Boris Pistorius (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Obwohl eine Einigung der Koalition zum Wehrdienst am Dienstag kurzfristig am Widerstand von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) scheiterte, sieht der SPD-Politiker die Pläne weiterhin auf Kurs. Nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses betonte er, es sei lediglich eine Woche verloren gegangen und das Gesetz solle zum 1. Januar in Kraft treten.
Reaktion nach Verteidigungsausschuss
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) relativierte die Bedeutung der Verzögerung: „Ich finde das alles weit weniger dramatisch, als es gerade gemacht wird, denn wir haben eine Woche Zeit verloren zwischen der Absetzung vor einer Woche und der Neuansetzung für morgen“, sagte Pistorius am Mittwoch nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses. Üblicherweise gebe es Diskussionen nach dem Einbringen eines Gesetzentwurfs, diesmal habe es sie vorher gegeben. „Wir werden in den nächsten Wochen in der Koalition intensiv beraten, mit Sachverständigen-Anhörungen und allem, was dazu gehört“, so der Minister. Das Ziel bleibe, dass das Gesetz zum 1. Januar in Kraft trete, fügte Pistorius hinzu. „Also von daher ist bislang jedenfalls überhaupt gar kein Schaden eingetreten.“
Bekannte Vorbehalte und Verfahren
Dass er Vorbehalte gegen den Kompromiss der Koalitionsfraktionen inklusive eines Losverfahrens habe, sei zudem bekannt gewesen. Sein Widerstand sei also keine Überraschung gewesen. „Ich stelle umgekehrt die Frage: Wie soll ich als Verteidigungsminister mit einer Einigung umgehen, hinter der ich mich noch nicht versammeln kann.“ sagte Pistorius. Da müsse er ja die Fraktion zumindest darüber in Kenntnis setzen, dass das so sei.
Debatte um „faulen Kompromiss“
„Und ja, ich habe von einem faulen Kompromiss gesprochen, aber ich habe niemanden persönlich angegriffen“, fügte er mit Blick auf Berichte hinzu, wonach es vor allem Streit mit SPD-Fraktionsvize Siemtje Möller gegeben haben soll.
Der Dax ist am Mittwoch mit leichten Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr lag der deutsche Leitindex bei rund 24.265 Punkten, 0,1 Prozent über dem Vortagesschluss. Der Euro war am Morgen etwas stärker, während der Ölpreis nachgab.
Leichter Dax-Anstieg zum Börsenstart
Gegen 9:30 Uhr wurde der deutsche Leitindex mit rund 24.265 Punkten berechnet und damit 0,1 Prozent über dem Handelsschluss am Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten BASF, Adidas und Airbus, am Ende Rheinmetall, FMC und Siemens Energy.
Marktkommentar
„Wieder einmal beruhigt die Fed die Märkte“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Die Märkte könnten sich auf den Fed-Put verlassen. Thomas Altmann von QC Partners sagte: „Wenn es ungemütlich wird, interveniert die Fed.“ Eine Oktober-Zinssitzung sei schon vor Powells gestriger Rede mit einer beinahe 100-Prozent-Wahrscheinlichkeit eingepreist gewesen. „Es war die Aussicht auf einen langsameren Abbau der Bilanzsumme, die an den Börsen so gut angekommen ist. Damit würde die Fed ihr aktuelles quantitative tightening verlangsamen“, sagte Thomas Altmann von QC Partners.
Auch im Laufe des Tages blicken die Abgeordneten nach Washington, wo am Nachmittag (deutsche Zeit) neue Inflationsdaten veröffentlicht werden.
Devisen und Öl
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,1632 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8597 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 62,15 US-Dollar; das waren 24 Cent oder 0,4 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Ein Sparpaket soll die Finanzierungslücke der Krankenkassen schließen und einen stabilen Zusatzbeitrag ermöglichen. Der Beitrag könne bei 2,9 Prozent liegen; für die konkrete Höhe seien die einzelnen Kassen verantwortlich. Die Maßnahmen sollen das Leben der Menschen nicht beeinflussen.
Stabiler Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sichert mit ihrem Sparpaket einen stabilen Zusatzbeitrag zu. „Wir treffen heute tatsächlich Maßnahmen, um die Lücke, die Finanzierungslücke in der Krankenkasse zu schließen“, sagte sie den Sendern RTL und ntv. Und damit sorge man dafür, dass man einen Zusatzbeitrag empfehlen könne, der bei 2,9 Prozent liege, also stabil bleibe. Allerdings gab sie zu bedenken, dass die einzelnen Kassen am Ende für die Höhe des Zusatzbeitrags verantwortlich sind. „Aber wir schließen die Lücke, die da ist, und sorgen für Stabilität“, so die CDU-Politikerin.
Kaum spürbare Auswirkungen
Die Maßnahmen des Sparpakets nehmen laut der Ministerin keinen Einfluss auf das Leben der Menschen. „Konkret werde der einzelne Bürger wenig merken.“ Der Innovationsfonds stellt zum Beispiel Mittel zur Verfügung, um innovative Versorgungsformen zu testen. „In diesem Fonds haben wir aber auch ausreichend weitere Mittel, um die Projekte weiter zu finanzieren“, erklärte sie.
Einsparungen bei Kassen und Kliniken
Bei den Krankenversicherungen gehe es um steigende Verwaltungsausgaben, die nur bis zu einem gewissen Prozentpunkt refinanziert werden. Als Beispiele nennt die Ministerin Werbungskosten oder Immobilienporto. „Und bei den Krankenhäusern geht es schlicht darum, zwar die Vergütungsanstiege auch auszugleichen, aber eben nur die reellen Kostenanstiege auszugleichen, wieder zu vergüten und eben nicht darüber hinaus.“ Auch da gebe es demnach keine „direkte Auswirkung“ auf Bürger.
Bau von Nord Stream 2 (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) hält eine Wiederaufnahme des ruhenden Zertifizierungsverfahrens für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 mittelfristig für möglich. Voraussetzung ist, dass die Antragstellerin die Gründe für die Aussetzung behebt und gesetzliche sowie sicherheitsrelevante Auflagen erfüllt.
BMWE sieht Neustart des Verfahrens als möglich
„Grundsätzlich kann eine Wiederaufnahme des ruhenden Verfahrens aus Sicht des BMWE mittelfristig nicht ausgeschlossen werden“, schreibt das Ministerium in einer Antwort an die Deutsche Umwelthilfe (DUH), aus der der Fachdienst „Tagesspiegel Background“ zitiert. Dazu müsse die Antragstellerin – gemeint ist die Nord Stream 2 AG – die Gründe für die Aussetzung des Verfahrens beheben.
Eine Zertifizierung des Bundes ist die rechtliche Voraussetzung für die Inbetriebnahme. Das Zertifizierungsverfahren auf Antrag der Nord Stream 2 AG mit Sitz in der Schweiz war am 16. November 2021 vorläufig ausgesetzt worden.
Formale Auflagen und Sicherheitsprüfung
Vor einer Wiederaufnahme müsste das Unternehmen laut BMWE „die formellen Voraussetzungen des Energiewirtschaftsgesetzes an einen Unabhängigen Transportnetzbetreiber“ erfüllen. Laut BMWE gilt zudem: „Das Verfahren bleibt so lange ausgesetzt, bis die Antragstellerin das deutsche Teilstück der Pipeline auf eine inländische Gesellschaft überträgt und durch diese betreiben lässt.“ Vor einer Zertifizierung wäre zudem eine Sicherheitsbewertung und Unbedenklichkeitserklärung des BMWE erforderlich.
Sanktionen und politische Signale
Die EU hat in ihrem 18. Sanktionspaket am 18. Juli ein vollständiges „Transaktionsverbot“ für Nord Stream 2 verhängt, um jede künftige Nutzung der Pipeline auszuschließen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 28. Mai zu, er werde sich gegen eine Inbetriebnahme der Pipeline einsetzen. Einer der beiden Nord-Stream-2-Stränge blieb bei den Sprengstoffanschlägen am 26. September 2022 unbeschädigt und kann russisches Erdgas nach Deutschland transportieren.
