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Innenminister warnen vor wachsender Drohnengefahr über kritischen Zielen

Die Innenminister der Länder sehen sich wegen vermehrter Drohnenüberflüge über kritischen Infrastrukturen in Deutschland zunehmend unter Druck. In einem vertraulichen Beschluss der Innenministerkonferenz fordern sie vom Bund zusätzliche Maßnahmen und eine klarere Zuständigkeitsverteilung bei der Abwehr und Bekämpfung von Drohnen. Das von Bund und Ländern zuletzt eingerichtete Drohnenabwehrzentrum halten sie dafür nicht für ausreichend.

Innenministerkonferenz warnt vor Gefährdung der öffentlichen Sicherheit

Laut einem unveröffentlichten Beschluss der Innenministerkonferenz von Anfang Dezember, über den die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagsausgaben) berichtet, haben die „Sichtungen von potenziell sicherheitsgefährdenden Drohnen in der Bundesrepublik Deutschland“ „deutlich zugenommen“. „Insbesondere über kritischen Infrastrukturen wie Häfen, Flughäfen und Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie sowie militärischen Einrichtungen ist diese Entwicklung besorgniserregend“ und könne „eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der Interessen unseres Staates darstellen“.

Die Innenminister der Länder zeigen sich angesichts dieser Entwicklung alarmiert. Ihrer Einschätzung nach reichen die bestehenden Strukturen und Maßnahmen zur Drohnenabwehr nicht aus, um der gestiegenen Zahl der Sichtungen wirksam zu begegnen.

Forderung nach gebündelten Ressourcen und klaren Zuständigkeiten

Die Länder fordern deshalb vom Bund, in den nächsten Monaten verstärkt gegenzusteuern. Das zuletzt eingeweihte Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern reicht ihnen demnach nicht. „In Anbetracht der veränderten geopolitischen Lage müssen daher alle Ressourcen gebündelt werden, um diesen Entwicklungen wirksam zu begegnen“, heißt es in dem Papier weiter. Es gehe darum, „die Handlungsfähigkeit von Staat und Gesellschaft aufrechtzuerhalten“.

Bis zur Frühjahrssitzung der Innenminister im Juni soll das Bundesinnenministerium nach dem Willen der Länder eine „abgestimmte Regelung zur konzeptionellen Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Abwehr und Bekämpfung von Drohnen“ vorlegen. Dabei seien die Aufgaben und Eingriffsbefugnisse von Bundeswehr, Bundespolizei, Länderpolizeien und weiteren Sicherheitsbehörden eindeutig voneinander abzugrenzen.

Innenminister sehen Defizite beim Informationsaustausch

Das vertrauliche Papier benennt zudem Defizite im bisherigen Vorgehen gegen illegitime Drohnenflüge. Demnach fehlt auf Behördenebene offenbar ein systematischer Informationsaustausch über die Hinterleute dieser Flüge. Die Innenministerkonferenz bitte das Bundesinnenministerium zu prüfen, inwieweit der Bund eine „zentrale Datei generieren und organisieren kann“, in der die „Steuernden“ eines illegitimen Fluges registriert werden könnten.

Eine solche Datenbank soll den Angaben zufolge Ermittlern ermöglichen, Mehrfachtäter und Muster besser zu erkennen. Ziel sei es, durch eine verbesserte Datengrundlage wirksamere Ermittlungsansätze gegen sicherheitsgefährdende Drohnennutzung zu schaffen.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Sigmar Gabriel fordert harte Reformen für Europas Überleben

EU-Fahnen (Archiv)
EU-Fahnen (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Der Vorsitzende der Atlantikbrücke und frühere Außenminister Sigmar Gabriel fordert angesichts der strategischen Abkehr der USA von Europa tiefgreifende Reformen in der EU. In einem Gastbeitrag warnt er vor einem Untergang Europas im „Strudel nationalistischen Wiedergangs“ und mahnt mehr Tempo bei Entscheidungen wie dem Mercosur-Handelsabkommen an.

Gabriel fordert „Rosskur“ für Europa

Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantikbrücke und früherer Außenminister, hat angesichts der strategischen Abkehr der USA von Europa die Europäer zu einer „Rosskur“ aufgerufen. „Die eigentliche Mangelware in unserer Politik ist nicht das Geld, sondern der Mut zu Reformen“, schreibt Gabriel in einem Gastbeitrag für das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Europa brauche „eine Rosskur durch entschlossene Regierungen von innen – oder es wird untergehen im Strudel nationalistischen Wiedergangs“. In dessen weiterem Verlauf würden nur die stärksten Mächte dominieren und wirtschaftlich überleben, so Gabriel. Das seien „USA, China, Russland und gewiss auch Indien“.

Kritik an europäischer Handelspolitik

Bezogen auf die anstehende Entscheidung zum Mercosur-Handelsabkommen zwischen der EU und lateinamerikanischen Ländern sagte Gabriel laut „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Nur normativ in der Welt unterwegs zu sein, um andere von der Richtigkeit und Einzigartigkeit europäischer Werte zu überzeugen, wird nicht mehr reichen.“ Europa könne es sich schlicht nicht leisten, Freihandelsabkommen wie Mercosur mehr als 20 Jahre liegenzulassen, weil es die Staaten Südamerikas erst einmal dazu bringen wolle, genauso ökologisch und sozial zu werden wie Europa. Der langjährige SPD-Chef mahnte: „Tempo ist gefragt und die zentrale Währung in der neuen Zeit nach dem Epochenbruch.“

„Postamerikanisches Zeitalter“ und Epochenbruch

Als Epochenbruch beschreibt Gabriel die neue nationale Sicherheitsstrategie der Amerikaner. Europa, so Gabriel im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, sei endgültig im „postamerikanischen Zeitalter“ angekommen. „Nicht die Abkehr von ihrer Rolle als europäischer Macht ist das eigentlich Skandalöse dieser Sicherheitsstrategie, sondern die Ankündigung der Einmischung in die Innenpolitik der europäischen Mitgliedstaaten mit dem Ziel der Zerstörung der Europäischen Union.“ Nichts anderes habe Putin mit seiner Unterstützung europafeindlicher Parteien zum Ziel.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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EU pocht trotz US-Druck auf strikte Digitalregeln für Techkonzerne

Symbolbild Homeoffice
Foto: dts

EU-Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen will die europäischen Digitalgesetze trotz scharfer Kritik aus den USA konsequent gegenüber großen Technologiekonzernen anwenden. In einem Interview mit dem Magazin „Stern“ betonte sie, die Regeln dienten dem Schutz von Bürgern und Kindern sowie einem fairen Wettbewerb und seien daher nicht verhandelbar.

Virkkunen weist Zensurvorwürfe aus den USA zurück

EU-Kommissionsvizepräsidentin und Digitalkommissarin Henna Virkkunen hat angekündigt, die europäischen Digitalregeln entschlossen umzusetzen. „Ich werde unsere Digitalgesetze durchsetzen“, sagte Virkkunen dem „Stern“. Die jüngste Strafe gegen die Plattform X sei ein Zeichen dafür. Die Gesetze seien zum Schutz der Bürger und Kinder gegen Onlinegefahren und für fairen Wettbewerb, so die Digitalkommissarin.

US-Vizepräsident J.D. Vance hatte der EU wiederholt vorgeworfen, mit dem Digital Services Act die Meinungsfreiheit in Europa zu beschneiden und damit die transatlantische Wertegemeinschaft zu gefährden. Zu den Zensurvorwürfen sagte Virkkunen dem „Stern“: „Wir wissen alle, dass sie falsch sind.“ Die EU-Kommission habe niemals auch nur eine einzige Entscheidung über die Zulässigkeit von Inhalten im Internet getroffen.

Rückhalt für EU-Linie im Europaparlament

Auch im Europaparlament gibt es Unterstützung für einen konsequenten Kurs gegenüber den USA. Europaparlamentarier Andreas Schwab (CDU) warnte im „Stern“ davor, nun nachzugeben. „Europa würde an Glaubwürdigkeit verlieren. Wir würden zeigen, dass wir zwar regulieren können, aber nicht bereit sind, für unsere Werte und Standards einzustehen. Das wäre ein fatales Signal“, sagte Schwab dem „Stern“.

Die Grünen-Parlamentarierin Alexandra Geese betonte im „Stern“, die EU habe mehr zu gewinnen als zu verlieren. „Die US-Wirtschaft ist auf den europäischen Binnenmarkt angewiesen. Wir sollten uns in Europa nicht kleiner machen als wir sind, sondern selbstbewusst auftreten.“ Weiter sagte Geese: „Trump und Vance verstehen Stärke, nicht Duckmäuserei.“

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Weber fordert eingefrorene Russland-Milliarden für Ukraine-Hilfe

Manfred Weber
Manfred Weber (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

CSU-Politiker Manfred Weber fordert, eingefrorene russische Vermögen in Europa zur Unterstützung der Ukraine zu nutzen. Die EU-Regierungschefs müssten damit ein klares Signal an Russland senden und die Verteidigung der europäischen Freiheit unterstreichen, sagte er dem Nachrichtenmagazin Focus.

Forderung nach Nutzung eingefrorener russischer Gelder

Der Europapolitiker Manfred Weber hat die EU-Regierungschefs dazu aufgefordert, die in Europa eingefrorenen russischen Vermögen für die Unterstützung der Ukraine zu nutzen. „Wir müssen die 140 Milliarden an russischen Geldern gegen den Kriegstreiber Putin mobilisieren“, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin Focus. „So senden wir Europäer ein klares Signal, dass wir entschlossen sind, unsere Freiheit zu verteidigen.“

Das Prinzip sei klar, unterstrich Weber gegenüber Focus: „Russland hat diesen Krieg begonnen. Russland muss für die angerichteten Schäden aufkommen.“

„Europas Antwort kann nur Stärke sein“

Weber glaubt nicht, dass der russische Präsident Interesse an einem Frieden hat. „Putin kann diesen furchtbaren Krieg sofort stoppen. Er kann seinen Soldaten jederzeit einen Waffenstillstand befehlen.“ Putin habe es seit Jahren nicht getan, „weil er kein Interesse an Frieden hat“, warnte Weber im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Focus.

„Er ist getrieben von einem imperialistischen Expansionismus. Europas Antwort darauf kann nur Stärke sein. Genau darum geht es beim kommenden Europäischen Rat.“

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Mann tot: Schon wieder schweres Gewaltverbrechen in Herford

Einsatzfahrt Polizei, Foto: Maurice Guss
Einsatzfahrt Polizei / Symbolfoto: Maurice Guss

Erneut ein schweres Gewaltverbrechen in Herford (50km von Osnabrück): Ein Mann ist am Mittwochnachmittag blutüberströmt vor einem Geschäft aufgefunden worden und später im Krankenhaus verstorben. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus und hat eine Mordkommission eingerichtet. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen.

Nach ersten Informationen wurde der Mann in der Nähe des Alten Marktes in der Herforder Innenstadt entdeckt. Passanten fanden ihn schwer verletzt vor einem Geschäft liegend und alarmierten die Rettungskräfte. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt. Zu den genauen Umständen der Tat äußerte sich die Polizei zunächst nicht.

Mann erliegt später im Krankenhaus seinen Verletzungen

Wie die „Neue Westfälische“ berichtet, soll der Mann zuvor aus einem Wohnhaus gekommen sein. Anwohner gaben an, gegen 16.10 Uhr eine lautstarke Auseinandersetzung aus dem Gebäude an der Ecke Rennstraße/Lessingstraße gehört zu haben. Kurz darauf habe sich der Mann schwer verletzt aus dem Haus auf den Bürgersteig geschleppt und sei dort zusammengebrochen. Trotz schneller Hilfe durch Rettungskräfte erlag er später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Polizei Bielefeld bestätigte, dass es sich um ein mutmaßliches Gewaltverbrechen handelt. Zur Klärung der Todesursache soll der Leichnam am Donnerstag von Gerichtsmedizinern untersucht werden. Auch zu möglichen Tatverdächtigen oder Hintergründen wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Mehrere Festnahmen – Spezialeinheiten im Einsatz

Noch in der Nacht wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen. Ob und in welchem Zusammenhang sie mit der Tat stehen, ist bislang unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft kündigten an, weitere Details ebenfalls am Donnerstag bekanntzugeben. An dem Einsatz waren neben zahlreichen Streifen auch Spezialkräfte beteiligt, der Polizeieinsatz dauerte mehrere Stunden an.

Zweiter Großeinsatz binnen weniger Tage

Es ist bereits der zweite schwere Gewaltfall innerhalb kurzer Zeit in Herford. Erst in der vergangenen Woche, am 11. Dezember, war ein Jugendlicher bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein 15-Jähriger, wurde kurz nach der Tat festgenommen.

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SPD fordert sozial gestaffelte Rentenreform mit höheren Niedrigrenten

Senioren mit
Senioren mit Rollstuhl (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat in der Debatte um die Rentenreform eine stärkere soziale Staffelung und eine Orientierung des Renteneintrittsalters an Berufsbildern ins Gespräch gebracht. In einem Interview mit den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben) plädierte er für ein „tragfähiges und gerechtes“ System und warnte vor einer Reform, die allein auf Leistungskürzungen setze.

„Nicht eine einzelne Zahl, sondern ein stimmiges Gesamtkonzept“

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf stellte in den Zeitungen der Mediengruppe Bayern klar, dass für ihn nicht eine konkrete Kennziffer im Zentrum der Rentendebatte steht. „Entscheidend ist nicht eine einzelne Zahl, sondern ein stimmiges Gesamtkonzept“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben) auf die Frage, ob 45 Beitragsjahre bei der SPD gesetzt seien. „Wenn wir sagen, wir wollen offen diskutieren, dann sollten wir das auch so tun“, forderte Klüssendorf.

Klüssendorf betonte, Reformüberlegungen dürften sich nicht auf Einschnitte beschränken. „Ich möchte ein System haben, das tragfähig und gerecht ist. Reform darf nicht bedeuten, nur über Leistungskürzungen nachzudenken“, so Klüssendorf. Er sprach sich dafür aus, die Entwicklung niedriger und höherer Renten auseinanderzuziehen: „Wir sollten mutige Schritte gehen, etwa auch darüber diskutieren, niedrige Renten stärker ansteigen zu lassen als höhere Renten.“

Beispiele aus anderen Ländern

Mit Blick auf eine mögliche soziale Staffelung verwies Klüssendorf auf internationale Erfahrungen. Was die soziale Staffelung angehe, zeigten andere Länder, dass es funktionieren könne, erklärte der SPD-Generalsekretär. „Dort wachsen niedrigere Renten stärker an und sind oft schon bei der Berechnung bevorteilt, weil nicht jeder Rentenpunkt gleich viel wert ist. So können Menschen mit niedrigen Renten doppelt profitieren.“

Renteneintrittsalter nach Berufsbildern

Neben der sozialen Staffelung der Renten brachte Klüssendorf eine stärkere Differenzierung beim Renteneintrittsalter ins Spiel. „Ich finde den Gedanken, das Renteneintrittsalter auch an Berufsbildern zu orientieren, interessant“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Mit dem festen gesetzlichen Renteneintrittsalter seien „in gewissem Sinne doch diejenigen im Nachteil, die in körperlich herausfordernden Berufen früh anfangen und dann möglicherweise in späteren Jahren gar nicht mehr in der Lage sind, weiterzuarbeiten“.

Aus Sicht des SPD-Politikers sollte die individuelle Erwerbsbiografie stärker berücksichtigt werden. Deshalb fände er es schlüssig, „zu berücksichtigen, wann mit der Arbeit begonnen wurde, wie lange eingezahlt wurde und was für Arbeit gemacht wird“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Ostdeutschland investiert deutlich mehr Geld in Kinderbetreuung

Kinder (Archiv)
Kinder (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Ostdeutsche Bundesländer geben pro Kopf deutlich mehr Geld für die Betreuung von Kindern unter sechs Jahren aus als westdeutsche Länder. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus Köln, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) berichten. Besonders große Unterschiede gibt es bei den Ausgaben für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren und bei den Nettoausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe.

Brandenburg an der Spitze, Baden-Württemberg Schlusslicht

Im Untersuchungszeitraum des Jahres 2023 hat Brandenburg mit 12.145 Euro pro Kind am meisten für Kitas und Tageseltern im Verhältnis der unter Sechsjährigen investiert. Es folgten Berlin (11.964 Euro pro Kind unter sechs Jahren), Mecklenburg-Vorpommern (11.061 Euro) und Sachsen-Anhalt (10.693 Euro).

Relativ geringe öffentliche Ausgaben für die Betreuung der unter Sechsjährigen tätigten demnach Nordrhein-Westfalen mit 9.085 Euro pro Kind, Bayern mit 8.978 Euro pro Kind und das Saarland mit 8.895 Euro pro Kind. Schlusslicht ist Baden-Württemberg mit 8.590 Euro pro Kind unter sechs Jahren. Im Bundesschnitt investierten die Länder 9.563 Euro pro Kind unter sechs Jahren.

Höhere Betreuungsquoten für unter Dreijährige im Osten

Als Hauptgrund für die Unterschiede nennt IW-Studienautor und Familienökonom Wido Geis-Thöne die unterschiedlichen Betreuungsquoten im Alter unter drei Jahren. „Waren im März 2023 im Westen nur 19,4 Prozent der (Nichtschul-)Kinder in den Kitas unter drei Jahren alt, traf das im Osten auf 28,2 Prozent zu“, schreibt er in seiner Analyse (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Zeitungen der Funke-Mediengruppe). „Bei gleicher Qualität erfordert die Betreuung dieser kleineren Kinder einen wesentlich höheren Personaleinsatz und ist entsprechend kostenintensiver.“

Viele westdeutsche Länder würden vergleichsweise schlecht abschneiden, was daran liege, dass dort weniger Kinder unter drei Jahren von Kitas oder Tageseltern betreut werden würden.

Unterschiede auch bei Kinder- und Jugendhilfe

Mit Blick auf die Nettoausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe würde im Verhältnis zur Gesamtzahl der Minderjährigen Bremen mit 2.657 Euro pro Kind am meisten investieren, gefolgt von Berlin (1.969 Euro), Sachsen-Anhalt (1.829 Euro) und Brandenburg (1.827 Euro). Bayern (1.082 Euro), Baden-Württemberg (1.172 Euro) und Thüringen (1.398 Euro) würden demnach am wenigsten für die Kinder- und Jugendhilfe ausgeben.

Entsprechend zieht Geis-Thöne als Fazit, „dass vor allem Baden-Württemberg und Bayern noch mehr Geld für die Kinderbetreuung, wie auch für die Kinder und Jugendhilfe insgesamt, aufwenden könnten und sollten“. In beiden Bundesländern sei es sinnvoll, die Betreuung für unter Dreijährige attraktiver zu machen.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Kostenexplosion: Regierungsterminal am BER wird Milliardenprojekt

WC im
WC im Wartebereich des Regierungsflughafens (Archiv) / via dts Nachrichtenagentur

Der geplante Umbau des Regierungsterminals am Hauptstadtflughafen BER wird einem Medienbericht zufolge deutlich teurer als bisher angenommen. Statt der ursprünglich veranschlagten mindestens 340 Millionen Euro rechnet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) demnach inzwischen mit Kosten in Milliardenhöhe. Ursache sind vor allem die vollständige Verlegung der Flugbereitschaft der Bundeswehr nach Schönefeld bis 2038, eine größere Flotte und zusätzliche bauliche Anforderungen. Scharfe Kritik an der Kostenentwicklung kommt vom Bund der Steuerzahler.

Kostenprognose steigt auf bis zu 2,5 Milliarden Euro

Nach Informationen der „Bild“ (Donnerstagausgabe), die sich auf Prognosen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) beruft, kalkuliert die Behörde für den Umbau des Regierungsterminals am Flughafen BER inzwischen mit rund 1,7 Milliarden Euro. In den BImA-Unterlagen sei im schlimmsten Fall sogar von bis zu 2,5 Milliarden Euro die Rede, berichtet die Zeitung. Ursprünglich waren im Jahr 2019 mindestens 340 Millionen Euro veranschlagt worden.

Die BImA begründet die deutliche Kostensteigerung laut „Bild“ vor allem mit der vollständigen Verlegung der Flugbereitschaft der Bundeswehr nach Schönefeld bis 2038 und einer vergrößerten Flotte. Durch die Stationierungsentscheidung vom März 2022 sowie die Anschaffung größerer Luftfahrzeuge habe sich der Bedarf an Abstellpositionen und technischer Infrastruktur erheblich erhöht, heißt es in den Unterlagen. Zusätzliche Flächen würden zudem wegen geänderter Bauvorschriften und technischer Normen erforderlich.

Statt der ursprünglich geplanten rund 304.000 Quadratmeter werde nun eine Fläche von etwa 570.000 Quadratmetern benötigt, geht aus den von der „Bild“ zitierten BImA-Prognosen hervor.

Scharfe Kritik vom Bund der Steuerzahler

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, kritisiert die Entwicklung scharf. „Wieder gerät ein Prestigeprojekt des Bundes aus den Fugen“, sagte Holznagel der „Bild“. „Offensichtlich kann der Bund nicht mehr mit Millionen-Beträgen planen, es müssen gleich Milliarden sein.“

Die Kostenexplosion beim Regierungsflughafen sei kaum nachvollziehbar und stehe „im krassen Widerspruch zur Haushaltsmisere“ des Bundes, sagte er der Zeitung. „Diese Planungen brauchen dringend ein Stoppschild, die Abwicklung des Regierungsflugbetriebes und die Beförderung von Polit-Prominenz muss rein funktional ausgerichtet sein, ohne teuren Schnickschnack.“

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Dobrindt plant Aufnahme weiterer 535 Afghanen aus Pakistan

Alexander Dobrindt
Alexander Dobrindt am 17.12.2025 / via dts Nachrichtenagentur

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) will weitere 535 Afghanen mit bestehender Aufnahmezusage aus Pakistan nach Deutschland holen. Nach Angaben des Ministers handelt es sich dabei um Menschen aus dem Bundesaufnahmeprogramm und dem Ortskräfteprogramm, deren Einreise möglichst noch im Dezember erfolgen soll. Zugleich sorgt die Entscheidung der Bundesregierung, rund 650 Personen mit früherer Zusage über eine sogenannte Menschenrechtsliste endgültig abzusagen, für Spannung im Umgang mit afghanischen Schutzsuchenden.

535 Afghanen mit Aufnahmezusage in Pakistan

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) erläuterte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben) die Pläne zur Einreise weiterer Afghanen aus Pakistan nach Deutschland. „Es handelt sich aktuell noch um 460 Personen, die sich im Bundesaufnahmeprogramm befinden, und 75 Personen, die sich im Ortskräfteprogramm befinden und sich derzeit in Pakistan aufhalten“, sagte der Minister dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).

„Das sind Personen, bei denen wir davon ausgehen, dass die Einreise nach Deutschland erfolgen wird. Wir haben ein Interesse daran, dass das möglichst schnell abgearbeitet wird und sind darüber mit den pakistanischen Behörden im Austausch“, so Dobrindt gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Wir wollen das so weit wie möglich im Dezember abschließen. Es kann aber auch sein, dass es noch einzelne Fälle gibt, die wir im neuen Jahr bearbeiten müssen.“

Charterflug nach Berlin und laufende Programme

Zuletzt waren mit einem von der Bundesregierung organisierten Charterflug 160 Afghanen nach Berlin gekommen. Laut Bundesinnenministerium handelt es sich um 154 Menschen aus dem Bundesaufnahmeprogramm. An Bord der Maschine war ferner eine frühere Ortskraft mit fünf Angehörigen. Dem Flug waren erfolgreiche Klagen von Betroffenen auf Erteilung eines Visums vorausgegangen.

Absagen für Menschen auf „Menschenrechtsliste“

Rund 650 Menschen aus Afghanistan, die Zusagen über eine „Menschenrechtsliste“ erhalten hatten, bekamen vergangene Woche eine endgültige Absage von der Bundesregierung – mit der Begründung, „dass kein politisches Interesse zur Aufnahme mehr vorliegt“.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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Sozialverband warnt: Bürgergeld-Verschärfung trifft Unschuldige hart

Symbolbild Bürgergeld
Symbolbild Bürgergeld / Foto: dts

Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, warnt vor den Folgen der geplanten Verschärfungen beim Bürgergeld. Sie befürchtet, dass die Reform viele Menschen im Grundsicherungsbezug treffe, die weder betrügen noch Arbeit verweigern. Zugleich fordert sie armutsfeste Löhne und bezahlbaren Wohnraum, um das Vertrauen in den demokratischen Staat zu stärken.

SoVD-Chefin kritisiert Generalverdacht gegen Leistungsberechtigte

Die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, hat die geplanten Verschärfungen bei der Reform des Bürgergelds scharf kritisiert. „Ich mache mir große Sorgen, dass diese Reform mit ihren zahlreichen Verschärfungen viele Menschen im Grundsicherungsbezug trifft, die weder betrügen noch sich der Arbeit verweigern“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Engelmeier verwies auf aktuelle Daten zum Verhalten von Leistungsbeziehenden. Die Zahlen zeigten „eindeutig, dass sich der überwiegende Teil der Leistungsberechtigten an die Regeln hält. Alle unter Generalverdacht zu stellen, ist daher der falsche Weg“, bemängelte Engelmeier laut „Rheinischer Post“.

Forderung nach armutsfesten Löhnen und bezahlbarem Wohnraum

Nach Einschätzung von Engelmeier braucht es andere politische Antworten als schärfere Sanktionen. Was es brauche, seien „armutsfeste Löhne und bezahlbarer Wohnraum“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Die Menschen müssen wieder Sicherheit spüren und das Vertrauen haben, dass sich Arbeit immer lohnt. Nur so können wir das Vertrauen in unseren demokratischen Staat stärken.“

Bundeskabinett beschließt Reform mit härteren Sanktionen

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch eine Reform des Bürgergelds beschlossen. Geplant sind dabei strengere Mitwirkungspflichten für Bezieher sowie verschärfte Sanktionen bei der Verweigerung von Kooperation. Auch die komplette Streichung von Leistungen soll demnach möglich sein.

Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .

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