Trotz eines Großauftrags über bis zu zehn Milliarden Euro und jüngster Erfolge bei der Auftragsakquise steht die Papenburger Meyer Werft bei der Restrukturierung noch am Anfang. Der Stand der Sanierung liege derzeit „zwischen 30 und 40 Prozent“, erklärten Sanierer Ralf Schmitz und Geschäftsführer Bernd Eikens in Interviews mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Ostfriesen-Zeitung“ (Mittwochausgaben). Vor allem die internen Abläufe und die IT-Strukturen müssen demnach grundlegend modernisiert werden, um das Unternehmen zu stabilisieren.
Sanierung erst zu einem Drittel abgeschlossen
Der Stand der Sanierung liege aktuell „zwischen 30 und 40 Prozent“, sagten der Sanierer Ralf Schmitz und der Geschäftsführer Bernd Eikens der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Ostfriesen-Zeitung“ (Mittwochausgaben). Insbesondere bei der Effizienz der Arbeitsabläufe gebe es nach ihrer Darstellung noch viel zu tun.
Schmitz berichtete von einer weit verbreiteten „Zettelwirtschaft“ und veralteten IT-Systemen im kaufmännischen Bereich, die teils nicht einmal einen ordnungsgemäßen Monatsabschluss ermöglicht hätten. „Die Fertigmeldung von Bauteilen, Lagerentnahme und ähnliches ist nicht ausreichend automatisiert gewesen“, so Schmitz gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Ostfriesen-Zeitung“.
Veraltete Systeme und fehlende Integration
Eikens ergänzte, dass Abteilungen teilweise mit unterschiedlichen Zahlen gearbeitet hätten, da ein integrierendes Softwaresystem fehlte. Die Einführung eines konzernweiten SAP-Systems soll nach seinen Angaben erst Mitte 2027 abgeschlossen sein.
Aktuell hat die Werft laut Schmitz und Eikens rund 3.200 Mitarbeiter. „Und das wird auch so bleiben“, versicherte Schmitz in den Gesprächen mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Ostfriesen-Zeitung“. „Personalabbau steht aktuell nicht an. Wir werden an einigen Stellen sogar Kapazitäten aufbauen“, sagte er.
Großauftrag und Altlasten
Mitte Dezember hatten Bund und Land sowie die Meyer Werft einen Großauftrag der Reederei MSC Cruises vorgestellt: Bis 2033 soll die Werft vier Kreuzfahrtschiffe bauen, mit einer Option auf zwei weitere bis 2035. Der Auftrag hat einen Umfang von bis zu zehn Milliarden Euro. Geplant ist, dass sich der Kreuzfahrtschiffsbauer bis zum Jahr 2028 stabilisiert.
Bis dahin ist es aber laut Schmitz noch ein weiter Weg. „Wir haben hier Aufträge vorgefunden, die hochdefizitär sind.“ Dazu gehörten neben der Fertigung von Teilen für Offshore-Plattformen für die spanische Werft Dragados auch der Bau von Sonderschiffen wie einem Marinebetriebsstoffversorger, erklärte er in den Interviews mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und der „Ostfriesen-Zeitung“. „Dadurch häufen sich beachtliche Verluste an.“
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .