Kulturausschuss-Vorsitzende richtet Vorwürfe an Berlinale

Die Vorsitzende des Bundestagskulturausschusses, Katrin Budde (SPD), hat die Ignoranz im Umgang mit israelkritischen Äußerungen während der Abschlussgala der Berlinale verurteilt. „Es hat keiner der Verantwortlichen eingegriffen oder erwidert, die Leitung, die Moderation, Jurymitglieder, andere Preisträger hätten die Möglichkeit gehabt“, sagte Budde dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe).

„Das macht einmal mehr deutlich, wie stark der Antisemitismus und die Israelfeindlichkeit in Teilen der Kulturszene verankert ist.“ Es sei unfassbar, welche einseitigen Statements pro Palästina und gegen Israel bei der Bärenverleihung der Berlinale von Gewinnern abgegeben worden seien, sagte Budde: „Kein Wort über den brutalen Angriff der Hamas auf Israel oder über die Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden.“

Budde, die am Samstagabend selbst im Publikum der Gala gesessen hatte, schilderte ihre Fassungslosigkeit ob der fehlenden Reaktionen auf die Attacken gegen Israel: „Ich saß wie in Schockstarre und dachte immer, da muss doch jemand, der das Mikro hat, etwas entgegnen. So wie viele um mich herum habe auch ich nicht geklatscht. Von da, wo ich saß, war der meinungsgeteilte Saal erkennbar“, sagte sie dem „Tagesspiegel“.

„Dass ausgerechnet Gäste, die schon wegen ihrer Kleiderordnung in Palästina keineswegs frei wären, am lautesten gejubelt haben, ist genauso wenig begreifbar“, so Budde weiter. „Diese Berlinale hat sich selbst beschädigt. Die neue Intendantin tritt ein schweres Erbe an.“

Genauso erschreckend sei das Ignorieren des 2. Jahrestages des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, keine Solidarität mit den ukrainischen Opfern und Künstlern, sagte Budde.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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