Jean-Claude Juncker fordert mehr Herzenswärme beim Europa-Gipfel in Granada

Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drückt seine Hoffnung auf größere Menschlichkeit in der europäischen Flüchtlingspolitik aus. Er kritisiert eine Zweiteilung der Flüchtlinge und fordert einheitliche Standards bei der Aufnahme und Behandlung.

Junckers Aufruf zu mehr Menschlichkeit

Der vormalige Kopf der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, äußerte kürzlich seine Unzufriedenheit über die aktuellen Praktiken der EU in Bezug auf die Aufnahme und Behandlung von Flüchtlingen. In einem Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” rief er zum Ende der Trennung von Flüchtlingen auf der Basis von Religion oder Herkunft auf. “Man kann sie nicht unterteilen nach Religionszugehörigkeit oder Geografie”, betonte Juncker.

Die Unverständlichkeit der unterschiedlichen Behandlung

Juncker zeigte sich verwundert über die unterschiedliche Behandlung von Flüchtlingen aus verschiedenen Regionen. “Die Tatsache, dass die Ukrainer aus demselben kulturellen und religiösen Raum stammen wie die EU-Mitglieder, bringe mit sich, dass wir sie mit offenen Armen empfangen haben”, erklärte er. Im Gegensatz dazu verstehe er nicht, warum man sich gegenüber Syrern oder Afghanen hartherzig zeige. “Das will mir nicht in den Kopf”, sagte er. “Ich bin gegen diese Zweiteilung der Flüchtlinge.”

Gleichwertigkeit der Asylgründe

Darüber hinaus betonte Juncker die Gleichwertigkeit der Asylgründe, unabhängig von der Herkunft der Flüchtlinge. Wenn ein Muslim aus Syrien weglaufe, weil seine Frau vergewaltigt und seine Kinder getötet worden seien, sei das ein Asylgrund derselben Qualität wie die Gründe, auf die die Ukrainer zu Recht verwiesen, so der frühere Kommissionspräsident.

Insgesamt appellierte Juncker damit an den Europa-Gipfel in Granada, eine wärmere, menschlichere Flüchtlingspolitik zu betreiben und Diskriminierungen aufgrund von Religion oder Herkunft abzuschaffen. Seine Worte machen erneut deutlich, dass Einschätzungen und Behandlungen in der Flüchtlingspolitik gleichermaßen gerecht und menschlich gestaltet werden müssen.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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