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Neue Verordnung fördert verstärktes Recycling in der Baubranche

Erneut weniger Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe
Erneut weniger Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe

Zum 1. August ist eine neue Verordnung in Kraft getreten, die bundesweit den Einsatz von recycelten Baustoffen fördert und somit den Weg für eine Kreislaufwirtschaft im Bausektor ebnet.

Neue Ersatzbaustoffverordnung fördert Kreislaufwirtschaft. 
Die Verordnung regelt bundeseinheitlich die Verwendung von mineralischen Abfällen wie Bodenaushub, Bauschutt oder Schlacken. „Mit der neuen Ersatzbaustoffverordnung gehen wir einen Riesenschritt in Richtung Kreislaufwirtschaft im Bausektor“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn (Grüne). „Wir beenden die Kleinstaaterei bei der Frage der recycelten Baustoffe und schaffen bundesweit einheitliche Regeln.“ Kühn kündigte an, dass qualitativ hochwertige und aus Umweltsicht unbedenkliche Sekundärbaustoffe künftig nicht mehr als Abfall gelten sollen.

Attraktivität von Ersatzbaustoffen erhöht

Die neue Regelung soll die Attraktivität von recycelten Baustoffen für Bauherren steigern. „Damit werden sie auch für Bauherren attraktiver. Keine Gemeinde will zum Beispiel einen Kindergarten aus Bauabfällen errichten, sondern aus guten Baustoffen, von denen keine Gesundheitsgefahren und andere Sicherheitsrisiken ausgehen.“

Hohes Recycling-Potenzial mineralischer Abfälle

Laut Bundesumweltministerium gehen rund 60 Prozent des Abfallaufkommens in Deutschland auf mineralische Abfälle zurück. Diese Abfälle besitzen ein „enormes Recycling-Potenzial“, da sie zu hochwertigen mineralischen Ersatzbaustoffen aufbereitet werden können. Recycling-Baustoffe werden vor allem im Straßen- und Bahnstreckenbau, bei befestigten Flächen, Leitungsgräben, Lärm- und Sichtschutzwällen oder im Hochbau als Recycling-Beton eingesetzt.

AFP

Deutlicher Dax-Rückgang markiert schwachen Start in den August

Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker
Dax startet nach Fed-Entscheid leicht im Minus – Euro stärker

Am Donnerstag verzeichnet der Dax deutliche Kursverluste, während Rheinmetall Gewinne erzielt und die europäische Gemeinschaftswährung schwächelt.

Deutliche Kursverluste beim DAX. 
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Nach einem bereits schwachen Start hat der Dax am Donnerstag weiter nachgelassen und deutliche Kursverluste verzeichnet. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.240 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,3 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. „Damit sehen sich die Skeptiker, die an die Statistik und einen eher schwierigen Börsenmonat glauben, zunächst bestätigt“, kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Abschwung zu Beginn des August. „Noch allerdings könnte auch ihre Hoffnung auf die langersehnte Korrektur verfrüht sein, denn Verkaufssignale aus technischer Sicht sind weiterhin Fehlanzeige.“ Vieles spreche trotz aufziehender Rezessionsgefahren für eine Fortsetzung der Aufwärtstrends an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks, so Oldenburger. Die größten Verluste gab es bei der Deutschen Post, BMW und Zalando.

Rheinmetall trotzt dem Trend

Gewinne gab es entgegen dem Trend bei Rheinmetall. Der Rüstungskonzern hatte am Dienstag den ersten Spatenstich zum Bau einer neuen Fabrik in Nordrhein-Westfalen gesetzt. In dem Standort sollen Bauteile des F-35 Kampfjets von Lockheed Martin produziert werden. Auch die Bundeswehr hat 35 Stück bestellt. Das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug soll in vielen Luftstreitkräften der Nato bisherige Modelle ersetzen und demnach in großen Stückzahlen produziert werden.

Schwächelnde Gemeinschaftswährung und sinkende Ölpreise

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,0965 US-Dollar (-0,30 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9120 Euro zu haben. Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 84,62 US-Dollar, das waren 81 Cent oder 1,0 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

AFP

Bundeswehr setzt auf Ausweichrouten für den Abzug aus Mali

Bundeswehr hat Ersatzteile-Budget für 2023 bereits ausgegeben
Bundeswehr hat Ersatzteile-Budget für 2023 bereits ausgegeben

Die Bundesregierung verhandelt mit mehreren afrikanischen Staaten über Landegenehmigungen für den Abzug der Bundeswehr aus Mali, da der bisher genutzte Lufttransportstützpunkt in Niger aufgrund eines Militärputsches nicht zur Verfügung steht.

