Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl sieht sich der linke Flügel der Grünen veranlasst, den Kurs der Partei kritisch zu hinterfragen. Besonders im Fokus steht der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, dessen Strategie und Positionen auf Widerstand stoßen.
Kritik am Zehn-Punkte-Plan
Sven-Christian Kindler, Haushaltsexperte der Grünen, äußerte sich im „Spiegel“ kritisch zum Wahlergebnis und dem Umgang seiner Partei mit zentralen Themen. „Wir sollten dieses Wahlergebnis nicht schönreden“, betonte Kindler. Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass sich Teile der Grünen von „konservativen Narrativen bei der Migration verunsichern lassen“ hätten, was zu einem Verlust an Profilierung in diesen entscheidenden politischen Feldern führte.
Spannungen durch Asylpolitik
Robert Habeck hatte als Reaktion auf das Attentat von Aschaffenburg und die asylpolitischen Forderungen des Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz einen Zehn-Punkte-Plan vorgeschlagen, der eine Verschärfung der Asylpolitik beinhaltete. Kindler kritisierte diesen Vorstoß scharf: „Der unabgestimmte Zehn-Punkte-Plan mit der Vermischung von Sicherheitspolitik und Asylpolitik war ein Fehler“. Diese Strategie habe es verpasst, eine klare Abgrenzung zur Union bei den Themen Flucht und Migration zu schaffen.
Fehlende Abgrenzung und die Folgen
Laut Kindler sei der Versuch, weibliche Wählerinnen, die enttäuscht von Merz schienen, für die Grünen zu gewinnen, nicht aufgegangen. „Die Merkel-Lücke gab es offensichtlich nicht“, erklärte Kindler. Von dieser Konstellation habe hingegen die Linkspartei profitiert, die mit ihrer klaren Positionierung in progressiven Themen Wähler für sich gewinnen konnte. Auch wenn die Grünen in der Ampel-Koalition Erfolge in Bereichen wie soziale Gerechtigkeit und Einwanderungspolitik erzielt haben, habe die Glaubwürdigkeit unter einem kommunizierten „Überpragmatismus“ gelitten, was der Linkspartei in die Karten gespielt habe.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
