Vor dem Treffen mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) mahnt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Joachim Lang, eine schnelle Umsetzung geplanter Entlastungen für die Luftfahrtbranche an. Lang betonte im Gespräch mit RTL und ntv insbesondere die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Steuererleichterungen und den Wegfall bestimmter Verpflichtungen. Derzeit befinde sich die deutsche Luftfahrt im europäischen Vergleich weiterhin in einer kritischen Lage.
Lang fordert rasche Entlastungen
Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), drängt auf eine schnelle Umsetzung der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarten Maßnahmen zur Entlastung der Luftfahrtbranche. Im Interview mit den Sendern RTL und ntv erklärte Lang: „Da steht, dass die Luftverkehrssteuer reduziert werden soll. Und da steht, dass eine Verpflichtung für eine nationale Beimischungsquote weg soll. Da steht auch drin, dass Steuern und Gebühren abgesenkt werden sollen.“ Die Branche warte auf diese Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Kritische Lage und Wettbewerbsnachteile
Die aktuelle Situation der deutschen Luftfahrt bezeichnete Joachim Lang als „weiterhin kritisch“. Er verwies auf eine nur schleppende Erholung des hiesigen Luftverkehrsmarkts nach der Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. „Wir sind in ganz Europa auf dem vorletzten Platz, was die Erholung nach der Pandemie angeht. Der Grund dafür ist, dass die Steuern und Abgaben in Deutschland substanziell höher sind als im Rest Europas“, so Lang gegenüber RTL und ntv. Dies zeige sich auch in konkreten Zahlen: Ein einfacher Flug aus Deutschland ins europäische Ausland koste eine Fluggesellschaft etwa 5.000 Euro an Steuern und Abgaben, während ab Spanien lediglich 700 Euro fällig würden. Diese Unterschiede führten dazu, dass Airlines Flugzeuge zunehmend von Deutschland abziehen und stattdessen in anderen Ländern einsetzen.
Forderung nach Steuerhalbierung und Blick auf den Sommer
Der BDL fordert daher eine deutliche Senkung der Belastung für die Branche. „Deutschland hat es einfach übertrieben und das hat deshalb zu gravierenden Folgen geführt. Wir sind beim Inlandsverkehr nur bei 50 Prozent dessen, wo wir 2019 waren. Ohne die Drehkreuze Frankfurt und München sogar nur bei 20 Prozent“, sagte Joachim Lang in dem Interview.
Mit Blick auf die bevorstehende Sommersaison erwartet Joachim Lang einen moderaten Anstieg der Ticketpreise im einstelligen Prozentbereich. Als Gründe nannte er unter anderem gestiegene Steuern sowie einen europaweiten Zuschlag für klimaneutralen Treibstoff, der ausschließlich von europäischen Airlines zu entrichten sei. Die Abläufe an den deutschen Flughäfen funktionierten nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre wieder weitgehend reibungslos. Allerdings machten sich weiterhin Umwege im Verkehr nach Asien bemerkbar, bedingt durch Luftraumsperrungen über Russland, der Ukraine und seit Kurzem auch Teilen des Nahen Ostens. Dies führe zu längeren Flugzeiten und höheren Kosten. „Wir sehen am Himmel Stau, und das sind Nadelöhre, an denen sich der Verkehr staut – wie auf der Autobahn“, so Lang gegenüber RTL und ntv.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .