Markus Brunnermeier, Ökonomieprofessor an der US-Eliteuniversität Princeton, kritisiert Deutschlands Festhalten an alten Industrien und Technologien. Dem „Spiegel“ sagte er, die Rückkehr zum Verbrennungsmotor sei keine Antwort auf schleppende E-Auto-Verkäufe. Am Montag tritt Brunnermeier bei einem Symposium des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin auf.
Kritik am Kurs der Industrie
„Wir leben nicht auf einer Insel, die Welt verändert sich“, sagte Markus Brunnermeier dem „Spiegel“. „Nur weil sich E-Autos gerade schlecht verkaufen, nützt es nichts, stattdessen wieder Verbrennungsmotoren zu exportieren. Das ist in Zeiten technologischer Umwälzungen keine Lösung, auch wenn Populisten das suggerieren.“
Resiliente Wirtschaftspolitik gefordert
Am Montag tritt Brunnermeier bei einem Symposium des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin auf. Seine Botschaft: „Wirtschaftspolitik muss resilient sein, also flexibel auf Erschütterungen reagieren können.“ Statt in alte Denkmuster zu verfallen, müsse Deutschland sich gezielt dem Neuen zuwenden. „Das ist die Chance für die deutsche Wirtschaft, wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren.“
Mehr Durchlässigkeit im Arbeitsmarkt
Aus seiner Sicht müssten der Arbeitsmarkt in Deutschland und die Berufsbilder durchlässiger werden. Es gebe zu wenige Generalisten, aber zu viele Fachexperten. Es werde unterschieden zwischen Bank-, Versicherungs-, Immobilienkaufleuten und Steuerfachangestellten, so Brunnermeier. „Die könnte die KI überflüssig machen. Sinnvoller wäre, dass jeder eine Grundausbildung absolviert, etwa zum Kaufmann oder zur Kauffrau. Auf dieser Basis kann man sich immer wieder neu spezialisieren, je nachdem, welche Expertise gerade gefragt ist. Ein Job fürs ganze Leben, das ist vorbei.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .