Der Deutsche Lehrerverband hat die Vereinbarung von Bund und Ländern zum geplanten Digitalpakt 2.0 scharf kritisiert und deutlich höhere Investitionen angemahnt. Verbandspräsident Stefan Düll bemängelte gegenüber der „Rheinischen Post“, die vorgesehenen Mittel reichten nicht aus und müssten mindestens verdoppelt werden, um die Schulen angemessen zu digitalisieren.
Verbandspräsident fordert doppeltes Volumen
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, warf Bund und Ländern laut „Rheinischer Post“ eine unzureichende Finanzierung des Digitalpakts vor. „Bund und Länder haben sich arm gerechnet“, sagte Düll der „Rheinischen Post“. Die Länder könnten Posten angerechnet bekommen, die sie schon ausgegeben haben. „Und der Bund zahlt weniger als im Digitalpakt 1 und will sich dann künftig aus der Finanzierung zurückziehen. Die Mittel reichen so nicht – eigentlich müsste der Digitalpakt das doppelte Volumen haben, um die Schulen vernünftig zu digitalisieren“.
Fehlende Mittel für KI und digitale Verwaltung
Nach den Worten von Düll ist insbesondere die Ausrüstung der Schulen für den Einsatz von professioneller KI bislang unzureichend berücksichtigt. „Es fehlt im Digitalpakt Geld, um die Schulen für den Einsatz von professioneller KI auf Lehrer- und Schülerseite auszurüsten. Die entsprechenden Lizenzen für gute KI-Programme sind teuer“, sagte Düll der Zeitung „Rheinische Post“. Zusätzlich kritisierte er, dass auch die digitale Schulverwaltung finanziell kaum abgedeckt sei. „Zudem muss die Verwaltung an Schulen digitalisiert werden – von der Anmeldung und Verwaltung der Schüler bis hin zu Arbeitsverträgen für Lehrkräfte und allen Arten der Abrechnung. Für all das sind wenig bis keine Mittel eingeplant.“
Kritik an deutscher Digitalpolitik
Düll bemängelte laut „Rheinischer Post“ zudem eine generelle Zurückhaltung Deutschlands bei der Digitalisierung. „Wir sind kein Land, das digital mutig voranschreitet. Ich denke da an starre formalisierte Datenschutzvorgaben und die Debatte um ein Social-Media-Verbot bis 16 Jahren – als ob das Internet nur aus Social Media bestehen würde und diese per se nur jugendgefährdend wären. Wir müssen die digitale Welle reiten und dürfen keine Angst haben – wir müssen digitaltüchtig werden.“
Am Mittag hatte Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) zusammen mit ihren Kollegen aus den Ländern den neuen Digitalpakt vorgestellt.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