(Anzeige) Rückenschmerzen können die Bewegungsfreiheit schnell einschränken und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Bereits wenige Stunden in derselben Position können ausreichen, damit sich die Muskeln verspannen und die Wirbelsäule überlastet wird. Werden diese Warnsignale ignoriert, können sich daraus rasch chronische Probleme entwickeln. Umso wichtiger ist es deshalb, der Vorbeugung bewusst Aufmerksamkeit zu schenken und tägliche Routinen zu schaffen, die die Rückengesundheit spürbar unterstützen. Ein Massagesessel bietet die Möglichkeit, Regeneration mit wohltuender Entspannung zu verbinden. Seine Präsenz im eigenen Zuhause macht es leicht, regelmäßig und unkompliziert etwas für den Rücken zu tun. Im weiteren Verlauf dieses Artikels erklären wir, wie der Hauptmechanismus des Massagesessels funktioniert, warum regelmäßige Anwendungen am wirkungsvollsten sind und wie der Massagesessel zu einem täglichen Begleiter für deinen Rücken werden kann.
Der Hauptmechanismus und seine Bedeutung für den Rücken
Das Herzstück eines jeden Massagesessels sind die Hauptmechanismen mit integrierten Massagebällen. Diese gleiten entlang einer Führungsschiene die Wirbelsäule entlang. So wird der gesamte Rücken massiert – vom Nacken über die Lenden bis hin zu Gesäß und Oberschenkeln. Genau dort sammeln sich nämlich Spannungen am häufigsten. Die Bewegungen orientieren sich an klassischen Massagetechniken wie Kneten oder Klopfen. Das Ergebnis sind weniger Verspannungen, eine bessere Durchblutung und mehr Elastizität in der Muskulatur. Wer diese Zonen regelmäßig lockert, entlastet die Wirbelsäule und hilft dem Körper, mit Alltagsbelastungen besser umzugehen.
Regelmäßige Massagen und ihre nachhaltige Wirkung
Ein einzelner Massagevorgang sorgt für Entspannung, doch erst die regelmäßige Wiederholung entfaltet den vollen Effekt. Regelmäßige Anwendungen fördern die Durchblutung, verbessern die Sauerstoffversorgung des Gewebes und beschleunigen die Regeneration der Muskeln. Auch der Lymphfluss wird angeregt, wodurch der natürliche Reinigungsprozess des Körpers unterstützt wird. Entspannte Muskeln leiden zudem weniger unter Bewegungsmangel oder langem Sitzen. Genauso wichtig ist die psychische Komponente: Massagen senken den Stresshormonspiegel, wirken beruhigend und helfen beim Abschalten. Eine abendliche Anwendung erleichtert das Einschlafen und fördert erholsamen Schlaf, wodurch wiederum das Immunsystem gestärkt und die Energie für den nächsten Tag gesteigert wird.
Funktionen für die Regeneration des gesamten Körpers
Ein moderner Massagesessel verfügt über mehrere Mechanismen. Luftdruckkissen an Schultern, Armen oder Beinen regen zusätzlich die Durchblutung an und verstärken den Entspannungseffekt. Die Fußmassagerollen fördern die Erholung nach einem langen Tag, während die Heizelemente die Muskulatur aufwärmen, Verspannungen lösen und für mehr Komfort während der Sitzung sorgen. Durch diese Kombination kann sich der Körper schneller regenerieren und der Alltag wird deutlich weniger belastend.
Das eigene Zuhause als Ort der täglichen Unterstützung
Ein Massagesessel integriert Gesundheitsvorsorge ganz natürlich in den Alltag. Ein paar Minuten am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung, eine kurze Pause zwischendurch sorgt für neue Energie und eine abendliche Massage in flachliegender Position mit Heizveste hilft beim Abschalten und bereitet den Körper auf erholsamen Schlaf vor. So wird das eigene Zuhause zur persönlichen Gesundheitszone.
