China, Indien und die südostasiatischen Länder zusammen sollen im Jahr 2023 voraussichtlich drei Viertel der weltweit verbrauchten Tonnen Kohle entfallen.

Notwendigkeit politischer Anstrengungen

Keisuke Sadamori, IEA-Direktor für Energiemärkte und Sicherheit, betonte die Rolle der Kohle als größte Einzelquelle für Kohlenstoffemissionen im Energiesektor. Sadamori betonte die Notwendigkeit größerer politischer Anstrengungen und Investitionen, unterstützt durch stärkere internationale Zusammenarbeit, um den Anstieg der sauberen Energie und der Energieeffizienz massiv voranzutreiben und die Kohlenachfrage in Volkswirtschaften zu senken, in denen der Energiebedarf schnell wächst.

AFP

SPD unterstützt Steuersenkungen auf Rüstungskäufe zur Stärkung der Verteidigung

Rüstungsindustrie fordert konzertierte Aktion für Waffenkäufe
Rüstungsindustrie fordert konzertierte Aktion für Waffenkäufe

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz fordert einen Steuernachlass für Rüstungseinkäufe und ein Sanierungsprogramm für Kasernen, um den Wehretat zu entlasten und mehr Investitionen zu ermöglichen.

Steuernachlass für Rüstungseinkäufe. 
Schwarz schlug vor, die Umsatzsteuer für eine befristete Zeit – etwa fünf Jahre – für Beschaffungen im Militärbereich von derzeit 19 auf null Prozent abzusenken. „Die Umsatzsteuer sollte für eine befristete Zeit – etwa fünf Jahre – für Beschaffungen im Militärbereich von derzeit 19 auf null Prozent abgesenkt werden“, sagte der im Haushaltsausschuss für das Wehrressort zuständige Sozialdemokrat dem „Spiegel“. Er verwies darauf, dass vom Bundeswehr-Sondervermögen auch Kreditzinsen und die Steuer bezahlt werden müssten. „Damit sind fast 25 Prozent des Sondervermögens für Zinsen und Umsatzsteuer gebunden und stehen nicht für die notwendigen Investitionen zur Verfügung“, so Schwarz. Es sei „finanzpolitischer Irrsinn“, dass Staatseinnahmen Rüstungsausgaben schmälerten.

Sanierungsprogramm für Kasernen

Neben dem Steuernachlass schlug Schwarz auch ein Sanierungsprogramm für Kasernen vor: „Wir können erhebliche Betriebskosten einsparen und einen Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz leisten.“ Dies führe zu Einspareffekten im Haushalt der Bundeswehr und ermögliche mehr Investitionen. Als Finanzquelle eigne sich der Klima- und Transformationsfonds. Moderne Unterkünfte würden die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr steigern.

AFP

Leclerc sichert Pole-Position für kommendes Formel-1-Rennen in Belgien

Formel 1: Leclerc holt Pole in Aserbaidschan
Formel 1: Leclerc holt Pole in Aserbaidschan

Charles Leclerc sichert sich Pole Position für den Großen Preis von Belgien, während Max Verstappen durch eine Getriebe-Strafe auf den fünften Platz zurückfällt.

Leclerc startet aus der Pole. 
In einem spannenden Qualifying zum Großen Preis von Belgien eroberte Charles Leclerc, Pilot im Ferrari Team, die Pole Position. Ursprünglich sollte Max Verstappen vom Red Bull Team den ersten Startplatz einnehmen, jedoch wurde er wegen einer Getriebe-Strafe um fünf Plätze zurückversetzt.

Weitere Platzierungen

Auf den folgenden Plätzen landeten Sergio Pérez (Red Bull), Lewis Hamilton (Mercedes) und Carlos Sainz (Ferrari).

Fahrer- und Konstrukteurswertung

In der Fahrerwertung führt derzeit Max Verstappen mit 281 Punkten. Es folgen Sergio Pérez mit 171 Punkten und Fernando Alonso mit 139 Punkten. Bei der Konstrukteurswertung liegt Red Bull Racing mit 452 Punkten vorne. Mercedes belegt mit 223 Punkten den zweiten Platz und Aston Martin folgt mit 184 Punkten auf Platz drei.

AFP

Olaf Scholz kritisiert negative Auswirkungen sozialer Medien auf Gesellschaft

Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zur Rolle sozialer Medien, seiner Lesegewohnheiten und seines Verhältnisses zur Musik.

Kritik an sozialen Medien. 
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußert Sorge, dass soziale Medien die Menschen zu sehr in deren Weltsicht bestätigten. „Im Prinzip ist genau das der Fluch der sozialen Medien: dass wir es uns gemütlich in unseren Blasen einrichten können, wo wir nur Dinge vorgeschlagen bekommen, die zu dem passen, was wir schon immer richtig fanden“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Er betonte zudem die Wichtigkeit des Neuen und Unbekannten und bezieht sich dabei auf seine eigenen Lesegewohnheiten.

Persönliche Lesegewohnheiten

„Das Besondere ist aber das Neue, Unbekannte.“ Scholz wählt seine Lektüre nicht nach der politischen Ausrichtung der Verfasser aus. „Nein, im Gegenteil, mich reizt das Neue, Unbekannte. Wenn ich nur lese, was meiner Meinung entspricht, würde ich mich um das eigentliche Abenteuer des Lesens bringen“, sagte er. Scholz liest eher nicht im Liegen und bevorzugt eine aufrechte Haltung. „Also: Ich lese auf dem Stuhl, im Sessel, auf der Fensterbank, im Auto und im Flugzeug. Früher habe ich auch einfach auf dem Boden gesessen, an der Wand gelehnt und gelesen.“

Verhältnis zur Musik

Über sein Verhältnis zur Musik sagte der Kanzler, er höre zwar Musik, sei aber nie ein Fan im klassischen Sinne gewesen. „Aber ich war nie Fan im klassischen Sinne, hatte keinen Star oder eine Gruppe, über die ich dann alles wissen wollte.“ Als Schüler hat Scholz Instrumente gespielt, erst Flöte, später Oboe. „Die Realität im Schulorchester war aber: gefühlt alle 30 Takte mal ein paar Töne mit der Oboe zu spielen“, erinnert sich Scholz. „Vielleicht hat das dazu beigetragen, dass ich mich nach der Schule musikalisch auf den Plattenspieler beschränkt habe.“

AFP

Der renommierte Autor Martin Walser stirbt im Alter von 96 Jahren

Martin Walser / Foto: dts
Martin Walser / Foto: dts

Der renommierte deutsche Schriftsteller Martin Walser ist im Alter von 96 Jahren verstorben, wobei er sowohl für seine Werke als auch für seine kontroversen Aussagen bekannt war.

Einflussreicher Schriftsteller und kontroverse Persönlichkeit. 
Frankfurt/Main – Martin Walsers literarische Laufbahn begann in den 1950er Jahren und wurde vor allem in den 1960er und 1970er Jahren durch Werke wie „Ehen in Philippsburg“ (1957) und „Halbzeit“ (1960) bekannt. Seine Fähigkeit, innere Konflikte seiner Antihelden in Romanen und Erzählungen darzustellen, machte ihn zu einer herausragenden Figur in der deutschen Literaturwelt. Trotz seines literarischen Einflusses sorgte Walser auch für Kontroversen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Holocaust.

Umstrittene Aussagen zum Holocaust

Anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels im Jahr 1998 sorgte Walser für einen Skandal, als er von einer „Instrumentalisierung des Holocaust“ sprach, die er ablehne. Darüber hinaus äußerte er sich während der Planungsphase des Holocaust-Mahnmals in Berlin abwertend und bezeichnete es als „fußballfeldgroßen Albtraum im Herzen der Hauptstadt“ und „Kranzabwurfstelle“. Nach der Fertigstellung des Denkmals gab er jedoch auch positive Kommentare ab.