Landegenehmigungen und Zwischenstopps. 
Nach dem Militärputsch in Niger verhandelt die Bundesregierung mit mehreren afrikanischen Staaten über Zwischenlandungen für den Bundeswehrabzug aus dem benachbarten Mali. Bisher sind bereits mehrere Frachtflüge aus dem Bundeswehrstandort im nordmalischen Gao mit Zwischenstopp in Algerien nach Deutschland erfolgt. Aktuell befinden sich Verhandlungen für Landegenehmigungen mit Senegal, Tunesien und Ghana im Gange.

Probleme durch Sperrung des Luftraums

Die Bundeswehr nutzte bislang den Lufttransportstützpunkt in Nigers Hauptstadt Niamey, um Material und Personal aus Gao nach Deutschland zu fliegen. Aufgrund des Militärputsches in Niger vergangene Woche ist der Luftraum über dem Land noch bis mindestens Freitagnacht gesperrt. Die Zusammenarbeit mit den zukünftigen Machthabern im Land ist ungewiss.

Notwendigkeit von Tankstopps

Die Bundeswehr benötigt Tankstopps, da die Transportmaschinen nicht voll betankt aus Gao abheben können. Meist handelt es sich dabei um privat betriebene Frachtmaschinen vom Typ Iljuschin. Die Bundesregierung bemüht sich jedoch auch um Landegenehmigungen für den Airbus A400M der Bundeswehr.

Planmäßige Rotation und internationale Truppen

Die Bundeswehr ist auf ihre Maschinen angewiesen, um Personal auszufliegen. Es wird gehofft, dass der Luftraum über Niger Ende der Woche wieder geöffnet wird, sodass Personal aus Mali ausgeflogen und neue Kräfte eingeflogen werden können. Derzeit sind etwa tausend deutsche Soldaten an der UN-Blauhelmmission in Mali beteiligt, rund hundert weitere unterstützen die Mission am nigrischen Standort Niamey. Auf Druck der malischen Militärregierung müssen die internationalen Truppen das Land bis zum Jahresende verlassen.

AFP

Hans-Werner Sinns Klima-Thesen stoßen auf heftige Kritik

Führende deutsche Volkswirte und Energieökonomen kritisieren die Klima-Thesen des früheren Ifo-Institutspräsidenten Hans-Werner Sinn, insbesondere seine Aussagen zum geplanten Aus für Autos mit Verbrennungsmotor im Jahr 2035 und weiteren nationalen Klimaschutzmaßnahmen.

Kritik an Sinns Thesen. 
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete über die Kritik an Sinns Aussagen. Monika Schnitzer, Vorsitzende der Wirtschaftsweisen und Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), wiesen Sinns Behauptungen zurück. „Bei aller Wertschätzung für meinem Kollegen Sinn: Mit dieser Behauptung liegt er falsch“, sagte Schnitzer. Schularick kritisierte die Suche nach Argumenten für den Status Quo und warnte vor einer Vertiefung der Probleme.

Globale Perspektive

Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats, betonte die Notwendigkeit eines globalen Ansatzes für den Klimaschutz. „Nur wenn es letzten Endes weltweit attraktiver ist, auf Basis klimafreundlicher Technologien zu wachsen, können wir als Menschheit Erfolg haben“, sagte sie.

Reaktion auf Sinns Ölverbrauchs-Thesen

Schnitzer widersprach auch Sinns These, dass ein geringerer Ölverbrauch in Deutschland keinen Einfluss auf den globalen Ölverbrauch habe. Sie argumentierte, dass alternative Erwerbsquellen wie der Export von Wasserstoff den Klimaschaden verringern könnten. Sie betonte zudem, dass das Verbrennerverbot der deutschen Autoindustrie nicht schade, sondern nütze.

Funktionierender Emissionshandel

Der Kieler IfW-Präsident Schularick wies Sinns Aussagen zur Kohleverfeuerung und dem Atomausstieg zurück: „Der europäische Emissionshandel funktioniert“, sagte er und betonte, dass in Europa trotz der Gaskrise und Kohleverfeuerung insgesamt weniger CO2 emittiert wurde.

