Fremdgehen in der Beziehung: Was tun, wenn man einen Betrug vermutet?

Wir wollen hier in unregelmäßigen Abständen Themen aufgreifen, die vielleicht in unseren Schlafzimmern kein Tabu mehr sind, aber über die wir doch nicht immer offen sprechen. Und manch eine Leserin und ein Leser möchte sich vielleicht auch in einem Umfeld informieren, dass ihn nicht die üblichen “Rotlicht”-Ecken des Internets führt. Teil 6 des HASEPOST-Bettgeflüsters:  Fremdgehen in der Beziehung: Was tun, wenn man einen Betrug vermutet?

Eine Beziehung ist ein komplexes Geflecht aus Vertrauen, Liebe und Zuneigung. Wenn jedoch der Verdacht aufkommt, dass der Partner fremdgeht, gerät diese Welt schnell aus den Fugen. Der Gedanke, betrogen zu werden, kann sehr schmerzhaft sein und eine Vielzahl von Emotionen hervorrufen.

Was kann man also tun, wenn man einen Vertrauensbruch vermutet? Im folgenden Text sollen einige Schritte und Strategien vorgestellt werden, die dabei helfen können, mit dieser schwierigen Situation umzugehen.

1.    Auf Anzeichen achten

Ob der eigene Partner tatsächlich fremdgeht, ist manchmal gar nicht so einfach zu erkennen. Denn viele Fremdgeher sind ziemlich gut darin, ihre Affären geschickt zu verheimlichen und umgekehrt können viele Anzeichen auch auf andere Probleme in der Beziehung oder im Leben des Partners hinweisen. Oft stellt sich daher die Frage, ob und wie man fremdgehen erkennen kann.

Tatsächlich gibt es einige Hinweise, auf die man achten kann, wenn man Zweifel an der Treue des Partners hat. Zu beachten ist allerdings, dass diese Anzeichen nicht zwangsläufig auf Fremdgehen hinweisen und nicht als Beweis betrachtet werden sollten.

·      Veränderung des Verhaltens:

Ein möglicher Hinweis auf Treuebruch in der Beziehung ist ein verändertes Verhalten des Partners. Wenn der Partner plötzlich anders wirkt, zum Beispiel weniger Zeit mit einem verbringt oder weniger Interesse an gemeinsamen Aktivitäten zeigt, könnte dies ein Anzeichen für eine mögliche Untreue sein.

Bemerkt man beispielsweise einen deutlichen Rückgang der Intimität in der Beziehung, sei es im körperlichen oder emotionalen Sinne, kann dies darauf hindeuten, dass der Partner seine Bedürfnisse anderweitig erfüllt.

Genauso kann auch übermäßiges Zeigen von Zuneigung in ungewohntem Ausmaß ein Hinweis dafür sein, dass der Partner möglicherweise versucht, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.

·      Geheimnistuerei:

Auch bei auffälliger Geheimnistuerei sollten die Alarmglocken läuten. Wenn der Partner plötzlich anfängt, Dinge vor einem zu verbergen, wie beispielsweise Textnachrichten zu verstecken oder das Telefon ständig abzuschirmen, kann dies ein Zeichen für eine mögliche Affäre sein.

·      Veränderung der Gewohnheiten:

Veränderungen der Gewohnheiten kann auch ein Hinweis darauf sein, dass der Partner womöglich eine Affäre verheimlicht. Man sollte daher hellhörig werden, wenn der Partner seine Routine plötzlich ändert, zum Beispiel häufiger Überstunden macht oder vermehrt Zeit alleine außerhalb der gemeinsamen Aktivitäten verbringt.

·      Bauchgefühl:

Manchmal spürt man intuitiv, dass etwas nicht stimmt. Wenn das Bauchgefühl immer wieder darauf hinweist, dass etwas in der Beziehung nicht richtig ist, ist es wichtig, diesem Gefühl Aufmerksamkeit zu schenken und gegebenenfalls das Gespräch mit dem Partner zu suchen.

2.    Offene Kommunikation: Den Partner konfrontieren

Es gibt einige Hinweise darauf, dass der Partner möglicherweise fremdgeht? Wenn es allerdings keine handfesten Beweise gibt, ist es ist wichtig, offen zu kommunizieren und den Partner mit seinen Bedenken zu konfrontieren.

Offene Kommunikation und Konfrontation ermöglicht es dem betrogenen Partner, Klarheit über die Situation zu erlangen. Indem man das Gespräch sucht, können Missverständnisse ausgeräumt und Informationen aus erster Hand erhalten werden. Es ist wichtig, die Situation aus der Perspektive des Partners zu verstehen und möglicherweise tiefergehende Gründe für das Fremdgehen zu erfahren. Diese Klarheit hilft dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und die eigenen Emotionen besser zu verarbeiten.

Zudem bietet die offene Kommunikation die Möglichkeit, die eigenen Gefühle und Emotionen auszudrücken. Wenn man betrogen wird, durchläuft man oft eine Vielzahl von Emotionen wie Wut, Verwirrung, Trauer und Schmerz.

Indem man den Partner konfrontiert, hat man die Möglichkeit, diese Gefühle zu teilen und dem Partner zu verdeutlichen, wie seine Handlungen sich auf einen ausgewirkt haben. Dies kann eine Art der emotionalen Entlastung bieten und dem betrogenen Partner ermöglichen, mit der Situation besser umzugehen.

3.    Emotionen verarbeiten und sich Zeit für sich selbst nehmen

Hat man nun herausgefunden, dass der eigene Partner fremd geht, ist es wichtig, sich Zeit für sich und seine Emotionen zu nehmen. Diese Zeit ermöglicht die emotionale Verarbeitung der Situation, das Sammeln von Gedanken und Reflexion, die Entscheidungsfindung und die Selbstfürsorge.

Das Entdecken eines Vertrauensbruches kann überwältigende Emotionen wie Wut, Schmerz und Trauer über den Verrat hervorrufen. Indem man sich Zeit nimmt, kann man diese Emotionen erkennen, fühlen und verarbeiten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um eine gesunde Bewältigung zu ermöglichen.

Die Zeit für sich selbst ermöglicht auch Klarheit und Reflexion. Man kann darüber nachdenken, wie man sich wirklich fühlt, was man in der Beziehung möchte und welche Fragen oder Bedenken man hat. Dieser Raum schafft Bewusstsein und unterstützt die Entscheidungsfindung.

Während dieser Zeit der Selbstreflexion ist es entscheidend, gut für sich selbst zu sorgen. Man sollte sich mit Aktivitäten beschäftigen, die Freude bereiten und Entspannung bieten. Die Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten kann hilfreich sein, um über die eigenen Gefühle zu sprechen und Unterstützung zu erhalten.

Die Zeit für sich selbst und die eigenen Emotionen ermöglicht Regeneration und Klarheit. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur emotionalen Heilung und zur Entscheidungsfindung.

4.    Eine wohlüberlegte Entscheidung treffen

Früher oder später stellt sich dann die schwierige Frage: Soll ich meinen Partner aufgrund des Fremdgehensverlassen oder soll ich ihr/ihm noch eine zweite Chance geben? Es ist wichtig, beim Entscheidungsprozess auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten und anhand dessen zu entscheiden. Diese Selbstfokussierung bei der Entscheidung ist nicht egoistisch, sondern notwendig.

Denn wenn man auf sich selbst und auf seine eigenen Gefühle achtet, ermöglicht man sich eine authentische und respektvolle Beziehung zu sich selbst. Dies bedeutet, dass man die eigenen Bedürfnisse, Werte und Grenzen anerkennt und diese respektiert.

Die Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse und Grenzen unterstützt zudem die Selbstbestimmung. Es geht darum, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den persönlichen Werten und dem eigenen Wohl stehen. Indem man auf sich selbst achtet, überlässt man die eigene Lebensgestaltung nicht dem Zufall oder den Wünschen anderer. Man sollte stets die Entscheidung treffen, mit der man selbst am besten leben kann.

5.    Sich während des Prozesses emotionale Unterstützung suchen

Das Entdecken einer Untreue und die eventuelle Entscheidung, sich vom Partner zu trennen, kann eine emotionale Achterbahnfahrt auslösen. In solchen Momenten ist es wichtig, eine unterstützende Umgebung zu haben, in der man seine Emotionen ausdrücken und verarbeiten kann. Freunde, Familie oder Unterstützungsgruppen können als Anlaufstelle dienen, um das Erlebte zu besprechen, Trost und Zuspruch zu erhalten und sich nicht alleine zu fühlen.

Darüber hinaus kann professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten oder Berater von unschätzbarem Wert sein. Ein qualifizierter Fachmann kann dabei helfen, die emotionalen Auswirkungen des Betrugs zu bewältigen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Durch gezielte Gespräche und Beratung kann man Strategien entwickeln, um das Vertrauen wiederherzustellen oder Entscheidungen zu treffen, wie man weiter vorgehen möchte.

Fazit

Das Fremdgehen des Partners kann emotionale Wundern hinterlassen, weswegen man sich emotionale Unterstützung von Freunden, Familie oder Therapeuten suchen sollte. Bei der Entscheidungsfindung sollte man auf sich selbst achten und die eigenen Bedürfnisse und Grenzen in den Mittelpunkt zu stellen.


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Redaktion Hasepost
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