Walsers Vermächtnis

Trotz der Kontroversen bleibt Walsers Schaffen ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Literaturgeschichte. Seine Fähigkeit, sowohl durch seine Werke als auch durch seine Aussagen zu provozieren und zu faszinieren, hat ihn zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit gemacht. Sein Tod hinterlässt eine deutliche Lücke in der deutschen Literaturlandschaft.

AFP

Dax steigt nach Veröffentlichung von Inflationsdaten und erreicht historisches Hoch

Dax schließt deutlich fester – Öl und Gas teurer
Dax schließt deutlich fester – Öl und Gas teurer

Der DAX hat zum Wochenausklang aufgrund der Hoffnung auf anhaltend stabile Leitzinsen zugelegt und ein Rekordhoch erreicht, während Gas- und Ölpreise fielen und der Euro stärker tendierte.

DAX-Zuwachs durch stabile Leitzinsen. 
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenausklang hat der Dax zugelegt und zwischenzeitlich ein Rekordhoch erreicht. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.470 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. „Die Hoffnung, dass mit den beiden Erhöhungen dieser Woche die Leitzinsen in den USA und der Eurozone auf dem Gipfel angekommen sind, treibt den Deutschen Aktienindex über seinen jüngst erreichten Gipfel hinaus. Es scheint, als würden die Anleger nur das Positive aus den Sitzungen von Fed und EZB mitnehmen und sämtliche Warnungen in die andere Richtung ignorieren“, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets das Börsengeschehen.

Verbraucherpreise und Zinsschritte

„Auch die heute veröffentlichten Zahlen zur Inflation spielen mit und tendieren in die gewünschte Richtung. Sowohl die Teuerungsrate hierzulande kommt wie erwartet weiter zurück als auch das das von der Fed bevorzugte Maß für die Kerninflation fiel im Juni von 4,6 auf 4,1 Prozent.“ Das bestätige den Trend der Verbraucherpreise, die bereits vor zwei Wochen einen deutlichen Rückgang gezeigt haben. „Ein weiterer Zinsschritt der Fed im September ist damit noch etwas unwahrscheinlicher geworden“, sagte Oldenburger.

Handelsliste und Gaspreise

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von BASF trotz eines am Vormittag verkündeten Gewinneinbruchs im zweiten Quartal an der Spitze der Handelsliste, gefolgt von den Porsche-Aktien. Das Schlusslicht bildeten die Anteilsscheine von Sartorius und RWE. Unterdessen sank der Gaspreis deutlich: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im August kostete 26 Euro und damit neun Prozent weniger als am Vortag.

Ölpreise und Eurokurs

Der Ölpreis sank ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 83,99 US-Dollar, das waren 25 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag stärker. Ein Euro kostete 1,1023 US-Dollar (+0,41 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9072 Euro zu haben.

AFP

Bundesregierung gibt gemischte Bewertung des G20-Umweltministertreffens ab

Koalitionsausschuss am Sonntag soll Ampel-Streit beilegen
Koalitionsausschuss am Sonntag soll Ampel-Streit beilegen

Die Reaktionen auf die Ergebnisse des G20-Treffens der Klima- und Umweltminister sind gemischt, während die Bedeutung von Maßnahmen zum Schutz der Ökosysteme und des Ozeans als Kohlenstoffsenke anerkannt wird, kritisieren einige, dass die erforderliche Dringlichkeit und Klarheit vermisst wurde.