Unterstützung für globale Kooperation

Axel Ockenfels, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, und Veronika Grimm unterstützten Sinns Ansicht, dass das Klimaproblem ein globales Kooperationsproblem ist. Sie betonten jedoch, dass unilaterale Anstrengungen den Kooperationsanreiz für andere Länder nicht zwangsläufig verringern müssen.

Möglichkeiten für Deutschland

Ockenfels und Grimm hoben hervor, dass Deutschland helfen kann, grüne Energie günstiger zu machen als fossile Energie. Sie betonten auch die Bedeutung von internationaler Kooperation und nannten das von der Bundesregierung initiierte Projekt „Klimaclub“ als Beispiel.

Notwendigkeit der globalen Ausrichtung

Grimm betonte die Notwendigkeit, Klimaschutz global zu denken: „Je schneller wir klimafreundliche Technologien günstig machen, desto einfacher wird es.“ Sie nannte auch Energiepartnerschaften als Möglichkeit, den globalen Klimaschutz zu stärken. Grimm stimmte Sinn insofern zu, als dass ein zu enger Fokus auf nationalen und europäischen Klimaschutz dem globalen Klimaschutz schaden könnte.

AFP

UN äußert tiefe Besorgnis über humanitäre Krise in der Ukraine

Vereinte Nationen fordern Anstrengungen gegen Antipersonenminen
Vereinte Nationen fordern Anstrengungen gegen Antipersonenminen

Angesichts des eskalierenden Konflikts in der Ukraine und der Zunahme von Schäden an der zivilen Infrastruktur drängen die Vereinten Nationen auf eine Erhöhung der humanitären Hilfsmaßnahmen, um den dringenden Bedarf zu decken.

Erhöhter Hilfsbedarf im Winter. 
In der Ukraine, wo die Winter sehr früh und hart sind, verteilen Helfer bereits Decken, Brennstoffe, Öfen und Wärmedämmung an die Bewohner von beschädigten Häusern, um Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit zu treffen. „Zu den Schäden, die wir bisher zu bewältigen hatten, sind noch weitere hinzugekommen“, sagte Denise Brown, die zuständige UN-Nothilfekoordinatorin, in New York. Sie verwies unter anderem auf die Zerstörung des Kachowka-Damms im Juni.

Fehlende Mittel für humanitären Hilfsplan

Für den humanitären Hilfsplan für die Ukraine, der zu Beginn des Jahres vorgelegt wurde, konnten bisher nur etwa 30 Prozent der benötigten Gelder aufgebracht werden. „Die humanitäre Situation hat sich nicht geändert, der Krieg geht weiter, und er verschärft sich, und damit auch der Bedarf“, betonte Brown.

Aufruf zur Beendigung des Krieges

Als einzige Lösung für die sich verschärfende humanitäre Krise sieht Brown die Beendigung des Krieges. „Der einzige Weg, dies zu ändern, ist die Beendigung des Krieges“, sagte sie. Trotz der anhaltenden Konflikte und der zunehmenden Schäden an der zivilen Infrastruktur bleibt die internationale Gemeinschaft aufgefordert, ihre Hilfsmaßnahmen für die Ukraine aufzustocken.

AFP

Offizielle Reisewarnung für Niger vom Auswärtigen Amt veröffentlicht

Bundesregierung will Wagner nicht als Terrorgruppe einstufen
Bundesregierung will Wagner nicht als Terrorgruppe einstufen

Die Bundesregierung warnt vor Reisen nach Niger und rät Personen, die sich derzeit dort befinden, zur Ausreise, aufgrund der instabilen politischen Lage und der Sicherheitsbedenken im Land.

Offizielle Reisewarnung. 
Die Bundesregierung hat offiziell von Reisen nach Niger abgeraten. „Vor Reisen nach Niger wird derzeit gewarnt“, gab das Auswärtige Amt bekannt. Personen, die sich derzeit in Niger aufhalten, wurden dazu angehalten, ihre Notwendigkeit zur Anwesenheit im Land zu prüfen und gegebenenfalls die nächste Möglichkeit zur Ausreise zu nutzen.

Politische Instabilität

Diese Warnung erfolgte nachdem Brigadegeneral Tchiani, der ehemalige Kommandeur der Präsidialgarde, sich zum Staatsoberhaupt der Republik Niger erklärte und den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum für abgesetzt erklärte. Die politische Lage, besonders in der Hauptstadt Niamey, ist seither unklar und eine Ausgangssperre von 0 Uhr bis 5 Uhr wurde eingeführt.

