Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge äußert deutliche Kritik an den Plänen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zum neuen Wehrdienst. Dröge warnt davor, auf verpflichtende Maßnahmen zu setzen, und fordert mehr Anstrengungen, junge Menschen zur freiwilligen Teilnahme zu überzeugen.
Kritik an verpflichtender Wehrdienstregelung
Katharina Dröge, Fraktionschefin der Grünen, sieht die von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geplanten Änderungen beim Wehrdienst kritisch. Laut Berichten sieht der Gesetzentwurf von Pistorius vor, dass Regierung und Bundestag die verpflichtende Heranziehung von Wehrpflichtigen einleiten können, falls die verteidigungspolitische Lage dies erfordere und nicht ausreichend Freiwillige mobilisiert werden könnten.
Gegenüber den Sendern RTL und ntv sagte Dröge: „Immer am Ende zu drohen, wir glauben nicht an die jungen Leute, wir glauben nicht an die Freiwilligkeit, wir wollen deswegen schon wieder eine Verpflichtung einführen – ich finde das unkreativ, ineffektiv und auch bevormundend.“ Sie betonte, grundsätzlich gelte, dass niemand zum Wehrdienst gezwungen werden könne. Auch bei der alten Wehrpflicht habe es die Möglichkeit gegeben, sich dagegen zu entscheiden und einen Ersatzdienst zu absolvieren. „Und deswegen muss man sich fragen: Wie überzeugt man die Menschen davon, dass sie sich freiwillig entscheiden. Das ist aus meiner Sicht der Kern, um den es geht: sich für einen Wehrdienst zu entscheiden.“
Herausforderungen bei der Freiwilligengewinnung
Nach Ansicht von Dröge gelingt es der Bundeswehr bislang nicht ausreichend, junge Menschen, die freiwillig Wehrdienst leisten möchten, auch dauerhaft zu halten. Sie verweist auf die hohe Abbrecherquote beim freiwilligen Wehrdienst: „Da sind ja unheimliche Potenziale. Es gibt Probleme bei der Rekrutierung. Und das sind die Schlüssel, um tatsächlich effektiv zu mehr Menschen zu kommen, die jetzt schon freiwillig bereit wären“, sagte Dröge gegenüber RTL und ntv.
Unterstützung für vorgeschlagenen Fragebogen
Den von Pistorius vorgeschlagenen Fragebogen, der von jungen Menschen auszufüllen wäre, befürwortet die Grünen-Fraktionschefin: „Das ist aus unserer Sicht eine sehr niedrigschwellige Möglichkeit, dass sich junge Menschen auch einmal damit auseinandersetzen, ob sie das möchten.“ Dieses Instrument könne dabei helfen, das Interesse an einem freiwilligen Wehrdienst zu erhöhen, so Dröge gegenüber RTL und ntv.
Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, .