Positive Signale und Enttäuschungen. 
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht in den getroffenen Entscheidungen ein „starkes Signal“, dass man sich in „krisenhaften Zeiten auf wichtige Beschlüsse zum Schutz der Ökosysteme“ geeinigt habe. „Zum ersten Mal erkennen die G20 die Bedeutung des Ozeans als Kohlenstoffsenke für den Klimaschutz an“, lobte Lemke. Zugleich zeigte sich Jennifer Morgan, Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, enttäuscht. „Während weltweit Brände wüten und die Temperaturen Rekorde brechen, waren die G20 als Gruppe leider nicht in der Lage, mit dem erforderlichen Maß an Dringlichkeit und Klarheit zu agieren. Dies wurde durch eine kleine Gruppe von Staaten blockiert“, sagte die Staatssekretärin.

Kritik an der Umsetzung

Auch Stefan Wenzel (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im für Klimaschutz zuständigen Wirtschaftsministerium, kritisierte: „Die G20 übernehmen nach wie vor nicht die Führungsrolle, die nötig ist, um das Pariser Abkommen konsequent und kraftvoll umzusetzen“. Der Grünen-Politiker betonte, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien verdreifacht und deren Finanzierung im Globalen Süden erleichtert werden müsse. „Der Zugang zu Elektrizität muss allen Menschen ermöglicht werden. Dies wird vor allem durch den weltweiten Zubau von Solar- und Windkraft gelingen.“

Notwendige Maßnahmen

Die Nutzung fossiler Rohstoffe müsse schnell beendet werden, forderte Wenzel. „Mittlerweile fließen global mehr als achtzig Prozent aller Investitionen für neue Kraftwerke in Erneuerbare Energien, trotzdem geht der Ausbau noch viel zu langsam.“ Die G20-Länder sind für rund achtzig Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Sie waren laut Bundesregierung nicht in der Lage, die vom Weltklimarat geforderte Reduktion der Treibhausgasemissionen um 43 Prozent bis 2030 und 60 Prozent gegenüber 2035 jeweils gegenüber 2019 zu bestätigen. In Chennai bekannten sie sich jedoch zur Umsetzung der globalen Umweltschutzvereinbarung von Montreal und bekräftigten das Ziel, 30 Prozent der Flächen an Land und auf See bis zum Jahr 2030 unter Schutz zu stellen. Zudem sprachen sie sich für ein baldiges Inkrafttreten des UN-Hochseeschutzabkommens und Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung durch Plastik, Chemikalien und Abfall aus.

AFP

Juli-Inflationsrate fällt auf 6,2 Prozent, zeigt wirtschaftliche Verbesserung

Foodwatch verteidigt Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel
Foodwatch verteidigt Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im Juli wieder etwas nachgelassen, mit einer voraussichtlichen Inflationsrate von 6,2 Prozent.

Inflationsentwicklung. 
Im Mai lag die Teuerung noch bei 6,1 Prozent und im Juni stieg sie auf 6,4 Prozent. Gegenüber Juni haben sich die Preise im Juli voraussichtlich um 0,3 Prozent verteuert, so das Statistische Bundesamt. Die sogenannte „Kerninflation“, die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, ließ ebenfalls im Juli etwas nach. Sie beträgt voraussichtlich 5,5 Prozent, nach 5,8 Prozent im Juni.

Anstieg der Preise für Nahrung und Energie

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 11,0 Prozent weiterhin überdurchschnittlich. Der nun wieder etwas höhere Anstieg der Energiepreise mit 5,7 Prozent liegt unter anderem an einem Basiseffekt durch einen Rückgang im Vorjahresmonat. Dieser Rückgang wurde durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 als Maßnahme des dritten „Entlastungspakets“ der Bundesregierung verursacht. Im Juni hatte die Steigerung bei Energie noch 3,0 Prozent zum Juni 2022 betragen.

Preissteigerungen im Dienstleistungssektor

Im Bereich der Dienstleistungen betrug die Preissteigerung zum Vorjahresmonat 5,2 Prozent. Diese Entwicklung ist laut Bundesamt weiterhin auf den Basiseffekt infolge der Einführung des von Juni bis August 2022 geltenden 9-Euro-Tickets zurückzuführen.

AFP