Geschlossene Grenzen und gesperrter Luftraum

Darüber hinaus ist der Luftraum über Niger bis einschließlich 4. August gesperrt und die Landgrenzen sind bis auf Weiteres geschlossen. Die Deutsche Botschaft in Niamey ist laut Angaben der Bundesregierung für den Publikumsverkehr geschlossen und nur telefonisch oder per E-Mail erreichbar.

AFP

Professorin für Medizin äußert Kritik an Klinikkommissions-Gutachten

Intensivstation im Krankenhaus
Intensivstation im Krankenhaus / Foto: dts

Die Professorin für Klinik-Controlling, Erika Raab, kritisiert das Gutachten der Klinikkommission von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als oberflächlich und fehlerhaft und behauptet, die Lage in vielen Krankenhäusern sei besser als dargestellt.

Kritik an Gutachten der Klinikkommission. 
Die Medizinprofessorin Erika Raab von der privaten Medical School Hamburg hat ein Gutachten der Klinikkommission von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert. „Das, was die Experten vorgelegt haben, war keine Wissenschaft, sondern schon im Ansatz oberflächlich“, sagte Raab dem „Stern“ am Dienstag.

Verwendung alter Daten und Fehlrechnungen

Laut Raab hätten die Experten der Klinikkommission alte Daten verwendet und falsch gerechnet. Sie behauptet, die Situation in vielen Krankenhäusern sei besser als von der Kommission dargestellt.

Präsentation neuer Untersuchungsergebnisse

Raab plant, ihre eigenen Untersuchungsergebnisse am Donnerstag vorzustellen. Sie widerspricht der Behauptung der Klinikkommission, dass viele Patienten in den Kliniken schlecht versorgt würden.

Kritik an Behandlungsqualität und Organisation der Kliniken

Die Klinikkommission hatte in ihrem Gutachten Ende Juni behauptet, dass viele Todesfälle durch Schlaganfall vermeidbar wären, wenn die Kliniken besser organisiert wären. Eine bessere Behandlungsqualität in den jeweiligen Kliniken sei nach Ansicht von Lauterbachs Experten wichtiger für die Überlebenschancen der Patienten als ein geringfügig längerer Anfahrtsweg. Die Experten behaupten außerdem, dass Krebspatienten länger leben könnten und Komplikationen bei Hüft- und Knieoperationen reduziert werden könnten, wenn die Behandlungen in speziell zertifizierten Krankenhäusern durchgeführt würden.

AFP

Zunehmende Zufriedenheit mit der Arbeitsleistung von Pistorius erkennbar

Die Beliebtheit von Verteidigungsminister Boris Pistorius steigt, während die Zweifel über die Effektivität des „Sondervermögens“ für die Bundeswehr bleiben.

Anstieg der Zustimmung für Pistorius. 
Laut dem „Trendbarometer“, das das Meinungsforschungsinstitut Forsa wöchentlich für die Sender RTL und ntv erhebt, sind immer mehr Bundesbürger mit der Arbeit von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zufrieden. Seit seinem Amtsantritt im Februar sind die Zustimmungswerte des Ministers von 47 Prozent auf mittlerweile 63 Prozent gestiegen. Selbst ein Großteil der Unions-Anhänger (76 Prozent) ist mit der Arbeit des Ministers zufrieden.

Kritik am „Sondervermögen“ der Bundeswehr

Trotz der gestiegenen Beliebtheit von Pistorius, gibt es Skepsis bezüglich des für die Bundeswehr bereitgestellten „Sondervermögen“ in Höhe von 100 Milliarden Euro. Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass dieses ausreichend ist, um die Ausrüstungsmängel der Truppe zu beheben. Lediglich 17 Prozent glauben, dass das „Sondervermögen“ die bestehenden Materialprobleme beheben kann.

Bundeswehr als Arbeitgeber

Die Bundeswehr wird von 47 Prozent der Bundesbürger als attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen gesehen, wohingegen 40 Prozent dies nicht tun. Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 28. bis 31. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 1.007 Befragte.

AFP

Allianz-Vorstandschef soll laut Bericht neuen Vertrag unterzeichnet bekommen

Allianz-Chef Oliver Bäte steht voraussichtlich für drei weitere Jahre an der Spitze des Münchener Dax-Konzerns, während strategische Schwerpunkte für die kommenden Jahre bereits angedeutet werden.