Ein Massagesessel verbindet Entspannung und Prävention auf denkbar einfache Weise. Stell dir vor, wie du jeden Tag wohltuende Erleichterung für deinen Rücken und Momente tiefster Entspannung erlebst – in deinem eigenen Zuhause. Ist das nicht genau die Art von Selbstfürsorge, die du verdienst?
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Die Vorsitzende des Marburger Bundes zieht eine alarmierende Bilanz zur Führungskultur in deutschen Krankenhäusern. Machtmissbrauch, Willkür und autoritäres Verhalten seien in vielen Kliniken strukturell verankert und bremsten insbesondere weibliche Karrieren aus, was am Ende die Patientensicherheit gefährde. Anlass sind Ergebnisse einer Umfrage des Hamburger Landesverbands des Marburger Bundes.
Susanne Johna erklärte: „Viele Ärztinnen kehren dem System frustriert den Rücken“, sagte Johna dem Fachdienst „Tagesspiegel Background Gesundheit“. Die „toxische Arbeitsumgebung“ bremse insbesondere weibliche Karrieren aus und gefährde am Ende die Patientensicherheit.
Umfrage als Anlass
Anlass der Kritik ist eine Umfrage des Hamburger Landesverbands des Marburger Bundes, in der Ärzte von Machtmissbrauch und autoritärem Führungsstil berichteten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass, würden wir die Umfrage in anderen Teilen Deutschlands machen, leider genau solche oder ähnliche Ergebnisse herauskämen“, sagte Johna. Es handele sich nicht um Einzelfälle: „Was die Ärztinnen erleben – ich sage bewusst Ärztinnen, denn in der Mehrheit sind es Frauen – beruht auf strukturellen Problemen.“ Der Marburger Bund plane deshalb eine bundesweite Mitgliederbefragung zu Machtmissbrauch, Diskriminierung und Führungskultur, deren Ergebnisse im Frühjahr 2026 vorgestellt werden sollen.
Hierarchien und Abhängigkeiten
Johna sieht die Ursachen auch in der stark hierarchischen Struktur der Kliniken: Die jungen Kollegen seien vollständig abhängig von ihrem Chef. Oft würden Weiterbildung und Arbeitsalltag nach Vorlieben und Launen entschieden. „Wenn sich jemand unbeliebt macht bei dem Weiterbilder, dann wird diese Person vielleicht nicht eingeteilt in einen Funktionsbereich, den sie erlernen möchte und auch muss.“ Wer sich anpasse, um Konflikte zu vermeiden, lerne über die Jahre, zu schweigen – „auch da, wo man sprechen sollte“. Das schade letztlich auch den Patienten: Wenn alle lernen, dass sie besser den Mund halten, dann sei das schlecht – auch für die Patienten.
Obwohl zwei Drittel der Medizinstudierenden in Deutschland weiblich sind, bleibe die Spitze männlich dominiert. „Bei den leitenden Positionen, Chefarztpositionen, erst recht W3-Professuren, machen die Frauen nur etwa 16 Prozent aus. Und das bedeutet im Umkehrschluss, dass zu 84 Prozent auch heute noch Männer bestimmen, was gelehrt und wie ausgebildet wird – und am Ende auch, wie behandelt wird“, sagte Johna. Frauen hätten es im System schwerer, weil die Weiterbildungszeit mit der Familiengründungsphase zusammenfalle. „Perfide ist, dass einige Führungspersonen diesen Umstand den Frauen zum Vorwurf machen und als Karrierekiller legitimieren“, so Johna. Sie berichtete aus eigener Erfahrung: „Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, da sagte mein Chef: `Ach schade, ich dachte, aus Ihnen wird mal was.`“
Positiv hob Johna jene Chefärzte hervor, „die ihre Führungsrolle reflektieren und positiv gestalten“. Doch insgesamt bleibe die Veränderung schwierig. „Am Ende kehren viele Frauen dem System frustriert den Rücken“, so Johna. Die Kliniken könnten es sich aber nicht leisten, hochqualifiziertes Personal zu verlieren. „In der Wirtschaft wird längst in Strukturen und Programme investiert, um die klugen Köpfe zu halten. Das ist im Krankenhaus alles noch nicht richtig angekommen.“
Forderungen an Institutionen
Johna forderte Arbeitgeber, Ärztekammern und Länder auf, gegenzusteuern. „Die Ärztekammern können nicht nur Rügen aussprechen bei Fehlverhalten, sondern auch Weiterbildungsbefugnisse entziehen“, sagte sie. Die Länder könnten bei der Krankenhausreform jene Häuser bevorzugen, „die Mitarbeiterförderprogramme haben und Antidiskriminierungskampagnen initiieren“. Eine gesetzliche Regelung sei nicht nötig: „Wir haben bereits ein Antidiskriminierungsgesetz, dieses Schwert könnte man im Extremfall ziehen.“ Vielmehr fehle vielerorts das Bewusstsein.
Ein Jahr nach dem Start des Rohstofffonds hat die Bundesregierung noch kein einziges Projekt genehmigt. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital unter Berufung auf die staatseigene KfW-Bank, die den Fonds im Auftrag der Bundesregierung aufgebaut hat und verwaltet; bei der KfW liegen demnach fast 50 Anträge von Unternehmen mit konkreten Projekten vor.
Genehmigungsstau trotz voller Antragsliste
Der Staatsfonds ist mit einer Milliarde Euro ausgestattet. Auf den Weg gebracht hatte ihn die Vorgängerregierung bereits im vergangenen Herbst. Ziel ist es, bei kritischen Rohstoffen die Abhängigkeit vor allem von China zu reduzieren, indem eigene Kapazitäten aufgebaut und Lieferkanäle gesichert werden. Der Rohstofffonds finanziert ein Projekt mit 50 bis maximal 150 Millionen Euro Eigenkapital, die KfW sichert das Ausfallrisiko ab.
Bei der KfW stapeln sich fast 50 Anträge von Unternehmen, die mithilfe einer staatlichen Beteiligung neue Quellen erschließen und so die Versorgung mit kritischen Rohstoffen verbessern wollen, berichtet Capital. Die Förderbank selbst kann keine Zusagen machen und wartet seit Wochen vergeblich auf Genehmigungen der Bundesregierung. Verantwortlich ist der interministerielle Ausschuss Rohstoff (IMA Rohstoff) mit Vertretern von Wirtschafts- und Finanzministerium.
Vulcan-Energy-Antrag und laufende Prüfungen
Die Hängepartie verwundert insbesondere im Fall von Vulcan Energy. Das Bergbauunternehmen mit australischer Muttergesellschaft will im Oberrheingraben nachhaltiges Lithium fördern und hat bereits im Oktober 2024 einen Antrag auf eine Beteiligung des Rohstofffonds in Höhe von 150 Millionen Euro gestellt.
„Die Wirtschaftsprüfer von PwC seien „mit der Begutachtung des Projekts von Vulcan Energy beauftragt“, erklärten Bundeswirtschaftsministerium und Bundesfinanzministerium auf Capital-Anfrage.“ Es liefen „aktuell für zwei Projekte Due-Diligence-Prüfungen“, erklärten die beiden Ministerien ebenfalls auf Capital-Anfrage. Erst im Juli erhielt PwC den Job als Prüfungsgesellschaft nach einer EU-weiten Ausschreibung. Wann der IMA Rohstoff eine erste Entscheidung trifft, ist unklar. Der IMA-Rohstofffonds soll sich alle zwei bis drei Monate treffen, regulär wieder Ende November; möglich seien auch kurzfristig Sondersitzungen, verlautet es aus den beiden Ministerien.
