Der 18-jährige Karl Bick, Abiturient des Ratsgymnasiums Osnabrück, wagt einen besonderen Schritt: Im September reist er für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) nach Chicago. Dort wird er in einem jüdischen Altenheim arbeiten, das nach dem Zweiten Weltkrieg von jüdischen Geflüchteten aus Europa gegründet wurde – einige der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner sind Überlebende des Holocaust.
Persönlicher Austausch im Mittelpunkt
Organisiert wird das Projekt von der Initiative Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), die sich seit Jahrzehnten für Versöhnung, Erinnerung und internationalen Austausch engagiert. Im Mittelpunkt von Bicks Einsatz stehen der persönliche Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die Mitgestaltung von Freizeitangeboten.
„Gerade in einer Zeit, in der antisemitisch motivierte Übergriffe zunehmen, ist es mir wichtig, ein Zeichen zu setzen“, erklärt Bick im Telefonat mit unserer Redaktion. Das Projekt verstehe er nicht nur als persönliche Herausforderung, sondern auch als Beitrag zur Erinnerungskultur und zum interkulturellen Dialog.
Unterstützungsmittel müssen eingeworben werden
ASF wird zu einem großen Teil über Spenden finanziert. Deshalb ist jeder Freiwillige aufgefordert, selbst Mittel zur Unterstützung der Organisation und seines Einsatzes einzuwerben. Der 18-Jährige bittet deshalb auf der ASF-Website um Spendenpartnerschaften, einmalig oder regelmäßig, um seinen Freiwilligendienst zu ermöglichen. „Ich freue mich über jede Form der Unterstützung“, so der engagierte Abiturient.