Vorstandsvorsitz und Verlängerung. 
Mehrere Insider berichten, dass das zwölfköpfige Aufsichtsgremium mit dem Vorsitzenden Michael Diekmann Bätes Vertrag im Herbst um eine weitere Amtszeit verlängern will. Ebenfalls verlängert werden soll der Vertrag von Andreas Wimmer, der im Vorstand der Allianz unter anderem für die Vermögensverwaltung zuständig ist. In den nächsten Monaten beraten die Aufseher über Details und über die Dauer von Bätes neuem Vertrag.

Altersgrenze und Amtszeit

Die Tendenz geht zu einer dreijährigen Verlängerung, nachdem der vorherige Kontrakt eine Dauer von fünf Jahren hatte. Der Hauptgrund dafür ist die hauseigene Altersgrenze für Vorstände der Allianz, die bei 62 Jahren greift. Der heute 58-jährige Bäte hätte sie bei Ablauf seines möglichen neuen Vertrags im Jahr 2027 erreicht. Bäte steht seit 2015 an der Spitze der Allianz, sein laufender Vertrag würde am 30. September 2024 enden.

Strategische Schwerpunkte

Mit einer wahrscheinlichen weiteren Amtszeit zeichnen sich bereits strategische Schwerpunkte für die kommenden Jahre ab. Vor allem der Vertrieb der Allianz-Produkte dürfte deutlich umstrukturiert werden. Nach Ansicht des Top-Managements mache die Allianz pro Kunde zu wenig Geschäft. Um dies zu ändern, soll der Vertrieb den Schritt weg vom reinen Produktverkauf machen und hin zu einer umfassenden Beratung, die weiter als das gewöhnliche Versicherungsgeschäft angelegt sein soll. Der Allianz-Berater soll dann auch erster Ansprechpartner sein, wenn der Kunde beispielsweise außer Fragen zu Feuer oder Einbruch Rat sucht zu einer Patientenverfügung oder zu seinem Stromtarif.

AFP

Segensfeiern für homosexuelle Paare in NRW-Bistümern jetzt möglich

In katholischen Bistümern von Nordrhein-Westfalen sollen künftig Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare möglich sein, obwohl dies zu einem ernsthaften Gewissenskonflikt für einige Priester führt.

Gewissenskonflikt für Priester. 
Viele Priester und pastorale Mitarbeiter erleben laut Essener Generalvikar Klaus Pfeffer ein Dilemma: Sie möchten die Wünsche und Sehnsüchte von Menschen erfüllen, die einen Segen für ihre Liebe erbitten, geraten dabei aber in Konflikt mit der kirchlichen Lehre. „Für viele von ihnen erwächst daraus ein ernsthafter Gewissenskonflikt“, so Pfeffer. „Die Antwort darauf können keine Verbote und Ermahnungen sein, sondern nur das Gespräch und die Suche nach Lösungen, die den Menschen gerecht werden.“

Keine Sanktionen für Seelsorger

Pfeffer reagierte damit auf die Abmahnung eines Priesters aus Mettmann durch den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Der Münsteraner Bischof Felix Genn betonte, dass „jede Person – völlig unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität – unbedingt von Gott geliebt ist“. Er werde keine Konsequenzen oder Sanktionen gegen Seelsorger aussprechen, die sich „so verhalten, wie sie es aufgrund ihres seelsorglichen Auftrags und ihres Gewissens im Dienst an den Menschen für richtig halten“.

Regeln des Vatikans gelten in Köln

Anders sieht es im Erzbistum Köln aus: Generalvikar Guido Assmann erklärte, dass „für Priester im Erzbistum Köln die Regeln gelten, die der Vatikan 2021 noch einmal eindeutig erklärt hat“. Die Haltung des Erzbistums Köln orientiere sich an der offiziellen Haltung der katholischen Kirche.

Unterstützung aus den Gemeinden

In den Gemeinden vor Ort zeichnet sich ein anderes Bild ab: „Segnen heißt, direkt aus dem Lateinischen übersetzt: einem Menschen, einem Paar etwas Gutes zusagen. Was kann daran schlecht sein?“, sagte der Mönchengladbacher Regionalvikar Ulrich Clancett. „Jeder, der zu uns kommt, wird gesegnet, das ist gar keine Frage. Menschen, die einander lieben, gehören unter den Schutz Gottes gestellt – wenn sie es möchten.“

AFP