Finanzierung und Konflikte zwischen den Ministerien
Grund für den Genehmigungsstau dürfte auch ein Streit zwischen den Ministerien für Wirtschaft und für Finanzen sein, heißt es laut Capital aus damit befassten Kreisen. Bei der Finanzierung des Fonds gab es Klärungsbedarf, bestätigte das Wirtschaftsministerium. Man habe sich auf eine „geteilte Finanzierung“ geeinigt, so das Wirtschaftsministerium. Konkreteres wollten beide Ministerien dazu nicht mitteilen. Man gehe davon aus, dass „noch in diesem Jahr erste Projekt-Entscheidungen getroffen werden“, hieß es aus beiden Ministerien.
Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist zum Ende des zweiten Quartals 2025 auf 2.554,0 Milliarden Euro gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am Mittwoch mitteilte, entspricht das einem Plus von 1,2 Prozent oder 30,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorquartal.
Öffentliche Verschuldung steigt im zweiten Quartal 2025
Zum öffentlichen Gesamthaushalt zählen die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.
Bund und Sondervermögen
Die Schulden des Bundes stiegen zum Ende des zweiten Quartals 2025 gegenüber dem Vorquartal um 30,9 Milliarden Euro (1,8 Prozent), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Unter anderem hat das „Sondervermögen Bundeswehr“ seine Verschuldung um 9,2 Prozent oder 2,4 Milliarden Euro auf 28,3 Milliarden Euro erhöht.
Länder, Kommunen und Sozialversicherung
Die Länder waren zum Ende des zweiten Quartals 2025 mit 609,8 Milliarden Euro verschuldet, dies entspricht einem Rückgang um 5,7 Milliarden Euro (-0,9 Prozent) gegenüber dem Vorquartal. Prozentual am stärksten gegenüber dem Vorquartal sanken die Schulden in Sachsen-Anhalt (-3,7 Prozent), in Baden-Württemberg und Niedersachsen (jeweils -2,6 Prozent). Der stärkste Schuldenanstieg gegenüber dem Vorquartal wurde für Mecklenburg-Vorpommern mit +5,5 Prozent ermittelt. Auch in Schleswig-Holstein (+2,8 Prozent) und Hessen (+2,5 Prozent) stiegen die Schulden vergleichsweise stark.
Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden nahm die Verschuldung zum Ende des zweiten Quartals 2025 gegenüber dem Vorquartal zu. Sie stieg um 5,4 Milliarden Euro (+3,1 Prozent) auf 179,8 Milliarden Euro. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Vorquartal wiesen dabei die Gemeinden und Gemeindeverbände in Brandenburg (+5,7 Prozent) auf, gefolgt von Rheinland-Pfalz (+5,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (+4,2 Prozent). Einen Rückgang der Verschuldung gab es wie schon im ersten Quartal 2025 lediglich in Thüringen (-0,6 Prozent).
Die Verschuldung der Sozialversicherung sank im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Millionen Euro (-1,7 Prozent) auf 9,7 Millionen Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Die Zahl der an Demenz verstorbenen Menschen ist in Deutschland weiter gestiegen: 2024 wurden 61.927 Sterbefälle durch eine Demenzerkrankung registriert, 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr und 23,2 Prozent mehr als im zehnjährigen Durchschnitt. Rund 89,1 Prozent der Verstorbenen waren 80 Jahre und älter. Insgesamt starben 2024 rund 1,01 Millionen Menschen, zwei Prozent weniger als 2023.
Demenz-Todesfälle legen deutlich zu
Nach den Ergebnissen der Todesursachenstatistik wurden im Jahr 2024 in Deutschland 61.927 Sterbefälle durch eine Demenzerkrankung verursacht, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Das waren 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr und 23,2 Prozent mehr als im zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024.
Demenz zählt seit Jahren zu den häufigsten Todesursachen bei Frauen und nimmt auch bei Männern zu. 2024 starben 21.247 Männer an Demenz – ein Plus von 27,9 Prozent gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt. Demgegenüber starben 40.680 Frauen an Demenz, 20,8 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024, so Destatis.
Rund 89,1 Prozent der im Jahr 2024 an Demenz Verstorbenen waren 80 Jahre und älter. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der durch Demenz verursachten Sterbefälle in dieser Altersgruppe um 4,6 Prozent. Im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt war der Anstieg bei Männern ab 80 Jahren mit +32,9 Prozent besonders stark, während der Anstieg bei Frauen derselben Altersgruppe bei 22,2 Prozent lag, teilte Destatis mit.
Gesamtsterblichkeit und häufigste Todesursachen
Insgesamt starben im Jahr 2024 in Deutschland rund 1,01 Millionen Menschen. Das waren zwei Prozent weniger als 2023 (1,03 Millionen Verstorbene). Damit sank die Zahl der Sterbefälle im zweiten Jahr in Folge, wie Destatis mitteilte.
Die häufigsten Todesursachen waren wie in den Vorjahren Krankheiten der Kreislaufsysteme (339.212) und bösartige Neubildungen (230.392). An ihnen starben mit 56,5 Prozent mehr als die Hälfte der Verstorbenen. Die Sterbefälle aufgrund von bösartigen Neubildungen, hierzu zählen sämtliche Krebsarten, blieben fast unverändert zum Vorjahr (+0,04 Prozent). Bei den Krankheiten der Kreislaufsysteme, dazu zählen unter anderem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) und Schlaganfall, gab es einen leichten Rückgang (-2,6 Prozent), so Destatis.
Krankheiten der Kreislaufsysteme und bösartige Neubildungen dominieren die Todesursachen auch getrennt nach Geschlecht: Zu den drei häufigsten Todesursachen von Männern zählen die chronische ischämische Herzkrankheit (39.765), bösartige Neubildungen der Bronchien und der Lunge (26.441) und der akute Myokardinfarkt (24.875). Die drei häufigsten Todesursachen von Frauen waren nicht näher bezeichnete Demenz (37.109), chronische ischämische Herzkrankheit (30.955) und Herzinsuffizienz (22.349), teilte Destatis mit.
Die Europäische Kommission fördert den Ausbau der KI-Infrastruktur in Europa mit neuen Fabriken und „KI-Antennen“ in 13 Ländern, um den Zugang zu Trainingszentren zu verbessern. Litauen erhält EU-Mittel für die erste KI-Fabrik der Union.
Die Europäische Kommission hat den Start von „KI-Antennen“ in 13 Mitgliedsstaaten bekannt gegeben. Diese Hubs sollen den Zugang zu europäischen KI-Trainingszentren erleichtern und die digitale Infrastruktur stärken. Gleichzeitig plant die Kommission den Bau von sechs neuen KI-Fabriken, um die Kapazitäten im Block zu erweitern. Die Investitionsoffensive zielt darauf ab, Europas Wettbewerbsfähigkeit im Bereich künstlicher Intelligenz zu steigern.
Litauen erhält EU-Förderung für erste KI-Fabrik
Litauen hat sich erfolgreich um EU-Mittel für die Gründung einer KI-Fabrik namens LitAI beworben. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro erhält 65 Millionen Euro an Mitfinanzierung aus Brüssel. Die Fabrik wird als erste ihrer Art in der Europäischen Union beschrieben, wie The Baltic Times berichtet.
Belgien plant Vernetzung mit deutschen und finnischen Standorten
Belgien beabsichtigt, seine KI-Infrastruktur mit Fabriken in Deutschland und Finnland zu vernetzen. Dieser grenzüberschreitende Ansatz soll die Nutzung von Kapazitäten optimieren und die Zusammenarbeit innerhalb der EU verbessern. Die Pläne unterstreichen den Fokus auf eine vernetzte KI-Infrastruktur in Europa, wie aus Berichten von All-About-Industries hervorgeht.
Die Europäischen Kommission hat bereits erste Schritte zur Umsetzung der Investitionspläne eingeleitet, darunter die Bereitstellung von Fördermitteln und die Koordination mit nationalen Partnern. Details zu den Standorten der geplanten KI-Fabriken wurden noch nicht veröffentlicht. reddit.com berichtet über die Unterstützung von Länderpartnerschaften in diesem Bereich.