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Kirchenrechtler sieht keine Reform-Hoffnung bei Weltsynode in Rom

Der Bonner Kirchenrechtler Norbert Lüdecke zeigt sich skeptisch über die aktuell in Rom stattfindende Weltsynode der katholischen Kirche. In einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ verwies er auf die geringe Beteiligung von Laien und Frauen und bezeichnete das Treffen als „Vertröstungs- und Beruhigungsevent“.

Synode: Kein Ort für Reformen

Norbert Lüdecke beschäftigt sich eingehend mit der Bedeutung und Struktur der katholischen Synode. Dabei kommt er zu keiner hoffnungsvollen Einschätzung. Für ihn ist die Synode lediglich das „Großformat eines Vertröstungs- und Beruhigungsevents“. Seinen Bedenken zufolge handelt es sich bei der Synode primär um eine Beratungsveranstaltung für den Papst. „Wenn der Papst sich zu ihm genehmen Themen und nach seiner Tagesordnung beraten, das heißt sich Vorschläge machen lassen möchte, über deren Brauchbarkeit er danach souverän entscheidet, dann beruft er eine Bischofssynode ein“, so Lüdecke.

Problematisch: Mangelnde Beteiligung von Laien und Frauen

Lüdecke kritisiert zudem die mangelnde Beteiligung von Laien und Frauen bei der Synode. „Unter einigen wenigen Nicht-Bischöfen lässt er noch weniger Laien und ein paar Frauen teilnehmen. Und er verleiht ihnen auch das Recht, mit abzustimmen, was ihm ratend ans Herz gelegt werden soll“, erklärt der Kirchenrechtler. Er sieht dies allerdings als politisch belanglos und rein symbolisch an. „Angesichts der unangreifbaren Bischofsmehrheit ist das politisch belanglos und rein symbolisch.“

Blick auf den Synodalen Weg in Deutschland

Die Synode, an der bis zum 29. Oktober 365 stimmberechtigte Mitglieder teilnehmen, wird nach Lüdeckes Einschätzung keinen Einfluss auf den Reformprozess in Deutschland nehmen. Der sogenannte Synodale Weg sei „nie ein Reformweg gewesen, ist sondern eine Bittprozession“. Lüdecke sagte weiter, dass die katholische Kirche in Deutschland mit dem Synodalen Ausschuss dennoch weiter am Reformprojekt festhalte, was zeige, dass man offenbar „die Fassaden des potemkinschen Synodaldorfes nicht einfach abreißen, sondern lieber langsam verwittern lassen“ wolle.


 
mit Material von dts Nachrichtenagentur, bearbeitet
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.
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