Klingbeil offen für Diskussion über Pflichtdienste, lehnt Wehrpflicht ab

Der SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich gegen eine Wiedereinführung der traditionellen Wehrpflicht aus, zeigt sich jedoch offen für eine Diskussion über soziale oder militärische Leistungen für junge Menschen. Dabei betonte er insbesondere die Notwendigkeit, dass junge Staatsbürger sich mit der Frage auseinandersetzen sollten, ob sie sich einen Dienst für das Land vorstellen könnten.

Aufruf zur Überlegung eines Dienstes für das Land

Lars Klingbeil äußerte seine Ansichten in einem Gespräch mit der “Rheinischen Post”, in dem er sagte: “Jeder junge Staatsbürger sollte sich einmal mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob er sich einen Dienst für das Land vorstellen könne. Das kann bei der Bundeswehr sein oder eben im sozialen oder kulturellen Bereich. Dahin sollten wir zurückkommen.”

Mehr Präsenz der Bundeswehr im Alltag

Klingbeil, der in der Nähe des Heeresstandorts Munster aufgewachsen ist, erinnert daran, dass viele Deutsche keine Berührungspunkte mit der Bundeswehr hätten. Er betonte die Bedeutung einer stärkeren Präsenz der Bundeswehr im täglichen Leben: “Ich bin in unmittelbarer Nähe des Heeresstandorts Munster aufgewachsen. Jeden Tag sind mir Uniformierte begegnet, ob im Supermarkt oder in der Eisdiele. Viele Menschen in Deutschland haben aber keinerlei Berührungspunkte mit der Bundeswehr.” Er schlägt vor, dass Schulen aktiv Soldaten einladen sollten, um über die Möglichkeiten in der Bundeswehr zu sprechen. “Das hat ja nichts mit Kriegsverherrlichung zu tun, sondern mit einer Entscheidungsoption für die persönliche Zukunft und Informationen über die Sicherheitslage.”

CDU-Bundesparteitag und die Wehrpflicht

Der CDU-Bundesparteitag hatte sich kürzlich für die Wiedereinführung der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht ausgesprochen, insbesondere angesichts der Bedrohung aus Russland. Bis zur Umsetzung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres solle eine Kontingent-Wehrpflicht eingeführt werden.

Abkehr von der traditionellen Wehrpflicht

Trotzdem bleibt Klingbeil bei seiner Ablehnung einer Rückkehr zur traditionellen Wehrpflicht fest: “Ich hielte eine Rückkehr zur alten Wehrpflicht für falsch. Ich bin mit Verteidigungsminister Boris Pistorius in einem engen Austausch darüber. Es ist richtig, dass er sich Gedanken macht, wie er die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver machen kann.”


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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