Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin (DGINA), Harald Dormann, stellt den Nutzen härterer Strafen bei Angriffen auf medizinisches Personal infrage. Er verweist darauf, dass schon heute Haftstrafen von bis zu fünf Jahren möglich seien, dies aber nicht zu mehr Sicherheit geführt habe. Statt höherer Strafandrohungen fordert er bessere Rahmenbedingungen in Kliniken, etwa ausreichend Personal und gezielte Schulungen.
Zweifel an härteren Strafen
Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin (DGINA), Harald Dormann, zweifelt am Vorstoß von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) für härtere Strafen bei Angriffen auf medizinisches Personal. „Ich glaube nicht, dass die Androhung von höheren Strafen dazu führt, dass medizinisches Personal besser vor Angriffen geschützt wird“, sagte Dormann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Bereits heute seien Haftstrafen von bis zu fünf Jahren möglich, „das hat offensichtlich nicht dazu geführt, dass medizinisches Personal sicher ist“.
Belastung in Kliniken und Notaufnahmen
„Vor allem Kliniken und Notaufnahmen erleben überdurchschnittlich häufig Gewalt“, so Dormann. Viele Krankenhäuser reagierten darauf bereits mit Maßnahmen wie Deeskalationsschulungen und Sicherheitsdiensten. „Aber das ist alles nicht gegenfinanziert, das zahlen die Häuser aus Budgets, die ohnehin schon viel zu knapp sind.“
Forderung nach besseren Rahmenbedingungen
„Wir können umgehen mit psychisch erkrankten Menschen, mit drogenabhängigen oder intoxikierten Patienten“, sagte Dormann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Voraussetzung dafür seien jedoch ausreichend Personal und gezielte Schulungen. „Insofern empfinde ich die Diskussion über höhere Strafen als sehr einseitig.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .