Judith Butler wehrt sich gegen Kritik jüdischer Verbände

Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler wehrt sich gegen Kritiken jüdischer Hochschulverbände, die die Aberkennung ihres 2012 von Frankfurt verliehenen Adorno-Preises fordern. In einem Gespräch mit der “Frankfurter Rundschau” betonte sie ihre Ablehnung sämtlicher sexueller Gewalt und Morde seit dem 7. Oktober, inklusive der grausamen Taten der Hamas.

Butlers Position

Judith Butler, eine renommierte Philosophin und Lehrstuhlinhaberin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley, wies in einer Stellungnahme auf Anfrage der “Frankfurter Rundschau” die Vorwürfe jüdischer Hochschulverbände zurück. Sie betonte: “Ich bin gegen alle sexuellen Gewalttaten, Verletzungen und Morde, die seit dem 7. Oktober stattgefunden haben, einschließlich der grausamen Taten der Hamas, die ich unmissverständlich verurteilt habe und weiter verurteile.” Zugleich erklärte sie, in ihrer langjährigen Arbeit habe sie sich für die “Gleichgewichtigkeit dessen, was betrauert werden kann” eingesetzt, womit sie die Gleichwertigkeit aller Menschenleben unterstreicht.

Kritik und Butlers Antwort

Der Verband Jüdischer Studierender Hessen (VJSH) hatte zuvor in einem offenen Brief an den Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) Butlers Äußerung kritisiert, in der sie den Angriff der Hamas vom 7. Oktober als “Akt des bewaffneten Widerstands” bezeichnet hatte. Diese Position wurde vom VJSH “in aller Schärfe und Deutlichkeit” verurteilt. Butler konterte, dass die Darstellung ihrer Ansichten durch den VJSH selektiv und verkürzt sei, und sprach von einer “schwerwiegenden Verzerrung der Werte”, die sie in ihrer Arbeit vertritt.

Einschätzung von Butlers Position

Nach dem Angriff der Hamas hatte Butler einen Essay veröffentlicht, in dem sie die Gewalt der Hamas verurteilte und betonte, dass nichts die Hamas von ihrer Verantwortung freisprechen solle. Darüber hinaus kritisiert sie Israel in diesem Werk wegen Kolonialismus und Apartheid. Butler gilt als Unterstützerin der Israel-Boykott-Bewegung BDS und befürwortet eine Ein-Staat-Lösung.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion